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Wie wird man ein Doppelkinn los?


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Zugegeben: Ein Doppelkinn ist nur bei Babys schön. Zwar unterliegt das ästhetische Empfinden dem Wandel der Zeit und der Kulturzugehörigkeit, aber selten findet jemand in der heutigen Zeit die Speckfalte unter dem Kinn als Ausdruck der Anmut oder eines gesunden Lebensstils.

Doppelkinn - Gabe der Natur und Fluch der Moderne

Schönheitsideal im Wandel der Zeit
Peter Paul Rubens - The Yorck Project: 10.000 Meisterwerke der Malerei. DVD-ROM, 2002. ISBN3936122202. Distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH., Gemeinfrei, [1]

Abgesehen von der modisch-kulturellen Sichtweise auf den menschlichen Körper, geht das Fettdepot unter dem Kinn mit Adipositas, dem Übergewicht einher. Vielleicht ist man noch nicht wirklich übergewichtig, aber der Körper beginnt bereits damit, die überschüssige Energie an für uns ästhetisch störenden Stellen wie Hüften, Bauch oder unter dem Kinn in Form von Fettzellen abzulagern.

Was unserer Spezies in Notzeiten einen evolutionären Vorteil gegenüber jenen Individuen verschaffte, die wenig Fett ansetzen konnten, wird heute Fettleibigkeit mit passiver Lebensweise und mangelnder Selbstdisziplin assoziiert. Das Paradoxe ist, wo ein Doppelkinn früher noch als Zeichen von Wohlstand galt, findet man ihn heute als Folge von Adipositas statistisch häufiger in der sozialschwachen, bildungsfernen Schicht.

Wo man andere Problemzonen noch relativ gut mit entsprechender Bekleidung kaschieren kann, sticht ein Doppelkinn förmlich einem ins Auge. Das Blöde am Doppelkinn ist, dass viele ihn selbst objektiv erst bemerken, wenn man sich selbst im Profil auf dem Foto sieht. Beim frontalen Blick in den Spiegel schummelt man meist, indem man den Kopf etwas höher hält. Je fortgeschrittener die Speckfalte unter dem Kinn ist, desto schwieriger wird es, sie loszuwerden.

Das Problematische an der Fettansammlung unter dem Kinn ist der Umstand, dass bei für Doppelkinn genetisch veranlagten Menschen der Körper dort als Erstes die Fettdepots aufbaut, bevor sich die Fettzunahme am Bauch und den Hüften bemerkbar macht. Mit der Folge, dass scheibar schlanke Menschen oft ein störendes Doppelkinn haben. Ob Übergewicht oder einfach "schlechte" Gene - viele Betroffene leiden unter kosmetischen Unannehmlichkeiten. Auch schlaffes Hautgewebe, bestimmte Medikamente oder Schilddrüseninsuffizienz können zur Entstehung eines Doppelkinns beitragen.

Wie kann man ein Doppelkinn loswerden?

Wenn man körperlich gesund ist, ist die beste Methode Sport in Verbindung mit der Ernährungsumstellung. Das ist auch leider der Weg, der am beschwerlichsten ist und den viele aus Bequemlichkeit nicht beschreiten wollen. Dabei würde man nicht nur von einem sportlicheren Erscheinungsbild profitieren - man würde viel mehr Lebensqualität durch einen gesünderen Lebensstil und gesteigerten Selbstwertgefühl erlangen.

Leider ist es so, dass man dem Körper nicht vorschreiben kann, an welchen Stellen er das Fett verbrennen soll. Gezielte Zonenübungen sind daher wenig sinnvoll. Am besten, sofern man körperlich fit ist, betreibt man Sportarten, die den meisten Energieumsatz bewirken (siehe Liste). Ich persönlich hatte sehr gute Erfahrungen mit HIIT. Aber Achtung! Vorher unbedingt sich vom Facharzt durchchecken lassen, ob man für solche Anstrengung fit genug ist!

Vorher-/Nachher-Vergleich nach intensivem HIIT-Training
Bild: Eigenes Werk

Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Körper einem invasiven und nicht ganz ungefährlichen Eingriff zu unterziehen, sollte sich die unten aufgeführten Methoden genauer anschauen, ob sie nicht eine bessere Alternative für eine OP wären.

Bei kleinen bis mittleren Fettdepots ist die Injektionslipolyse (auch als Fettwegspritze bekannt) sehr interessant. Bei dieser Methode wird mit einer dünnen Nadel eine Wirkstoffkombination bestehend aus Phosphatidylcholin (PPC) und Desoxycholsäure (DOC) direkt in das Fettgewebe injiziert. Sie bewirkt direkt den Abbau vom Fettzellgewebe. Die durch die Injektion abgetöteten Zellen werden über die Leber abgebaut. Diese Methode ist besonders schonend und hat höchstens örtliche Schwellungen als Begleitsymptome.

Eine andere, nicht weniger interessante und gleichzeitig sehr wirkungsvolle Methode heißt Kryolipolyse. Bei dieser nichtinvasiven Methode wird das Fettgewebe örtlich punktuell von außen gekühlt. Dabei bedient man sich der Erkenntnis, dass Fettzellen kälteanfälliger als andere Zellen im Körper sind. Durch kontrollierte Kühlung sterben Fettzellen ab, wobei restliches Gewebe intakt bleibt. Einmal abgestorbene Fettzellen regenerieren sich nicht wieder. Das heißt, der Abbau der mit Kryolipolyse behandelter Fettschichten bleibt dauerhaft. Diese Methode wird mit Erfolg in den USA angewendet und findet mehr und mehr Zulauf in europäischen spezialisierten Praxen. Als Nebenwirkung bilden sich oft Blutergüsse und Hautrötungen, die nach einigen Tagen jedoch verschwinden.

Am kostengünstigsten ist es, ein Fettdepot gar nicht entstehen zu lassen. Durch ballaststoffreiche und fettarme Ernährung sowie ausreichend Bewegung hält man seinen Körper auf gesundem Idealgewicht.