Roter Wald

Aus Wiki.sah
Version vom 26. April 2022, 16:23 Uhr von E.T. (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
 
Ein Hügel im Roten Wald im Winter

Der Rote Wald (ukr. Рудий ліс, russ. Рыжий лес) ist ein bewaldetes Areal um das Kernkraftwerk Tschernobyl. Das Waldstück umfasst etwa 10 km² und liegt in der Sperrzone von Tschernobyl. Zu seinem Namen kam der Wald nach der Explosion des Reaktor-Blocks 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl am 26. April 1986. Die freigesetzte radioaktive Wolke, die über den nahgelegenen Wald zog, färbte vor allem die grünen Nadeln der Kiefern innerhalb von dreißig Minuten braunrot. Die Bäume starben ab. Im Zuge der Dekontamination wurden alle Bäume mit schweren Maschinen abgetragen und vergraben.

Der Rote Wald rückte 2022 erneut ins Zentrum des öffentlichen Interesses, als während der Russischen Invasion in der Ukraine russische Truppen das stark radioaktiv verseuchte Gebiet mit Mann und Technik passieren. Zudem wurde das radioaktiv belastete Staub in die Luft geschleudert, was die Gefahr der Kontamination um ein Vielfaches erhöhte. Teile der Truppen blieben im Waldgebiet länger zurück und begannen, sich dort zu verschanzen. Dabei zogen sich die Soldaten eine gesundheitsgefährdende Strahlendosis zu.[1] Inzwischen gibt es einen bestätigten Bericht von einem Todesfall an akuter Strahlenkrankheit. (Stand: 21. April 2022)[2]

Quellennachweise