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Buchvorstellung: Wir, Proletarierkinder - Pazany!


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Der Betreiber von Science@home.de stellt sein Buch vor.

Das Thema Russland war kaum aktueller als jetzt. Es scheint, als würde sich die Politik im Osten wieder die Zeiten des Eisernen Vorhangs zurücksehnen: Man besinnt sich erneut auf die glorreiche Ära des großen Imperiums, fährt eine aggressiv-expansive Außenpolitik und schottet sich mehr und mehr vom Rest der Welt ab.


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Die Persönlichkeitsrechte werden beschnitten, die Opposition verkümmert zur einer völlig machtlosen Pro-forma-Marionette, Liberalismus wird zum Schimpfwort. Die großen Führer wie Stalin erleben eine neue Renaissance und eine wachsende Popularität in der Bevölkerung, während man auf die neue Führerfigur im Kreml hinaufblickt und sie beinahe kultisch anbetet. Die alte Mentalität untermalt man mit der althergebrachten sowjetischen Hymne, die Putin mit neuem Text auferstehen ließ. Anstatt sich wissenschaftlich und aufklärerisch mit den Verbrechen des sozialistischen Regimes auseinanderzusetzen, die Bevölkerung kritisch zu deren Vergangenheit einzustimmen oder gar ein russisches "Nürnberg" abzuhalten, schwelgen nach wie vor viele melancholisch in Erinnerung an die UdSSR. Es ist deswegen nicht verwunderlich, dass Putin den Zerfall der Sowjetunion als die größte geopolitische Katastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnete und nicht etwa den Bolschewistenputsch von 1917 mit anschließendem Jahrzehnte lang andauernden Terror.

Um Russland zu verstehen, muss man seine Leute kennen. Wie sie denken, mit welchen Werten sie aufwachsen, woran sie glauben, worauf sie stolz sind. Die eine oder die andere Antwort darauf könnte mein Buch liefern. Es ist kein politisches Sachbuch und auch keine soziale Studie. Es ist ein Roman bzw. eine Erzählung, die sich zu Beginn der Perestroika abspielt.

Zum Inhalt

Es ist das Jahr 1986. Perestroika, Glasnost, Umbruch in der sowjetischen Gesellschaft. Manche sehen in der Veränderung eine Chance, die anderen eher Gefahr. Der namenlose dreizehnjährige Ich-Erzähler mit deutschen Wurzeln weiß nichts von geschichtsträchtigen Zeiten. Für ihn ist es ganz normaler Alltag: Schule, Freunde, große und kleine Sorgen, bulgarische Zigaretten und westliche Popmusik. Während die Schule noch in Rahmen der alten Ordnung auf die Kinder einwirkt, träumen die Schüler von Jeans, Walkman und Spearmint-Kaugummi vor leeren Ladentheken, in denen man höchstens gegen Lebensmittelmarken einfache gekochte Wurst bekommt.

Über die Länge von einem Schuljahr nimmt der Leser an der kleinen Welt des Protagonisten teil mit großen historischen Umwälzungen im Hintergrund. Die unsicheren Jungen an der Schwelle zur Pubertät nennen sich Pazany, nach Angehörigen der untersten Kaste einer kriminellen Subkultur. Die Kinder sind entzweit zwischen den Werten, die die Schule ihnen vermittelt und dem wahren Leben da draußen, das aus Gewalt, dem Recht des Stärkeren und Null Toleranz besteht. Mit der Perestroika ist auf einmal auch die offizielle Doktrin infrage gestellt.

Die Erzählung erschien als eBook bei Amazon am 1. Mai 2016.

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