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Wie rein ist unser Trinkwasser?


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Hintergrundwissen um das Lebensmittel Nummer Eins.

Durch die Verschärfung der Trinkwasserhygiene seit der Neuauflage der DIN EN 1717 und der DIN 1988-300 rückte das Bewusstsein um sauberes, hygienisch unbedenkliches Trinkwasser in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung. Nicht nur in der Fachwelt, sondern auch bei Immobilienbesitzern und Mietern. Es stellte sich heraus, dass das Lebensmittel Nr. 1, das Trinkwasser, gar nicht so sauber und unbedenklich ist, wie einst geglaubt. Die regionalen Versorger mögen vielleicht sauberes Wasser in den Leitungen führen, aber die Problematik schlummert in größtenteils falsch ausgeführten, veralteten und maroden Trinkwasserinstallationen der Haushalte.

Definition Trinkwasser

Trinkwasser aus dem Wasserhahn

In der Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) wird das Trinkwasser als ein reines, klares, für den menschlichen Gebrauch unbedenkliches Fluid definiert. Darüber hinaus muss das Trinkwasser kühl, geruchlos und neutral vom Geschmack her sein. In den meisten Haushalten wird die Mindestanforderung an Trinkwasser jedoch nicht erreicht.

Probleme der Installation

Die Probleme der falsch ausgeführten Trinkwasserinstallationen können vielfältig sein. In den meisten Fällen liegt die Problematik in großzügig verbauten Nennweiten und toten Rohrenden. Das führt zur Stagnation des Trinkwassers, zur Bildung des Biofilms und zur Korrosion. Begünstigend für die mikrobielle Belastung des Trinkwassers ist oft eine unzureichende oder fehlende Isolierung des Trinkwassers und keine thermische Trennung der Kaltwasser- mit warmwasserführenden Leitungen. Mit der Folge, dass sich das stagnierende Kaltwasser erwärmt und begünstigte Bedingungen für den Wachstum pathogener Erreger schafft.

Belastungen des Trinkwassers

Gesundheitsgefährdende Belastung des Trinkwassers kann chemischer oder mikrobieller Natur sein. Die Anreicherung mit chemischen Elementen passiert bereits in der Umwelt. Bei der Durchsickerung des Niederschlagswassers durch die Erdschichten reichert sich das Wassers mit jenen Elementen an, die dort natürlich vorkommen oder durch den anthropogenen Einfluss kontaminiert wurden. Dabei nimmt das Wasser nicht nur für uns wichtige Mineralien auf, sondern auch jene Stoffe, die nicht als sehr gesund gelten. Beispielsweise Uran oder Radon. Bei den Versorgern wird das Wasser auf Urangehalt periodisch kontrolliert. Dabei darf die Konzentration nicht über den vom Umweltbundesamt festgelegten Wert von 10 Mikrogramm pro Liter liegen. Völlig frei ist das Wasser von der Radioaktivität jedoch nicht.

Ein weiteres Problem stellt hartes Wasser dar. Wenn im Wasser größere Mengen an Kalzium- oder Magnesiumsalzen gelöst sind, spricht man vom harten Wasser. Gesundheitlich sind diese zwar unbedenklich, neigen sie jedoch dazu, sich an Oberflächen abzulagern. Diese Ablagerungen sehen nicht nur unschön aus, sie können die Lebensdauer von Geräten wie Wasserkocher oder Waschmaschine verringern. Das ist aber noch nicht alles. Hartes Wasser erzeugt in Rohrleitungen Inkrustierungen, die einen Lebensraum für Bakterien bilden.

Hier beginnt das Problem erst, und zwar in der Hausinstallation. Nicht nach dem neusten Stand der Technik ausgeführte Installation mit überdimensionierten Rohrleitungen aus teilweise nicht mehr zulässigen Materialien bieten beste Lebensbedingungen für die Vermehrung von Keimen. Stagnierendes, lauwarmes Wasser mit Ablagerungen an den Innenseiten der Rohre sind die besten Voraussetzungen für rasante Vermehrung der Keime.

Laborkontrolle von Trinkwasser

Seit 1976 macht ein Bakterium Schlagzeilen, das bis dahin gänzlich unbekannt war - das Legionella pneumophila. Bei einem Veteranenkongress der Amerikanischen Legion trafen sich im Bellevue-Stratford Hotel in Philadelphia, USA mehrere Veteranen. Durch die Kontamination der Lüftungsanlage mit dem Bakterium erkrankten rund 200 Hotelgäste an schwerer Lungenentzündung, von denen 29 Personen starben. Das im Jahr darauf isolierte Bakterium aus dem Lungengewebe verstorbener Legionäre bekam den Namen "Legionellen".

