Milchstraße

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Die Milchstraße, das diffuse Lichtband am Nachthimmel, ist nach der griechischen Sage die verspritzte Milch der Göttermutter Hera, Mutter von Herakles.[1] Das Wort Milchstraße (Galaxis) stammt aus dem Griechischen gala (Milch) und xias (Weg). Dass die Milchstraße eine Galaxie ist, wurde erst in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts von Edwin Hubble festgestellt, indem er bewiesen hat, dass die Andromeda-Galaxie eine eigenständige Sterninsel sein müsse.

Da wir uns innerhalb der galaktischen Ebene befinden, haben wir keine Möglichkeit, unsere Milchstraße von "außen" zu betrachten. Nach bisherigen, als gesichert geltenden Erkenntnissen, handelt sich bei der Milchstraße um eine Spiralgalaxie, Typ Sb oder Sc. Äußerlich gleicht sie sehr dem Andromedanebel, ist allerdings geringfügig kleiner.

Die Sonne liegt in der Peripherie der Galaxis in der Nähe ihrer äquatorialen Ebene, ca. 30.000 Lichtjahre von dem galaktischen Kern entfernt.[2]

Sterne, Planeten und Gasnebel innerhalb der Galaxis besitzen eine relativ komplexe Bewegung. Zu allererst rotieren sie mit der Galaxis um ihre Achse, im 90°-Winkel zu ihrer äquatorialen Ebene. Diese Rotation hat jedoch andere Eigenschaften als die eines festen Körpers: diverse Bereiche der Galaxis besitzen unterschiedliche Rotationsperioden. Die Sonne bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 250 km/s um das Zentrum der Galaxis. Die Umlaufperiode um das Zentrum der Milchstraße beträgt ca. 240 Mil. Jahre. Da das Alter der Sonne etwa 5 Mrd. Jahre beträgt, hat sie im Laufe ihrer Existenz etwa 20-mal die Galaxis umrundet. Man kann sagen, dass das Alter der Sonne lediglich 20 galaktischen Jahre beträgt.[3]

In der unmittelbaren Umgebung um die Sonne ist der durchschnittliche Abstand zwischen den Sternen etwa 10 Mil. mal größer als die durchschnittliche Größe eines Sterns. Der Abstand zwischen den Luftmolekülen ist nur ein Dutzend Mal größer als die Teilchen selbst. Übertrüge man die relativen Abstände zwischen den Sternen auf die Luftteilchen, müsste man die Dichte der Luft um mindestens das 1.018-fache reduzieren! Abgesehen vom galaktischen Kern, wo die Sterndichte sehr hoch ist, hat es in den übrigen Bereichen der Galaxis in ihrer mindestens 10 Mrd. Jahre umfassenden Geschichte rein rechnerisch praktisch keine Sternkollisionen gegeben.[4]

Die Sterndichte in der Milchstraße ist sehr unterschiedlich verteilt. Am größten ist sie in der Gegend des galaktischen Kerns, wo sie bis zu 2.000 Sterne auf Kubikparsec beträgt. Das ist fast 20.000-mal mehr, als die Sterndichte in der Umgebung der Sonne.[5]

360°-Panorama des Nachhimmels mit der Milchstraße über dem Paranal-Observatorium in der Atacamawüste im Norden Chiles

Quellennachweise