SARS-CoV-2

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SARS-CoV-2


SARS-CoV-2
Beschreibung
Wissenschaftlicher Name: SARS-CoV-2
(ehemals: 2019-nCoV, 2019-novel Coronavirus, 2019 neuartiges Coronavirus, Wuhan-Coronavirus)
Erstbeschreibung: Häufung von schwerden Lungenentzündungen in der Stadt Wuhan, China Ende 2019
Erreger
Erregertyp: Virus
Auslöser: Virustyp der Gattung Betacoronavirus, eine Variante des Sars-Erregers
Krankheitsverlauf
Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
Symptome: Fieber, Abgeschlagenheit, schwere Atemnot, Brustschmerzen, Symptome in den unteren Atemwegen, aber auch unspezifische Symptome wie die einer Erkältung. Oftmals ist der Krankheitsverlauf nur sehr mild.
Verlauf: Einige Patienten erkranken nur leicht. In schwereren Fällen ist ein permanentes Fortschreiten der Infektion zu beobachten, Lungenentzündung, Verschlechterung des Zustandes
Therapie: Keine Therapiemöglichkeit, lediglich Abmilderung von Symptomen. In einzelnen Fällen Behandlung mit Virostatika[1]. Ein Erfolg bleibt noch aus. Behandlung mit Antibiotika zur Vorbeugung von Sekundärinfektionen.
Impfung: Derzeit (März 2020) noch nicht entwickelt
Letalität: ca. 2 % (ist derzeit noch nicht hinreichend geklärt, laut anderen Quellen zw. 0,3 % und 0,7 %)
Ansteckung: Tröpfcheninfektion (wahrscheinlich durch einen intensiven Körperkontakt). Ansteckungen von Tier zu Mensch sind möglich. Die Sequenzierung des Virus 2019-nCoV legt den Verdacht nahe, dass es von Fledermäusen oder Schlangen stammt (Zoonose).
Verbreitung: Die meisten Fälle in China, in vielen anderen Ländern Hunderte von Infizierten. Inzwischen spricht man von einer Epidemie.
Bemerkungen


Ihren Namen erhielten die Viren nach dem kronenartigen Aussehen unter dem Rasterelektronenmikroskop. Das neuartige Coronavirus 2019-nCoV oder Wuhan-Coronavirus gehört zu sogenannten RNA-Viren - Viren mit einem einzelsträngigen Molekül als Erbgut. Es wird durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch Schmier- und Kontaktinfektion übertragen und ist hoch infektiös. Die Inkubationszeit kann bis zu 14 Tagen betragen, liegt aber im Mittel bei sechs bis fünf Tagen. Doch bereits vor den ersten Symptomen ist der Infizierte ansteckend. Die Erkrankung durch 2019-nCoV-Viren wird als Covid-19 bezeichnet. Da das Virus die oberen und die unteren Atemwege befällt, ist eine Abgrenzung zu anderen respiratorischen Erkrankungen nicht immer sofort möglich.

Während in Deutschland anfangs noch nicht von einer Epidemie gesprochen wurde, entwickelte sich die Ausbreitung zu einer Pandemie. Einfache Schutzmaßnahmen können das Ansteckungsrisiko deutlich reduzieren. Um die Übertragung und Verbreitung von Viren einzudämmen, sollte man folgende Verhaltensregeln beachten:

  • Sich bei Niesen und Husten nicht die Hand, sondern die Ellenbogenbeuge vor dem Mund und der Nase halten.
  • Vermeiden vor Berührungen am Gesicht und am Mund.
  • Hände so oft wie möglich waschen, jedoch spätestens nach einem Aufenthalt in öffentlichen Räumen. Damit das Waschen eine Wirkung hat, muss man die Hände für mindestens 20 bis 30 Sekunden gründlich mit Seife waschen und gut abtrocknen.
  • Beim Kauf eines Desinfektionsmittels muss man sicherstellen, dass das Mittel "virozid" ist.
  • Den Aufenthalt in großen Menschenansammlungen meiden, soweit es sich vermeiden lässt.
  • Abstand vor Menschen mit Erkältungssymptomen wahren.
  • Im Moment auf Händedruck und Umarmungen verzichten.
  • Sein Smartphone nicht untereinander herumreichen.

