Der rechtsgerichtete norwegische Abgeordnete Jan Simonsen schlug Bush und Blair für den Friedensnobelpreis vor. Sie hätten "gewagt, die notwendigen Entscheidungen für einen Irak-Krieg ohne Unterstützung der UNO zu treffen", begründete Simonsen seinen Vorschlag. "Dieser Krieg hat zahllose Leben gerettet". Die Gefahr sei groß gewesen, dass Saddam Hussein Nuklearwaffen entwickelt und sie eingesetzt hätte.

Die "Achse der Willigen" kann so eine Publicity gut gebrauchen. Besonders Bush, der sich von dem demokratischen Gegenkandidaten John Kerry in die Enge getrieben fühlt. Nach den noch nicht verstummten Kritiken über die Gründe des Irakkriegs, steht Bush ein neuer Skandal ins Haus: ihm wird vorgeworfen, während seiner Dienstzeit bei der Nationalgarde sich für längere Zeit von der Truppe unerlaubt entfernt zu haben.

Eigentlich ist das Thema nicht neu. Jedesmal, wenn George W. Bush sich um ein politisches Amt bewarb, kam die Diskussion über seinen Militärdienst während des Vietnamkrieges auf. Doch anders als bei den texanischen Gouverneurswalen ist er gegenwärtig Präsident der Vereinigten Staaten, und er befindet sich im Krieg. Es wäre mehr als peinlich, wenn sich nachweisen ließe, dass dieser Präsident ein Drückeberger ist. Täglich tauchen in den amerikanischen Medien neue Enthüllungen über den mehr als dreißig Jahre zurück liegenden Vorfall.

Besonders hart ist für Bush der Umstand, dass sein Herausforderer John Kerry ein mehrfach dekorierter Kriegsheld aus der Zeit ist. Auch wenn an den Gerüchten nichts dran sein soll, so steht er dennoch in Augen vieler Bürger als Feigling da. Denn die Nationalgarde bot vielen jungen Männern aus wohlhabenden Verhältnissen einen probaten Weg, den Kriegsdienst in Vietnam zu umgehen.

Das Weiße Haus nimmt zu den Vorwürfen Stellung und kündigte unterdessen an, dass sämtliche vorhandene Unterlagen über Bush aus der Vietnam-Ära veröffentlicht werden sollen.

E.T.: Nach allem, was ich �ber Kerry h�rte, war ich davon �berzeugt, dass er ein Mann mit Prinzipchen ist. Heute habe ich jedoch im Chomsky-Archiv folgendes gefunden: 1998 meinte der US-Senator John Kerry bez�glich der Irak-Krise, dass es f�r die USA "legitim" w�re, einfach in den Irak einzumarschieren, falls Saddam "unnachgiebig bleibt und die UN-Resolutionen verletzt". Das gibt mir zu denken, ob er wirklich eine Alternative zur Bush-Regierung ist.
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27.05.2004, 21:57 Uhr)

Comment-Script (c) by Alex Ilosuna