Vorbei sind die solidarischen Wertvorstellungen und der gesellschaftlich geförderte Altruismus im täglichen Miteinander. Die Verunsicherung der Menschen in Zeiten der Globalwirtschaft lässt scheinbar überwundene Begriffe wie Vaterland und Patriotismus neu auferstehen. Am Dienstag auf dem CDU-Parteitag in Düsseldorf ließen die Christdemokraten einstimmig verlauten: "Wer unsere freiheitliche demokratische Leitkultur ablehnt oder gar verhöhnt und bekämpft, für den ist in unserem Land kein Platz."

"Patriotismus macht unser Land krisenfest, die Menschen selbstbewusster", erklärte Stoiber und betonte, dass dies der "richtige Patriotismus" sei und nicht mit "dumpfem Nationalismus" verwechselt werden sollte. "Unser Patriotismus richtet sich nicht gegen ausländische Mitbürger", unterstrich er. Die Linke, kritisierte der bayerische Ministerpräsident, steuere aber "das Niemandsland Multikulti" an, die deutsche Feiertage abschaffen und stattdessen islamische Feste einführe wolle. Auch eine EU-Mitgliedschaft der Türkei mit ihrer "anderen geschichtlichen und kulturellen Tradition" lehnt Stoiber ab. Eine "privilegierte Partnerschaft", was es auch immer heißen soll, wäre demnach das einzige, was die CDU der Türkei anbieten könne.

"Es darf keine Volkspartei rechts von der Union geben", entrutschte Stoiber vor einigen Jahren. Es wäre zumindest aufrichtig, wenn die Union die Schönrederei ließe und sich zu diesem Leitspruch öffentlich bekennen würde. Mit der Vaterlandsrede kommt sie jedenfalls dem ein Stück näher.

- es sind noch keine Kommentare vorhanden -

Comment-Script (c) by Alex Ilosuna