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Energieoptimiertes Bauen und Sanieren


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Neu bauen oder Altbausanierung? Kalkulation der Wirtschaftlichkeit hilft bei der Entscheidung.

Der Immobilienmarkt boomt. Gute wirtschaftliche Situation und niedriger Zins bringen immer mehr Menschen zum Entschluss, ein Haus zu kaufen oder zu bauen. Ein wichtiger Aspekt, dem Laien weniger Beachtung schenken, ist die Wirtschaftlichkeit. Was man auf den ersten Blick als günstigere Lösung wahrnimmt, kann sich später als eine erheblich teurere Variante entpuppen.

Messen der Wandfeuchtigkeit
Bild: Eigenes Werk

Deutschland ist Vorreiter in Sachen Klimaschutz. In kaum einem Land wird für den Klimaschutz so viel getan: angefangen bei der Mülltrennung bis Ausbau der erneuerbaren Energien und ganz besonders im Bausektor. Wer schon mal die europäischen Nachbarländer bereist hat, wird den Unterschied im Hausbau gemerkt haben. Die Deutschen lassen sich ihre massive Bauweise und die energiesparende Wärmedämmung einiges Kosten. Allerdings rentieren sich die Kosten schnell, zumal die Energiepreise immer steigen.

Energieoptimiertes Bauen senkt nicht nur langfristig die Kosten, sondern schafft auch Wohnkomfort. In einem KfW-Effizienzhaus fehlen solche unangenehmen Erscheinungen wie Zugluft und Kältestrahlung durch ungedämmte Außenwände. Konstanter Luftwechsel sorgt für angenehmes Wohnraumklima und verhindert Bildung von Feuchtigkeit und Anstieg der CO2-Werte. Somit wird die klassische Fensterlüftung obsolet. Kontrollierte Wohnraumlüftung ist in dicht gebauten, rundum isolierten Häusern zwingend notwendig. Andernfalls kann die Feuchtigkeit nicht nach außen gelangen. Ohne permanente Lüftung würde es in den Innenräumen schnell zu schimmeln anfangen. Von dieser Problematik sind oftmals sanierte Altbauten betroffen, die während des Umbaus nicht hinreichend fachmännisch begleitet wurden.

Dämmung allein reicht jedoch oftmals nicht. Neben Außenwänden und dem Dach dürfen natürlich Fenster nicht zu kurz kommen. Die Isoliereigenschaft der Fenster muss adäquat zur Wärmeisolierung der Wände passen. Moderne Fenster mit Zwei- bis Dreifachverglasung müssen schon sein. Haben Fenster viel schlechtere Dämmeigenschaften als die restliche Wand, bilden sie sogenannte Kältebrücken. Dadurch entweicht kostbare Wärme und die Scheiben beschlagen schnell.

Übrigens, die Dämmeigenschaften beim Neubau unterscheiden sich nur bei KfW-Typ. Sonst ist die Dämmeigenschaft - ob Massivbauweise, Fertighaus in Holzständerbauweise oder Holzhaus - gleich gut und erfüllt die vom EnEV geforderten Mindestdämmstandards.

Zu einem energieoptimierten Haus gehört neben der Dämmung auch richtige Technik. Eine effiziente Wärmegewinnung bringt weiteres Einsparpotential. Fast ein Muss ist ein Brennwertkessel. Die Heizungs- und Warmwassererzeugungsanlage mit Brennwerttechnik nutzt den Brennstoff so effizient, dass durch den Schornstein weitgehend abgekühlter Abgas abgeleitet wird. Bei Kesseln älterer Bauart geht ein erheblicher Teil der Energie mit dem heißen Abgas durch den Schornstein verloren. Für den Brennwertkessel ist ein Edelstahlabgasrohr erforderlich, da die kühlen Abgase säuerlichen Dampf enthalten. Auch eine solarthermische Unterstützung macht sich schnell bezahlt.

