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Die Kunst, Wissen richtig zu vermitteln


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Warum die Sendung mit der Maus wissenschaftlicher als Galileo ist - ein Kommentar

"Es gibt keine schlechten Schüler, es gibt schlechte Lehrer", lautet eine bekannte Binsenweisheit. Wenn man an die eigene Schul- oder Studienzeit denkt, so fallen einem gewisse Momente ein, die sich fürs ganze Leben ins Gedächtnis eingebrannt haben. Geschuldet sind diese Momente wohl nicht einem langweiligen Unterricht. Nur wer es versteht, das Wissen spannend zu vermitteln, erreicht einen maximalen Lerneffekt. Das gilt nicht nur für Lehrer als Person, sondern für alle Wissen vermittelnde Medien.

Medien, die Wissen vermitteln

Unser Lieblingsmedium - der Fernseher. Eine historische Flimmerkiste aus dem Jahr 1956
Bild: Von Daniel Rohde.411fan at de.wikipedia.Later version(s) were uploaded by Janericloebe at de.wikipedia. - Daniel Rohde, Gemeinfrei, [1]

Es gibt großartige Sendungsformate, die einen bewegen, mitreißen, inspirieren. Man denke dabei nur an Carl Sagans "Cosmos"[1]. Solch ein Meisterwerk lässt sich nur schlecht überbieten. Der Vergleich mit einer seinerzeit aufwendig produzierten Sendung, moderiert von einem charismatischen Starwissenschaftler, mag vielleicht nicht fair sein. Kunstwerke entstehen halt nicht jeden Tag. Es gibt auch andere, von BBC, National Geographic, arte oder ZDF produzierte Sendungen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch unter die Haut gehen. Ich denke dabei ganz besonders an "100 Jahre - Der Countdown", moderiert von Guido Knopp.

Insgesamt bietet die deutsche Fernsehlandschaft viele hochwertige Inhalte aus dem Bereich Bildungsfernsehen. Bei der Bildung muss man aber nicht unbedingt fernsehtauglich unterhalten werden. Bildungsbeiträge müssen nicht mit Musik untermalt sein, mit Schnitten und Kameraführung punkten. Bestes Beispiel hierfür ist Harald Leschs "alpha-Centauri"[2]. In diesem 15-minütigen Beitrag erzählt der Astrophysiker Lesch über irgendein astronomisches Thema. Sachlich, fachkundig, wie in einer Vorlesung. Aber hochgradig interessant und fesselnd.

Medien, die kaum Wissen vermitteln

Prinzipiell nichts gegen Sendungen, die der Unterhaltung dienen, so stupide sie auch sein mögen. Fast jeder, unabhängig vom Bildungsgrad konsumiert sie, ob im Fernsehen oder bei YouTube. Was ich jedoch anstößig finde, wenn im Fernsehen Unterhaltungssendungen unter dem Deckmantel der Wissenschaft präsentiert werden. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist die Pro-7-Infotainment-Sendung "Galileo"[3]. Auf vermeintlich leicht verständliche Weise richtet sie sich an ihre Zielgruppe: Jugendliche und junge Erwachsene. Da sich Galileo als Wissensmagazin versteht, präsentiert es seinen Zuschauern leicht verdauliche Kost, wie beispielsweise Sauergurken industriell gemacht werden, welche Menge Bier man trinken kann, bevor man wirklich auf Toilette muss und ob ein YouTube-Stunt-Video echt oder gefaket ist. Themen, die auf dem Schulhof gern diskutiert werden. Aber bloß nicht in die Tiefe gehen, sich nicht zu sehr in wissenschaftliche Erklärungsversuche verstricken. Könnte ja Zuschauerquote kosten. Das Verwerfliche dabei ist, dass sich weniger kritische Zuschauer bei Diskussionen auf die Sendung als wissenschaftliche Quelle berufen.

Dabei geht es besser, aktuelle Themen und komplexe Fragen auf eine leicht verständliche Weise zu präsentieren. Packend, einfach, informativ. Das beste Beispiel dafür ist die "Sendung mit der Maus"[4] mit ihren Lach- und Sachgeschichten. Trotz der Kinderzielgruppe toppt die Sendung mit der Maus mit der Ausführlichkeit und Tiefe der Erklärungen das Pro-7-Format bei weitem. Die Sendung schafft spielerisch den Spagat zwischen leichter Unterhaltung und bestmöglicher Informationsvermittlung für ihre Zielgruppe. Selbst für Erwachsene verliert sie nicht an Attraktivität. Das Format der Sendung ist so erfolgreich, dass die markenspezifische Art der Erklärung gern für Unterricht oder als Kurzanleitung verwendet wird[5].

100 Jahre - Der Countdown

<youtube>1aumDnWIUeM</youtube>

Bei YouTube hochgeladene Folge (1900 - 1913).

Fußnoten

Siehe auch