Öffentliche, hochfrequentierte Einrichtungen wie Sportvereine, Fitnessstudios, Schwimmender und Saunas sollten zumindest in betroffenen Gebieten gemieden werden. Arzttermine, die nicht gesundheitsrelevant sind, sollten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Das 2019-nCoV-Virus ist 120 bis 160 nm groß. Gewöhnlicher Mundschutz wie eine OP-Maske ist übrigens gegen die Ansteckung wenig bis gänzlich ineffektiv. Sie kann nur einen Dienst erweisen, an andere einen potentiellen Erreger nicht weiterzugeben. Dennoch heisst es immer öfter: Jede Maske ist besser als gar keine. Ausserdem signalisiert das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit, wie in Asien erfolgreich vorgemacht, eine gewisse Solidarität und Bereitschaft, in Zeiten der Pandemie Massnahmen gegen die Ausbreitung zu ergreifen, ganz gleich, wie minimal sie sein mögen.

Wann ist ein Peak der Pandemie zu erwarten?

Das 2019-nCoV-Virus vermehrt sich im Rachen und ist hochansteckend. Das Tückische ist dabei, dass Infizierte, die noch keine Symptome entwickelt haben, bereits ansteckend sind. Bei einer Influenza beträgt die Inkubationszeit nur ein bis zwei Tage. Trotz seiner hohen Virulenz liegt die Letalität des Corona-Virus deutlich unter der SARS-Epidemie von 2002. WHO berechnet eine durchschnittliche Ansteckungsrate mit 1:2,6.

Einige Virologen sagen ein exponentielles Wachstum der Infektionen in der Bevölkerung voraus, andere hoffen, dass es bei beim 2019-nCoV-Ausbruch ähnlich wie bei Grippe bei einem saisonalen Auftreten bleibt und dass die Zeit der Infizierten in den warmen Frühlingsmonaten stark abflacht. Ähnlich, wie das 2002/2003 bei der SARS-Pandemie der Fall war.

Da der Ursprung des 2019-nCoV-Virus mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Tierreich stammt und der menschliche Organismus mit dem Erreger bisher nicht in Berührung kam, reagiert der Körper mit einer breiten Palette an Symptomen sowie einem teils schwerem Krankheitsverlauf. Zur Überlebensstrategie eines Erregers gehört jedoch nicht die schnelle Tötung des Wirts, sondern ein möglichst langes Verweilen im Körper, damit der Wirt mit möglichst vielen anderen Wirten in Berührung kommt. Es ist also durchaus möglich, dass das Virus mutiert und etwas von seiner schweren Verlaufsform verliert. RNA-Viren neigen zur schnelleren Mutation als DNA-Viren.

Eine Behandlung und ein Impfstoff stehen derzeit noch aus (Stand März 2020). Für die Entwicklung einer Impfung gegen das Virus und zur Bekämpfung von akuten Fällen rufen chinesische Kliniken Patienten mit überstandener Covid-19-Infektion dazu auf, Blut zu spenden. Die im Blut enthaltenen Antikörper sollen den Medizinern dabei helfen, wertvolle Informationen im Kampf gegen die Erkrankung zu gewinnen.

Das Robert-Koch-Institut stuft das 2019-nCoV-Virus als etwas gefährlicher als Grippevirus ein und stuft die Gefahr für Deutschland für die Entstehung einer flächendeckenden Pandemie als mäßig ein. Inzwischen wurde die Gefährlichkeit als hoch eingestuft.

Die Erkrankung an SARS-CoV-2-Viren sowie der Verdacht der Erkrankung sind beim zuständigen Gesundheitsamt meldepflichtig!

