Liste von historischen Katastrophen in der Luftfahrt

Aus Wiki.sah

Liste von historischen dokumentierten Flugzeug- und Ballonabstürzen bis 1950.[1]

Havarien von Ballonen und Luftschiffen
Datum Ort Fluggesellschaft / Flugnummer Flugzeugtyp Opfer Beschreibung
15. Juni 1785 Wimereux, Frankreich Heißluft-Gas-Hybrid-Ballon 2 Jean-François Pilâtre de Rozier und Pierre Romain stürzten mit ihrem Roziere-Ballon an der französischen Kanalküste ab und wurden die ersten Todesopfer der Luftfahrtgeschichte.
7. Juli 1819 Paris, Frankreich 1 Sophie Blanchards Ballon wurde über Paris von einem Feuerwerkskörper in Brand gesetzt, die Ballonfahrerin stürzte zu Tode; sie war das erste weibliche Todesopfer eines Flugunglücks.
15. April 1875 Ciron Département Indre, Frankreich Ballon Zénith 2 Bei einer Ballonhochfahrt kamen Joseph Crocé-Spinelli und Théodore Sivel in etwa 8000 Metern Höhe aufgrund des Sauerstoffmangels ums Leben. Gaston Tissandier überlebte.
9. August 1896 Stölln (Brandenburg), Deutschland Normalsegelapparat 1 Otto Lilienthal stürzte in den Rhinower Bergen ab und starb am nächsten Tag in Berlin.
12. Juni 1897 Tempelhof (Berlin), Deutschland Luftschiff Deutschland 2 Friedrich Hermann Wölfert stürzte zusammen mit seinem Mechaniker Knabe bei einer Vorführung brennend ab.
1. Februar 1902 Zwijndrecht, Belgien Ballon Berson 1 Am Ende einer wissenschaftlichen Ballonfahrt verunglückte der Erfinder des Drachenballons, Hans Bartsch von Sigsfeld, bei der Sturmlandung auf gefrorenem Boden tödlich, während sein Mitfahrer Franz Linke nur leichte Verletzungen erlitt.
17. September 1908 Fort Myer, USA Flyer A 1 Der erste Tote durch ein Flugzeugunglück in den USA. Orville Wright und Thomas E. Selfridge verloren die Kontrolle über ihr Flugzeug. Selfridge starb, Wright wurde verletzt.
13. Juli 1910 Pattscheid, Deutschland Luftschiff Erbslöh 5 Das Luftschiff stürzte ab, nachdem sich aus der Hülle ausgetretener Wasserstoff durch einen Funken des Antriebs entzündet hatte.
2. Juli 1912 Atlantic City, USA Luftschiff 5 Das erste amerikanische Luftschiff explodierte über der Stadt.
17. Oktober 1913 Johannisthal bei Berlin, Deutsches Reich Marine-Luftschiff LZ 18 28 Das deutsche Luftschiff stürzte ab.
21. Juli 1919 Chicago, USA Luftschiff Wingfoot Air Express 13 Das Luftschiff fing in der Luft Feuer und stürzte auf das Gebäude der Illinois Trust & Savings Bank. Am Boden starben 10 Personen, daneben noch zwei Passagiere und ein Besatzungsmitglied. Zwei weitere Besatzungsmitglieder retteten sich mit Fallschirmen.
14. Dezember 1920 Cricklewood, Großbritannien 4 Ein Flugzeug verunglückte in dichtem Nebel.
24. August 1921 Hull, Großbritannien Luftschiff R38 44 Das britische Luftschiff zerbrach bei einem Testflug.
6. September 1921 Paris, Frankreich 5 Bei der Landung zerschellte ein Flugzeug.
21. Februar 1922 Hampton, USA Luftschiff Roma 34 Das amerikanische Luftschiff explodierte in der Luft.
7. April 1922 Grandvilliers, Frankreich De Havilland DH-18 und Farman F-16 7 Die beiden Flugzeuge kollidierten bei schlechter Sicht. Dieser Unfall gilt als die erste Kollision zweier Flugzeuge in der Luft.
21. Dezember 1923 Mittelmeer Luftschiff Dixmude 52 Das französische Luftschiff verschwand bei einem Flug von Toulon nach Algier über dem Mittelmeer. Die 52 Personen an Bord sind verschollen, da das Wrack nie gefunden wurde.
