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Körperhaarentfernung gestern und heute: Unterschied zwischen den Versionen


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</includeonly>Der menschliche Körper ist fast vollständig von Haaren bedeckt. Je nach Ethnie und Hauttyp mal mehr, mal weniger. Die Behaarung, auch wenn sie zum größten Teil aus feinem Vellushaar besteht, erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen: Thermoregulation, Schutz gegen Insekten, gegen mechanische Beanspruchung und sie dient als Merkmal der Geschlechtsreife. Je nach Kulturzugehörigkeit und Epoche wird die Behaarung als ästhetisch oder störend empfunden.</onlyinclude>
 
</includeonly>Der menschliche Körper ist fast vollständig von Haaren bedeckt. Je nach Ethnie und Hauttyp mal mehr, mal weniger. Die Behaarung, auch wenn sie zum größten Teil aus feinem Vellushaar besteht, erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen: Thermoregulation, Schutz gegen Insekten, gegen mechanische Beanspruchung und sie dient als Merkmal der Geschlechtsreife. Je nach Kulturzugehörigkeit und Epoche wird die Behaarung als ästhetisch oder störend empfunden.</onlyinclude>
  
Bereits im alten Ägypten im [[wiki.sah:4._Jahrtausend_v.u.Z.|4. Jahrtausend v. Chr.]] entfernten sich die Frauen aus ästhetischen Gründen die Schamhaare. Auch in der [[wiki.sah:Antikegriechisch-römischen|Antike]] pflegte man ein Frauenideal ohne Körperbehaarung. Griechische Vasenmalereien und römische Statuen stellen Menschen, abgesehen vom Kopfhaar, ohne Körperbehaarung dar. Während der männliche Körper meist noch mit Schambehaarung dargestellt wurde, fehlt sie bei römischen Frauenplastiken gänzlich. Bei den alten Griechen galt sichtbare Körperbehaarung gar als barbarisch. <ref>PMID, Genital phobia and depilation, Kilmer M, J Hell Stud. 1982;102:104-12. [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16437863?dopt=Abstract]</ref>
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Bereits im alten Ägypten im [[wiki.sah:4._Jahrtausend_v.u.Z.|4. Jahrtausend v. Chr.]] entfernten sich die Frauen aus ästhetischen Gründen die Schamhaare. Auch in der [[wiki.sah:Antike|Antikegriechisch-römischen]] pflegte man ein Frauenideal ohne Körperbehaarung. Griechische Vasenmalereien und römische Statuen stellen Menschen, abgesehen vom Kopfhaar, ohne Körperbehaarung dar. Während der männliche Körper meist noch mit Schambehaarung dargestellt wurde, fehlt sie bei römischen Frauenplastiken gänzlich. Bei den alten Griechen galt sichtbare Körperbehaarung gar als barbarisch. <ref>PMID, Genital phobia and depilation, Kilmer M, J Hell Stud. 1982;102:104-12. [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16437863?dopt=Abstract]</ref>
  
 
Im Orient ist die Haarentfernung seit der Ausbreitung des Islam im [[wiki.sah:Mittelalter|Mittelalter]] belegt. Haare im Genitalbereich galten als unhygienisch. In Harems gab es speziell ausgebildete [[wiki.sah:Eunuch|Eunuchen]], die die Frauen täglich im Intimbereich rasierten.
 
Im Orient ist die Haarentfernung seit der Ausbreitung des Islam im [[wiki.sah:Mittelalter|Mittelalter]] belegt. Haare im Genitalbereich galten als unhygienisch. In Harems gab es speziell ausgebildete [[wiki.sah:Eunuch|Eunuchen]], die die Frauen täglich im Intimbereich rasierten.

Version vom 13. Juni 2017, 09:23 Uhr


Der menschliche Körper ist fast vollständig von Haaren bedeckt. Je nach Ethnie und Hauttyp mal mehr, mal weniger. Die Behaarung, auch wenn sie zum größten Teil aus feinem Vellushaar besteht, erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen: Thermoregulation, Schutz gegen Insekten, gegen mechanische Beanspruchung und sie dient als Merkmal der Geschlechtsreife. Je nach Kulturzugehörigkeit und Epoche wird die Behaarung als ästhetisch oder störend empfunden.

