Alles in Allem eine gelungene Sendung, eine Sendung, die belehrte und enthüllte. Wissen, Witz und Spannung verbanden sich zu einer interessanten Show. Die Top Ten waren hochkarätig besetzt, die Paten zeigten Leidenschaft.

Der Platz 3 für Karl Marx schien jedoch einigen Promis Kopfzerbrechen zu bereiten. Schon in der Sendung zu Marx und Bismarck, konnte es sich Herr Markwort nicht verkneifen, Gysi mit alten und trotzdem falschen Behauptungen gegen Marx zu attackieren. (Nebenbei enthüllte sich so sein Halbwissen, und warum der Inhalt des Journals, für das er verantwortlich ist, so schwach ist.)

In der Finalsendung eskalierte er erneut, plötzlich sekundiert von Herrn Nowotny, dem Journalisten und Intendanten, den ich bisher nicht für einen Antikommunisten hielt. Doch die "Entschuldigung" der Unwissenheit kann ich bei ihm nicht anwenden.
Die löchrigen Versatzstücke, die sie als "Argumente" gegen Marx aus ihrer Mottenkiste holten, hatte bereits Marx widerlegt, deshalb versuchten beide, ihnen durch Lautstärke mehr Gewicht zu verleihen.

Auslöser war die Bemerkung Gysi's, dass sich die marxistische Lehre irgendwann in der Praxis siegreich bewahrheiten wird. Markwort und Nowotny konnten das Gespenst wahrscheinlich sofort sehen, das Gespenst des Kommunismus, das umgeht in Europa. Obwohl es auf der ganzen Welt kein sozialistisches Land mehr gibt, scheint die Angst der herrschenden Klasse vor dieser Theorie ungemindert. Das ist auch nicht verwunderlich, denn in punkto Aktualität erhielt Kandidat Marx die höchste Punktzahl.

Gysi verdiente sich an diesem Abend meine Hochachtung, da er trotz Dummheit und Ignoranz der Gegenseite relativ gelassen blieb. Die beiden Medienvertreter bekamen die Abfuhr, die sie verdient hatten. Gysi wies sie darauf hin, dass auch die Lehre Christi von den Herrschenden entstellt und missbraucht wurde. Missbraucht bei den Hexenverbrennungen und für die Kreuzzüge. In der gleichen Art wurde und wird auch weiterhin mit der Lehre von Marx verfahren.

Einen witzigen Aspekt hatte diese Auseinandersetzung allerdings auch: Markwort wie Nowotny empfahlen ausgerechnet Gysi mehrmals, doch mal das "Kommunistische Manifest" von Marx und Engels zu lesen. Und das vor laufenden Kameras, so dass es Millionen Menschen an den Bildschirmen hören konnten. Doch in diesem Punkt schließe ich mich den beiden an: auch ich empfehle die Lektüre dieser kleinen Schrift. Das besagte Manifest ist keines der "schweren" Werke, jeder kann es verstehen und man braucht zum Lesen vielleicht eine Stunde.

Klaus Wallmann: Entschuldigung, da� ich selbst den ersten Kommentar zu meinem eigenen Artikel schreibe. Doch ich m�chte mich bei Eugen Thome bedanken, da� ich die Gelegenheit habe, hier zu publizieren. Meiner weiteren Mitarbeit steht nichts im Wege. Da ich fast jeden Tag meine lokale Presse mit kommentierenden, kritischen Leserbriefen begleite, wovon nat�rlich nur das wenigste dann auch ver�ffentlicht wird, werde ich stets Material haben. F�r jeden Leser bin ich dankbar.
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01.12.2003, 10:39 Uhr)

E.T.: Eine Nation kriegt ihre Helden, die sie verdient! Daniel K�blb�ck in der gleichen Reihe mit Goethe und Einstein. Warum nicht gleich Regina Zindler und Zlatko? Nicht weil sie ihrer Zeit f�r weniger Unterhaltung gesorgt h�tten, sie unterhalten jetzt blo� niemand mehr. Deutschland sucht sich neue Superstars. Was mich pers�nlich bei den hundert "Besten" st�rt, dass man zu stark auf das aktuelle Zeitgeschehen fixiert ist. In zehn, zwanzig, sp�testens drei�ig Jahren wird die glorreiche Hundert um die H�lfte geschrumpft sein. Man wird sich an seine Idole nicht mehr erinnern k�nnen - an Herrn K�blb�ck allen voran.
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03.12.2003, 21:01 Uhr)

Comment-Script (c) by Alex Ilosuna