Die gramnegative, stäbchenförmige Bakterien kommen weltweit in allen Gewässern vor. Die Vermehrung der Legionellen in der Trinkwasserinstallation kann gefährliche Folgen für die Bewohner haben. Besonders betroffen sind Kinder, alte und immungeschwächte Menschen. Dabei können Legionellen oral bedenkenlos ausgenommen werden. Gefährlich werden sie erst, wenn das kontaminierte Wasser durch Aerosolbildung in die Lunge gelangt. In der Regel passiert es im Haushalt beim Duschen. Seit dem Jahr 2001 besteht für die Legionärskrankheit Meldepflicht. Die Dunkelziffer für die Erkrankungen an Legionellen in Deutschland ist sehr hoch. Viele Ärzte und Pathologen übersehen bei den Pneumoniefällen die eigentliche Ursache der Erkrankung. Wie das Ärzteblatt berichtet, geht das Robert-Koch-Institut von 15.000 bis 30.000 Erkrankungen pro Jahr aus. Die Letalität beträgt zwischen 15 und 20%.

Mit Legionellen hört die mikrobielle Belastung des Trinkwassers nicht auf. Weitere Bakterien, die häufig im Trinkwasser vorkommen sind beispielsweise Pseodomonaden. Sie können Harnwegs-, Mittelohrinfektionen oder Wundbrand verursachen. Andere pathogene Bakterien im Trinkwasser sind Bakterien fäkaler Herkunft wie Kolibakterien (Streptokokken, Enterokokken oder Escherichia coli). Amöben und Protozoen, die sich von Bakterien und Biofilm ernähren, können beim Menschen Durchfallerkrankungen, Lamblienruhr und Hirnhautentzündung verursachen.

Maßnahmen

Die Maßnahmen bestehen natürlich darin, durch Neuinstallation die Ursachen für die Trinkwasserbelastung zu beseitigen. Der Gesetzgeber will zwar die Betreiber der Bestandsanlagen in diese Richtung bewegen, aber Aufgrund der Millionen von Haushalten ist es ein schier unmögliches Unterfangen. Als Mieter in einem Mehrfamilienhaus weiß man in der Regel weder um den Zustand der Rohrinstallation noch hat man die Möglichkeit da eine Veränderung zu bewirken. Eine Lösung könnte eine Umkehrosmoseanlage bieten.

Was ist Umkehrosmose?

Bei der Umkehrosmose wird unter Druck der Vorgang der Osmose umgekehrt. Durch eine nur für Wassermoleküle durchlässige Membran werden alle im Wasser gelösten Stoffe zurückgehalten. Das sind darin gelöste Schwermetalle, anorganische Minerale, Pestizide, Medikamentanrückstände und auch Bakterien. Auf der anderen Seite der Membran kommt frisches, sauberes Wasser nahezu ohne nachweisbare Rückstände raus. Mit einer Wasserfilteranlage auf der Basis der Umkehrosmose kann die Gefahr durch chemische oder mikrobiologische Verunreinigung des Trinkwassers deutlich minimiert werden.

Ursprünglich wurde Umkehrosmose für den Einsatz beim Militär, in der Raumfahrt und für die Erzeugung für Reinstwasser für Labore und OP-Räume entwickelt. Hochwertige Filteranlagen wie die von Moses Watersystems arbeiten mit mehreren Filtersperren mit einer Durchlassgröße von bis zu 1µ in Kombination mit Aktivkohlefilter, um Schwebestoffe und gelöste Partikel zurückzuhalten. Die eigentliche Umkehrosmose-Membran hält die für das Auge unsichtbare Stoffe wie die Salz-Ionen und Bakterien zurück.

Dass die Umkehrosmose wunderbar funktioniert, wird deutlich, für welchen Einsatz sie ursprünglich entwickelt wurden. Mobile Anlagen beim Militär verwandeln nicht nur verunreinigtes, sondern vergiftetes Wasser in Trinkwasser zurück. In der bemannten Raumfahrt gewinnen solche Anlagen Trinkwasser aus dem Urin. Und bei der Produktion von alkoholfreiem Bier halten Umkehrosmose-Anlagen Ethanol-Moleküle zurück.