Zoonose

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Unter Zoonose versteht man von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten. Verursacher von Zoonosen können Viren, Prionen, Bakterien, Protozoa, Pilze und Parasiten sein. Die Zoonosen teilen sich in Anthropozoonose und Zooanthroponose auf. Bei einer Amphixenose erkranken beide Arten, wobei der Krankheitsverlauf unterschiedlich ausfallen kann. Der Übergang von einem Wirt in eine neue Wirtsspezies wird auch als viral traffic bezeichnet. Infolge einer Mutation der Virusrezeptoren entwickeln sie die Fähigkeit, sich an die Zellen einer anderen Spezies anzudocken. Ein neu entstehendes Virus mit einer hohen Dynamik und einer Tendenz zur einer Epidemie oder Pandemie wird als Emergent Virus bezeichnet. Wissenschaftler in aller Welt warnen seit 2008, dass 72 Prozent aller Zoonosen von den Wildtieren stammen.[1] Grund dafür ist der meist illegale asiatische Markt, auf dem Wildtiere zum Verzehr oder zu traditionellen medizinischen Zwecken gehandelt werden.

Nahezu alle virale Infektionskrankheiten des Menschen sind durch Zoonose meist infolge des engen Kontakts zu domestizierten Tieren auf den Menschen übergesprungen. Aktuelles Beispiel ist die aus China ausgehende SARS-CoV-2-Infektion, die wahrscheinlich durch Fledermäuse[2] auf den Menschen überging.

Bekannte Zoonosen

  • Pocken: von Nagetieren oder Katzen
  • Masern: Es wird vermutet, dass das Masernvirus erst im 11. oder 12. Jahrhundert n. Chr. evolutionär aus dem Rinderpestvirus hervorgegangen ist.
  • Milzbrand: Kühe und Schafe
  • Pest: Nagetiere wie Eichhörnchen, Sibirisches Murmeltier
  • HIV: Schimpanse. Schimpansen werden auch krank, also ist das Virus bei ihnen neu. Sie bekamen ihn wiederum von den Grünen Meerkatzen.

Fußnoten

  1. Leschs Kosmos, Corona: Was weiß die Wissenschaft?
  2. Andere Forscher finden Hinweise, dass das Virus von den Fledermäusen auf Pardelroller übersprang, bevor weiter mutierte und den Menschen befiel.