Dass Scharlatanen nichts heilig ist, weiß jeder, dass sich zunehmend mehr Betrüger im Regenerative-Energien-Sektor tummeln, ist vielen neu. Das Geschäft mit Erneuerbaren Energien floriert und findet, nicht zuletzt durch Vergünstigungen und Solarprogramme der Regierung, immer breitere Akzeptanz in der Bevölkerung. Der Markt ist groß und unübersichtlich, die Technik komplex, die Förderprogramme undurchschaubar. Ohne fachmännische Beratung, was man beim Kauf einer Photovoltaikanlage genau beachten muss, kommt man nicht drumherum. Und genau das nutzen einige schwarze Schafe aus, da der Laie zwischen Fachmann und Scharlatan oft nicht zu unterscheiden vermag.

Neben Produkten wie Solarpulver, das wohl aus dem Requisit eines SF-Films stammt, werden überwiegend Solarmodule mit abenteuerlichen Wirkungsgradangaben angeboten, überteuerte Anlagen oft einfachster Bauart, veraltete Technik, die als die Neuheit angepriesen wird, und Anlagen mit geschönten Ertragsprognosen und Renditen. "Diese Spezies selbst ernannter Umweltschützer und dubioser Verkaufsgenies nutzt den Sonnen-Boom arglistig dazu, ahnungslosen Bürgern überteuerte Solaranlagen anzudrehen, die weder ihr Geld wert sind noch die versprochene Leistung erbringen", schrieb die Nürnberger Zeitung am 7.11.2002.

Oft sind solche Schwindler – Solarscharlatane – auf Messen anzutreffen, die den ahnungslosen Besuchern „durch raffinierte Anpreisungen 'und unwahre Behauptungen'“ in rechtskräftige Kaufverträge verstricken, die meist mehrere zehntausend Euro betragen. Die Leidtragenden sind in erster Linie gutgläubige Kunden, aber auch das Ansehen der Branche wird in Mitleidenschaft gezogen.

Die Solarenergie Informations- und Demonstrationszentrum solid in Fürth in Zusammenarbeit mit der deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) wollten nicht mehr länger tatenlos zusehen. Mit dem Informationsportal solarscharlatane.de wollen sie den Betrügern auf den Leim gehen und unseriöses Verhalten aufdecken. Noch befindet sich das Portal in der Aufbauphase. Solid sucht nach Interessenten aus der Solarbranche, die das Konzept gemeinsam entwickeln wollen. Auch die Zusammenarbeit mit Verbraucherzentralen wird in Erwägung gezogen, um mögliche Verleumdungsklagen zu vermeiden.

Bis das Portal aufgebaut ist, können sich Opfer dieser Solar-Scharlatane jederzeit bei solid melden.

Infos: solid gGmbH, Tel. 09 11 / 79 20 35; E-Mail: info@solid.de; www.solid.de

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