Altbausanierung

Häuser älterer Bauart lassen sich auf vielfältige Arten und Weisen energetisch optimieren. Durch Dämmung der Wände, des Dachs und der Kellerdecke sowie Einbau neuer Fenster schafft man eine neue, dichte Dämmhülle. Es ist darauf zu achten, dass keine Bereiche ausgelassen werden. Ansonsten würde an diesen Stellen Kältebrücken entstehen, durch die zum einen Wärme entweichen kann und zum anderen schaffen Kältebrücken beste Voraussetzungen für die Entstehung des Schimmels.

Wärmedämmung gehört in der Regel an die Außenfassade. Wo es nicht geht, sei es Eigentumswohnung oder denkmalgeschützte Fassade, kann man die Dämmung auch von Innen anbringen. Allerdings bringt diese Lösung einige Probleme mit sich. Zwischen der Dämmschicht und der Außenwand kann unter gegebenen Voraussetzungen ein idealer Raum für die Bildung des Schimmelpilzes gebildet werden. Vor solchen Maßnahmen sollte auf jeden Fall der Rat eines Sachverständigen eingeholt werden.

Viel Einsparpotential steckt auch in alter Haustechnik. Betagte Wärmeerzeuger sollten durch moderne Geräte ersetzt werden. Allerdings sollte dies nach einer möglichen Dämmmaßnahme geschehen. Denn ein Kessel oder eine Therme sollten auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt sein. Sind sie überdimensioniert, geht der Einspareffekt zunichte.

Auch Rohrleitungen müssen isoliert sein, um nicht unnötig Wärme abzugeben. Die alten Heizkörper können in der Regel beibehalten werden. Allerdings sollte man eine Fachfirma beauftragen, einen hydraulischen Abgleich durchzuführen. Dadurch wird gewährleistet, dass alle Bereiche hydraulisch optimal durchströmt werden und die Pumpe am Kessel nicht unnötig belastet wird. Auch hierfür ist der tatsächliche Wärmebedarf (Heizlast) erforderlich.

Altlasten - eine nicht zu unterschätzende Gefahr

Ein Altbau kann mit vielen Überraschungen aufwarten. Vor einem Kauf oder einer Sanierung sollte ein Gutachter zur Rate herangezogen werden. Abgesehen von typischen Schäden wie feuchtes Mauerwerk, Schäden durch Holzwurm oder Hausschwamm, können einige Bauelemente schadstoffbelastet sein. Viele der in Vergangenheit verwendeten Baustoffe stellen heute eine gesundheitliche Gefahr dar. Asbest ist nur eines davon. Viele zwischen 1960er und 1980er Jahren verwendeten Kleber, Holzschutzmittel und Lacke enthalten giftige Stoffe wir PCP, Lindan, PCB und viele anderen. Bei Verdacht sollte man eine Laboranalyse durchführen.

Immer mehr in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung rückt das Thema der Trinkwasserhygiene. Die in der Vergangenheiten verbauten überdimensionierten, ungedämmten Trinkwasserleitungen führen zur Stagnation des Trinkwassers und zur Bildung von Biofilm. Der Biofilm bildet Nischenplatz und einen Nährboden für Bakterien, die Durchfallerkrankungen (Kolibakterien) bis hin zu gefährlichen Lungenentzündungen (Legionellen) führen können.

Prioritäten setzen

Die wenigsten haben beim Kauf eines Altbaus Geld für alle Maßnahmen oder wollen nicht so hohe Kredite aufnehmen. Die Kosten für einige Sanierungsmaßnahmen kann man mit nachfolgenden Wirtschaftlichkeitsrechnern überschlägig ermitteln. Übrigens, nahezu alle Energieoptimierung am Eigenheim bezuschusst der Staat mit Fördergeldern und gewährt günstige Kredite über die staatliche KfW-Bank. Auch einige Staatwerke beteiligen sich bei bestimmten Maßnahmen.