Dass der Strom nicht farblos ist, wissen wir spätestens seit der Yello-Werbung, aber dass man aus Farbe Strom gewinnen kann, dürfte den wenigsten bekannt sein. Ein frischer Farbanstrich, der kostenlosen Strom liefert? Ganz so futuristisch ist die Technologie noch nicht, aber was sich wie ein schlechter Scherz oder bestenfalls wie eine ferne Zukunftsmusik anhört, ist am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Gegenstand intensiver Forschung. Die Solarzellen auf Siliziumbasis werden heutzutage unter einem großen Aufwand in durch Schleusen und Vakuum-Kammern geschützten Reinräumen hergestellt. Zwar steigt der Wirkungsgrad seit Jahren kontinuierlich an, aber in Sachen Preis-Leistungsverhältnis konnte eine durchschnittliche PV-Anlage trotz Einspeisevergütungen von zur Zeit 45,7 ct/kWh noch nicht zum Konsumrenner werden. Das könnte sich vielleicht bald ändern.

Die Idee dabei ist, Strom aus organischen Farbverbindungen zu erzeugen. Dass das grundsätzlich nicht unmöglich ist, macht uns die Natur mit der Photosynthese vor. Statt Chlorophyll fungiert hier ein farbiger und chemisch besonders stabiler Edelmetallkomplex, der das Sonnenlicht in elektrisch angeregte Ladungsträger umwandelt. Eine an den Farbstoff angrenzende Schicht aus fein verteiltem Titandioxid (wird als Weißpigment in Wandfarben verwendet) leitet die vom Licht mobilisierten Elektronen zu den auf Glas aufgedampften Kontakten. Die nur 20 Mikrometer dicke Schichten könnte man ideal auf Folien unterbringen. Diese ließen sich überall dort einsetzen, wo eine große Fläche viel Licht ausgesetzt ist, z.B. Hausfassaden. Da die Farbstoffzellen im Vergleich zu den Siliziumzellen deutlich weniger wiegen, wäre ihr Einsatz in Fahrzeugtechnik denkbar. Ein weiterer Vorteil der Farbstoffsolarzelle gegenüber seinem Siliziumpendant liegt in der Nutzung eines größeren Bandspektrums des Sonnenlichts, was eine höhere Ausbeute bei geringeren Lichtstärken bedeutet.

Der derzeitige Wirkungsgrad liegt bei 8% und soll in Zukunft auf 12% gesteigert werden. Das weitere Ziel von ISE liegt in der Optimierung des Herstellungsverfahrens, um so die Kosten zu senken. Denn die organischen Solarzellen haben nur dann eine Chance, wenn der Preis pro Watt peak deutlich niedriger wird als für Halbleitersolarzellen.

Anonym: Daran arbeiten die Amerikaner schon seit 15 Jahren, bis heute ohne nennenswerten Erfolg! - www.tiptopag.de
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25.05.2004, 18:27 Uhr)

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