Spezifische Symptome bei Covid-19

Die Infektion mit dem Coronavirus geht mit Symptomen einher, die der Grippe ähneln können, sich aber doch unterscheiden. Ganz spezifische Symptome bei Covid-19 sind Fieber und trockener Husten. Im Gegensatz zur Grippe entwickelt Covid-19 virusbedingte Lungenentzündung. Die WHO hat eine tabellarische Übersicht veröffentlicht, wie man die Symptome von einer gewöhnlicher Erkältung und der Grippe unterscheiden kann.[2]

Infektiös wird man circa zwei Tage vor dem Einsetzen der Symptome und bleibt - so die bisherige Beobachtung - vier bis fünf Tagen nach dem ersten Auftreten der Symptome. Die maximale Viruslast bei einer Corona-Infektion ist ein bis drei Tage vor Symptombeginn am höchsten. Deshalb ist die Verbreitung des Virus so schwer zu kontrollieren.

Symptome Coronavirus Erkältung Grippe
Fieber häufig selten häufig
Müdigkeit manchmal manchmal häufig
Husten häufig (trocken) wenig häufig (trocken)
Niesen nein häufig nein
Gliederschmerzen manchmal häufig häufig
Schnupfen selten häufig manchmal
Halsschmerzen manchmal häufig manchmal
Kopfschmerzen manchmal selten häufig
Kurzatmigkeit manchmal nein nein

Es gibt einige Erkrankte, die von einem totalen Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns berichten.

Mögliche Spätfolgen

Ärzte in Hongkong konnten beobachten, dass bei einigen genesenen Patienten die Lungenfunktion um 20 bis 30 Prozent zurückging. Auf den computertomographischen Aufnahmen konnte man eine milchige Ansammlung in den Lungen erkennen. Das Krankheitsbild und die Symptome deuten auf eine Lungenfibrose hin.[3] Auch gibt es Berichte, wonach das Virus den Herzmuskel schädigen[4] und sogar das Gehirn befallen und neurologische Schäden verursachen soll.[5] Bei einigen, sogar jüngeren Patienten werden im Zusammenhang mit Covid-19-Infektion Schlaganfälle beobachtet.[6]

Missbrauch, Desinformation und Scharlatanerie

Die Behörden warnen eindringlich vor Panik und sind, trotz vieler Unklarheiten, um ein realistisches Bild der Lage bemüht. Die Angst treibt trotzdem viele in Panik und bewegt Menschen zu Hamsterkäufen. Viele zwielichtige Geschäftemacher wittern das große Geschäft. So löschte Amazon kürzlich Zehntausende von Artikeln mit angeblichem Heilmittel gegen das Corona-Virus.[7]

Kettenbriefe und gezielte Verbreitung von Falschinformationen treten auch bei Corona-Virus gleich in Erscheinung. So verbreiten beispielsweise die Kettenbriefe bei Whats App die Falschinformation, dass Zwiebeln oder Knoblauch gegen das Virus helfen sollen. Verschwörungstheoretiker wittern die Entstehung des 2019-nCoV-Virus in geheimen Labors für biologische Kampfführung. Die Behörden sollen absichtlich die Ausbreitung der Infektionen verharmlosen.

Studien zur Medikamentenentwicklung

Einige in vitro-Studien zeigen erste positive Resultate in der Anwendung eines bereits existierenden Malariamedikaments Chloroquin. Diese Studien sollen in der kurzen Zeit nicht allen wissenschaftlichen Standards entsprechen und werden deshalb noch von vielen Fachleuten, unter anderem von dem deutschen Virologen und dem Institutsdirektor bei der Charité in Berlin Christian Drosten, angezweifelt.

Siehe dazu: Liste von Wirkstoffen als Kandidaten gegen das Coronavirus SARS-CoV-2

Was tun bei Symptomen?

Bei Symptomen eines Atemweginfekts auf jeden Fall zu Hause bleiben und Hausarzt telefonisch kontaktieren. Apotheken, Arztpraxen oder gar Notaufnahme sollen gemieden werden.

Übrigens, bei einer angeordneten Quarantäne wird das Gehalt 6 Wochen lang in voller Höhe weiterbezahlt. Geregelt wird das durch das Infektionsschutzgesetz.

Info-Telefonnummer

Quellennachweise