3. September 1925 Caldwell, USA US Navy Starrluftschiff USS Shenandoah 14 Das US-amerikanische Marine-Starrluftschiff stürzte infolge von Scherwinden in einem Gewittersturm ab. 14 der 43 Besatzungsmitglieder starben.
30. Oktober 1927 New Brunswick, USA Colonial Air Transport Fairchild FC-2 4 Stürzte beim Start ab.
4. September 1928 Pocatello, USA National Parks Airway Super U 7 Bruchlandung
24. August 1929 Elm (Schlüchtern), Deutschland Luft Hansa Fokker-Grulich F.II 4 Absturz der D-757 'Spree' der Luft Hansa auf dem Linienflug von Frankfurt am Main nach Berlin-Tempelhof. Vier Tote.[2]
6. November 1929 Surrey, Großbritannien Luft Hansa Junkers G24 6 Die Junkers explodierte über Surrey, und stürzte ab.
5. Oktober 1930 Beauvais, Frankreich Starrluftschiff R101 48 Bei einer versuchten Notlandung geriet das britische Starrluftschiff in Brand. Das Unglück forderte 48 Menschenleben und ist bis heute (Stand 2009) das verlustreichste in der zivilen Luftschifffahrt. 6 Überlebende.
4. April 1933 New Jersey, USA Luftschiff USS Akron 73 Das US-amerikanische Luftschiff kam in einen Sturm und stürzte ins Meer. Mit 73 Toten und 3 Überlebenden ist es bis heute (Stand 2009) das opferreichste Unglück in der Luftschifffahrt.
27. Juli 1934 Wurmlingen (Landkreis Tuttlingen), Deutschland Swissair Curtiss AT-32C 12 Ein auf dem Flughafen Zürich gestartetes Passagierflugzeug stürzte nahe Wurmlingen (Landkreis Tuttlingen) ab. Zwölf Tote. Unter den Toten war die erste Stewardess Europas, Nelly Diener.
18. Mai 1935 Moskau, Sowjetunion Tupolew ANT-20 49 Ein Polikarpow I-5-Pilot kollidierte während eines Formationsfluges mit dem Verkehrsflugzeug ANT-20, beide Flugzeuge stürzen ab.
6. Mai 1937 Lakehurst, USA LZ 129 Hindenburg 36 Der Zeppelin fing am 6. Mai 1937 nach einer Atlantiküberquerung beim Landemanöver über dem Flugfeld Feuer und wurde zerstört. Das Unglück ist das bis heute (Stand 2009) fünftschwerste in der Geschichte der Luftschifffahrt. 62 Passagiere und Besatzungsmitglieder überlebten.
16. November 1937 Ostende, Belgien Flugzeugabsturz in der Nähe von Ostende. Bei einer Zwischenlandung eines Fluges von Frankfurt am Main nach London kollidierte das Flugzeug wegen schlechten Wetters mit einem Schornstein und zerschellte. Dabei kamen alle Fluggäste ums Leben. Unter ihnen befand sich fast die gesamte Familie des Erbprinzen Georg Donatus von Hessen-Darmstadt.
16. Januar 1942 Nevada, USA Douglas DC-3 22 Eine Douglas DC-3 stürzte kurz nach dem Start vom Flughafen von Las Vegas aufgrund eines Navigationsfehlers ab und prallte gegen eine Flanke des Potosi Mountain. Alle 22 Menschen an Bord kamen ums Leben, darunter die Filmschauspielerin Carole Lombard (→Trans-World-Airlines-Flug 3).
1. Juni 1943 Golf von Biskaya British Overseas Airways Corporation Douglas DC-3 (Spitzname „Ibis“) 17 Die Zivilmaschine wurde auf dem Flug von Lissabon zum Whitchurch Airport (Nahe Bristol, England) von Maschinen der Deutschen Luftwaffe abgeschossen, wobei alle Insassen ums Leben kamen. Unter den Toten befanden sich der britische Filmschauspieler Leslie Howard und der aus Deutschland vertriebene jüdische Geschäftsmann Wilfrid Israel. Verschiedene Theorien besagen, dass die Deutschen den britischen Premierminister Winston Churchill an Bord der Maschine vermuteten bzw. Howard und weitere Insassen für das Vereinigte Königreich Spionage betrieben hätten.
