Ozonschicht

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Ozon wird in der Stratosphäre gebildet, in einer Höhe zwischen 12-40 km, wenn das hochenergetische UV-Licht auf die Sauerstoffmoleküle trifft und sie spaltet. Dabei zerfällt das Sauerstoffmolekül O2 in zwei getrennte Sauerstoffatome, die sogleich mit benachbarten Sauerstoffmolekülen reagieren:

O2 + UV -> O + O
O + O2 -> O3

Eine 3 mm dicke Ozonschicht entspricht 300 Dobson Units (DU) und gilt als der Durchschnitt der Ozonschichtdicke. Ozon schützt auf natürliche Weise die Erde vor UV-Strahlen. Ein UV-Lichtteilchen trifft auf ein Ozonmolekül, spaltet es und wird zurück reflektiert.

O3 + UV -> O2 + O + Wärme

Die reflektierten UV-Strahlen erwärmen auf diese Weise die oberen Schichten der Stratosphäre von -50°C bis auf 0°C. Das freigesetzte Sauerstoffatom reagiert sogleich mit einem benachbarten Sauerstoffmolekül, es entsteht wieder Ozon.

Man könnte denken, dass die Nachbildung von Ozon, also die Spaltung von Sauerstoffmolekülen, ein fortwährender Vorgang ist, der zu einer immer höheren Ozonproduktion führt. Für natürliches Gleichgewicht sorgen Elemente Chlor und Brom aus Vulkanausbrüchen und Meeresgischt. Sie wirken bei der Reaktion mit Ozon katalytisch, so dass ein Chloratom durchschnittlich die Zerstörung von 100.000 Ozonmolekülen bewirkt, bis Chlor in die tieferen Atmosphäreschichten und durch Regen in den Boden gelangt. Brom ist bei der Zerstörung von Ozon mindestens vierzigmal effektiver als Chlor.

Die auf natürliche Weise erzeugten Ozonkiller sind höchstens zu 5% an der Zerstörung der Ozonschicht beteiligt. Den Löwenanteil betragen dabei die seit Ende der sechzigen Jahren eingeführten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die als Aerosoltreibmittel und in der Feuerlösch- und Kältetechnik Verbreitung fanden. Ein FCKW-Molekül verweilt ca. ein Jahrhundert lang in den oberen Atmosphäreschichten, bis das UV-Licht dafür sorgt, dass es sein Chlor abgibt. Sobald das geschehen ist, beginnt die Zerstörung der Zehntausenden Ozonmolekülen durch ein einziges Chloratom. FCKW-Moleküle, die bereits vor Jahrzehnten aus Deosprays in die Atmosphäre gelangten gleichen tickenden Zeitbomben, die losgehen, sobald ein UV-Lichtteilchen sie trifft.

Seit 1969 ist die Ozonschicht über den mittleren nördlichen Breiten gleichmäßig zurückgegangen, der Hautkrebs hat sich seit den fünfzigen Jahren verzehnfacht. Aber auch wenn der Hautkrebs für die Menschen eine ernste Gefahr darstellt, beschränkt sich die Bedrohung, die von dem wachsenden Ozonloch ausgeht, nicht nur darauf.

In allen Ozeanen der Welt am weitesten verbreiteten Lebewesen sind einfache einzellige Organismen - das Phytoplankton. Sie können sich vor der UV-Strahlung nicht schützen, indem sie abtauchen, weil sie vom Sonnenlicht leben. In den von einer erhöhten UV-Strahlung betroffenen Gebieten wurde ein Rückgang des Phytoplanktons um bis zu 25% festgestellt. Das Phytoplankton steht nicht nur am Anfang der Nahrungskette, es entzieht auch der Atmosphäre das Treibhausgas Kohlendioxid.