Bereits im alten Ägypten im 4. Jahrtausend v. Chr. entfernten sich die Frauen aus ästhetischen Gründen die Schamhaare. Auch in der Antikegriechisch-römischen pflegte man ein Frauenideal ohne Körperbehaarung. Griechische Vasenmalereien und römische Statuen stellen Menschen, abgesehen vom Kopfhaar, ohne Körperbehaarung dar. Während der männliche Körper meist noch mit Schambehaarung dargestellt wurde, fehlt sie bei römischen Frauenplastiken gänzlich. Bei den alten Griechen galt sichtbare Körperbehaarung gar als barbarisch. [1]

Im Orient ist die Haarentfernung seit der Ausbreitung des Islam im Mittelalter belegt. Haare im Genitalbereich galten als unhygienisch. In Harems gab es speziell ausgebildete Eunuchen, die die Frauen täglich im Intimbereich rasierten.

In der Buchmalerei des europäischen Hochmittelalters werden oftmals Männer und Frauen beim Baden ohne Körperbehaarung dargestellt. Seit dem Beginn der Fotografie lässt sich der Trend der Intimbehaarung dokumentieren. Während in den 1970er und 1980er Jahre der Trend zur Körperbehaarung sowohl beim Mann als auch bei der Frau seinen Gipfel erreichte, nimmt die Akzeptanz für Behaarung des Körpers seit den 1990er Jahren kontinuierlich ab.

Arten der Haarentfernung

Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten der Haarentfernung unterschieden: oberflächliche Haarentfernung ohne Haarwurzel (Depilation) und tiefere Haarentfernung samt der Haarwurzel (Epilation). Zu der ersteren gehören herkömmliche Rasur, Enthaarungscreme oder Abflämmen. Zu den Epilierungsmethoden Kalt- oder Warmwachs, elektrische Epiliergeräte, traditionell orientalische Halawa oder Fadenepilation oder Pinzette für kleinere Partien. All diese Methoden unterscheiden sich hinsichtlich Verträglichkeit oder persönlicher Vorlieben, haben jedoch den Nachteil, dass Haare kurze Zeit später wieder nachwachsen.

Dauerhafte Haarentfernung

Datei:Using laser on legs.jpg
Entfernung der Haare mittels Lasertechnik
Justin Nugent - [2], CC BY-SA 3.0, [3]

Bei einer dauerhaften Haarentfernung zielen die Methoden auf die Zerstörung der Haarwurzel. Eine der ersten Methoden, die auch heute noch in Verwendung ist, ist die im Jahr 1875 entwickelte Elektroepilation. Bei dieser Methode wird eine ultradünne Sonde in den Haarfollikel eingeführt, der durch Zugabe von Stromimpulsen irreparabel zerstört wird. Elektroepilation ist ziemlich zeitaufwändig und kann bei empfindlichen Menschen als unangenehm bis schmerzhaft empfunden werden.

Ende der 1980er Jahre wurden erste Versuche auf dem Gebiet der Photoepilation unternommen. Bei einer Photoepilation, zu der Laserbehandlungssysteme und IPL-Technik (Intense Pulsed Light) gehören, wird eine Hautregion mit Laserlicht bzw. hochenergetischem Licht kurzzeitig bestrahlt. Das Licht wird vom Pigmentfarbstoff Melanin absorbiert und in Wärme umgewandelt. Die punktuell erzeugte Wärme zerstört die Haarwurzel. Da die IPL-Technik nur bei in der Wachstumsphase befindenden Haaren funktioniert, sind mehrere Behandlungsgänge erforderlich. Allerdings ist diese Methode so schonend, dass dabei kaum störende Effekte auftreten. Der einzige Nachteil der IPL-Technik besteht darin, dass sie nicht auf sehr helles Haar oder bei sehr dunkler Haut angewendet werden kann. Auch Hautpartien mit Leberflecken und Tattoos darf nicht mit einem IPL-Gerät behandelt werden.[2]

Übrigens, wenn man in Deutschland von einer "dauerhafte Haarentfernung" spricht, bedeutet es nicht, dass die Haare irgendwann mal wieder an zu sprießen anfangen. Die teils inaktiven Hautzellen sind in der Lage, eine neue Funktionalität anzunehmen. So können sich die Haarwurzel nach einer Weile regenerieren. Allerdings sind diese Zeiträume sehr lang. Die einzig nachgewiesene Methode für eine permanente Haarentfernung ist die Elektroepilation.

Siehe auch

Quellennachweise

  1. PMID, Genital phobia and depilation, Kilmer M, J Hell Stud. 1982;102:104-12. [1]
  2. Häufig gestellte Fragen über IPL-Geräte