Auswirkung einer nuklearen Explosion

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Direkte Folgen von Atomexplosionen am Beispiel von Deutschland
Durchmesser von Nuklearexplosionen zwischen 100 KT und 5 MT
Schematische Darstellung einer Nuklearexplosionen

Atombomben sind die schrecklichsten Waffen, die die Menschheit hervorgebracht hat. Seit ihrem ersten und bisher einzigen Einsatz beim Abwurf auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki 1945 wurden Atomwaffen nicht mehr eingesetzt. Denn ihre Zerstörungskraft und ihre Folgen sind so schrecklich, dass ein Atomkrieg ein Ende der menschlichen Zivilisation in seiner jetzigen Form bedeuten könnte. Im atomaren Wettrüsten zur Zeit des Kalten Kriegs wurden sie entsprechend als Drohkulisse aufgebaut, jedoch nie eingesetzt.

Zum ersten Mal seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion rückt die Gefahr eines Atomkriegs nach der Invasion Russlands in der Ukraine erneut ins öffentliche Bewusstsein. Viele Menschen interessiert es in diesem Zusammenhang, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, zumindest die primären Folgen eines atomaren Schlags lebend zu überstehen. Auch wenn eine Atombombe eine Welle schrecklicher Zerstörungen nach sich zieht, besteht dennoch eine Überlebenschance.

Explosion

Eine Atombombe wird idealerweise in einigen Hundert Meter über dem Erdboden gezündet. Eine Luftexplosion führt zur maximalen Zerstörung des Ziels. Das Maximum der Zerstörung geschieht im Epizentrum der Detonation. Der Feuerball würde alle Kohlenstoffverbindungen im Bruchteil einer Sekunde pulverisieren. Dem Feuerball folgt eine zerstörerische Druckwelle, die die Umgebungsluft bis zu 1,5 bar komprimieren kann. Die meisten Bauwerke, die im Epizentrum dieser Druckwelle liegen, würden zerstört werden.

Ein Großteil der Energie bei einer nuklearen Explosion wird in thermische Strahlung umgesetzt. Der Radius der thermischen Strahlung, der Verbrennungen dritten Grades verursachen kann, reicht oft über die Grenzen der starken Druckwelle hinaus. Etwa deckungsgleich mit der thermischen Welle breitet sich starke ionisierende Strahlung aus, die eine akute Strahlenkrankheit auslösen kann.

Am weitesten reichen die Schäden durch die Druckwelle. Ihre Energie flacht zwar mit der Entfernung ab, reicht aber immer noch, um Beschädigungen an Gebäuden anzurichten und Brände zu entfachen.

Schutz

Der sicherste Schutz vor Auswirkungen einer Atomwaffenexplosion ist die Entfernung. Die Wahrscheinlichkeit zum Überleben steigt, je weiter man sich vom Zentrum der Explosion befindet. Luftschutzbunker, U-Bahn-Stationen oder Kellerräume erhöhen die Überlebenschancen. Man darf auf keinen Fall direkt in den Blitz schauen. Der helle Lichtblitz würde noch in mehreren Dutzend Kilometern Entfernung von der Explosion die Netzhaut irreparabel zerstören. Da sich die Druckwelle verzögert ausbreitet, darf man sich nach dem Aufleuchten des Blitzes nicht am Fenster aufhalten, um nicht durch herumfliegende Gegenstände und Glasscherben verletzt zu werden. Grundsätzlich sollte man einen Raum aufsuchen, der keine direkte Außenwand hat.

Man sollte zu Hause immer einen Vorrat an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten haben. Da infolge der atomaren Explosion radioaktives Iod freigesetzt wird, ist es wichtig, Iodtabletten zu nehmen, damit die Schilddrüse das verseuchte Iod nicht aufnimmt. Es sollte grundsätzlich vermieden werden, möglich kontaminierte Produkte zu konsumieren, Leitungswasser zu trinken, nicht lüften und sich nicht im Freien aufhalten. Die Lebensmittel sollten in Kunststofffolien versiegelt werden. Der radioaktive Fallout kann noch Hunderte Kilometer von der eigentlichen Explosion niedergehen.

Hielt man sich zur Zeit der Explosion draußen auf, muss man sich, sofern man noch fließendes Wasser hat, gründlich abwaschen. Befand man sich zu Hause, dann sind schnell Wasservorräte anzulegen. Denn nach einer kurzen Zeit wird das Leitungswasser radioaktiv verseucht sein. Zu Hause muss man klare Zonen anlegen, wo man sich aufhält und wo man sich umzieht, wenn man das Haus verlassen musste.

Siehe auch