Die Kometen riefen schon seit eh und je eine unerklärliche Furcht bei den Menschen hervor. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Zur Zeit sorgt die Annäherung des Kometen '73P/Schwassmann-Wachmann' für Untergangsszenarien - so zumindest in den dramatisch ausgeschmückten Boulevardzeitungsberichten. Vor einigen Tagen berichtete das größte Boulevardblatt Deutschlands 'Bild', dass der in mehrere Teile zerbrochene Komet auf die Erde zu stürzen drohe. Die Forscher wären 'in großer Sorge', wenn ein lastwagengroßer Trümmerteil des Kometen mit einer Geschwindigkeit von 40 Metern pro Sekunde in den Atlantik stürzen und eine 200 Meter hohe Flutwelle hervorrufen würde.

Abb.: Komet '73P/Schwassmann-Wachmann' Bild: Hubble Space Telescope/NASA

Die Zeitung berief sich dabei auf einen vermeintlichen Kometenforscher Eric Julien, der den Einschlag des Kometenfragmenten auf den 25. Mai datierte und sogar die Stelle bestimmt haben soll, wo der Komet unseren blauen Planeten treffen würde - nämlich im Atlantik nördlich des Äquators.

Ist diese Meldung nun ernst zu nehmen? Was für den Laien besorgniserregend klingen mag, erweist sich bei näherer Betrachtung als Unfug. Erstens erreichen die auseinandergefallenen Teile des Kometen bereits am 12. Mai den geringsten Erdabstand. Dabei kommen sie der Erde nicht näher als 11,5 Millionen Kilometer heran. Das ist rund 30mal weiter als der Abstand Erde-Mond (im Mittel 380.000 km). Zweitens, was würde passieren, wenn ein lastwagengroßes Objekt mit der Dichte von Eis und einer Geschwindigkeit von 40 m/s (ergo 144 km/h (!)) ins Wasser fallen würde? Ergäbe dieser Aufprall eine 200 Meter hohe Flutwelle? Wohl kaum! Tatsächlich bewegt sich der Komet mit rund 40 Kilometer pro Sekunde auf seiner Umlaufbahn! Aber selbst dann würde solch ein kleiner Trümmerteil keinen Schaden anrichten, sondern komplett in der Atmosphäre verglühen und höchstens einen schönen Boliden abgeben.

Bei dem selbsternannten französischen Kometenforscher selbst handelt es sich laut GWUP um einen Ufologen. Die Erkenntnis über den Absturz des Kometen in den Atlantik soll er aus einer Außerirdischenbotschaft bekommen haben, während ein Ufo über seinem Haus schwebte. Aber kommen solche "Experten" bei Bild nicht generell zu Wort, während die Meinung der seriösen Wissenschaftlern in der Tiefe der Ignoranz untergeht?

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Anonym: MAN SOLLTE DIESE PANIKMACHE DER BOULEVARPRESSE VOM GESETZGEBER UNTERBINDEN ODER MIT GELDBUSSEN ZUGUNSTEN NOTDUERFTIGER INSTITUTIONEN BESTRAFEN
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17.05.2006, 19:34 Uhr)

Ano-nymous: Diese Panjkmache scheint bei vielen jedoch auf Geh�r zu sto�en. So soll der "Ufologe" ein breites Netzwerk von Informationen gestreut haben, was die Besucherzahlen seiner Homepage wohl dramatisch in die H�he schie�en l�sst. Schlimm sowas.
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22.05.2006, 00:20 Uhr)

Egal: Selbst wenn es so w�re w�rden wir (das Volk) das erst erfahren wenn wir es sehen. Es w�rde einem keiner sagen und somit die Chance geben sich noch ein paar sch�ne Tage zu machen. oder?
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25.05.2006, 13:11 Uhr)

Lothar Weiss: Wer "BILD" konsumiert ist doch bereits in der "Fehlinformations-Flutwelle" untergegangen. Wir trauern um das geistige Potential, welches damit unserem Volke nichts mehr n�tzt...........
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28.08.2006, 18:55 Uhr)

Comment-Script (c) by Alex Ilosuna