23. August 1944 Freckleton, Großbritannien US Air Force Consolidated B-24H Liberator 61 Der Bomber des US-Militärs stürzte in eine Schule ab.[3]
28. Juli 1945 New York City, USA US Air Force North American B-25 13 Der Bomber flog in das Empire State Building zwischen dem 78. und 79. Stockwerk (→Flugzeugkollision mit dem Empire State Building).
26. Januar 1947 Flughafen Kastrup, Kopenhagen, Dänemark KLM Douglas DC-3 22 Die Linienmaschine aus Amsterdam stürzte kurz nach dem Start zum Weiterflug nach Stockholm ab. Alle Insassen wurden getötet, darunter der schwedische Erbprinz Gustav Adolf und die US-amerikanische Opernsängerin und Schauspielerin Grace Moore (→Flugzeugkatastrophe von Kastrup).
29. Mai 1947 New York City, USA Douglas DC-4 43 oder 53
30. Mai 1947 Nähe Baltimore, USA Eastern Air Lines Douglas DC-4 53 Das Flugzeug war auf dem planmäßigen Flug von Newark (New Jersey) nach Miami (Florida) stürzte kurz vor dem regulären Zwischenstopp in Baltimore in ein Waldgebiet.
24. Oktober 1947 Chile British South American Airways Avro 691 Lancastrian 3s 12 Die Avro meldete seinen Landeanflug auf Santiago de Chile, kam dort aber nie an. Das Flugzeug mit Namen Star Dust blieb vermisst, bis man 2000 einige Wrackteile in den Anden fand. Offenbar hatte die Besatzung die eigene Position falsch berechnet und war in einem Schneesturm gegen einen Berggipfel geflogen, wodurch alle Insassen ums Leben kamen.
8. August 1948 Öresund, Dänemark Vickers Viking 28 Das Flugzeug stürzte vor der Küste Schwedens während des Landeanflugs auf den Flughafen Kopenhagen ins Meer.
17. Juni 1948 Mt. Carmel, USA United Airlines Douglas DC-6 43 Die Mannschaft hatte wegen eines Feueralarms den Laderaum mit Kohlenstoffdioxid (CO2) gefüllt. Bei der anschließenden Landung und Neigung der Nase nach unten begann durch eine undichte Stelle am Laderaum das CO2 in das Cockpit zu kriechen.
1. August 1948 Atlantischer Ozean vor Afrika Latecoere 631 52 Das französische Wasserflugzeug verunglückte über dem Atlantik mit 52 Menschen an Bord.
29. August 1948 Winona (Minnesota), USA Northwest Orient Airlines Martin 202 37 Absturz
20. Oktober 1948 Prestwick (Schottland), Großbritannien KLM Lockheed Constellation 40 Bei dem Absturz der Lockheed Constellation der KLM starben 40 Personen (siehe: Koene Dirk Parmentier).
4. Mai 1949 Turin, Italien 31 Nahezu der komplette Kader des AC Turin starb beim Aufprall gegen den Berg der Wallfahrtskirche Superga.
12. Juli 1949 Simi Mountains, USA Standard Airlines
9. September 1949 Cap Tourmente, Quebec, Kanada Quebec Airways Douglas DC-3 23 Als Absturzursache stellte sich ein Sprengstoffanschlag heraus.
28. Oktober 1949 São Miguel, Azoren Air France Lockheed 749A Constellation 48 Zerschellte im Irrflug an einem Berg; siehe Flugzeugabsturz am Monte Redondo
1. November 1949 Washington D.C., USA Eastern-Air-Lines-Flug 537 Douglas DC-4 58 Ein Kampfflugzeug (Lockheed P-38) stieß über dem Flughafen mit dem Verkehrsflugzeug zusammen.
12. März 1950 Sigginston, Großbritannien Avro Tudor V 83 Absturz während des Landeanflugs.
5. Juni 1950 Florida, USA 28 Stürzte ca. 200 Meilen vor der Küste von Florida in den Atlantik. 37 Überlebende.
24. Juni 1950 Lake Michigan, USA Northwest Airlines Douglas DC-4 58 Flugzeug explodierte und stürzte ca. 30 km nördlich von Benton Harbor in den Lake Michigan.
26. Juni 1950 York (Western Australia), Australien Australian National Airlines Douglas DC-4 28 Stürzte in der Nähe von York ab. Eine Person überlebte das Unglück.
31. August 1950 London, Großbritannien Vickers Viking 28 Auf dem Flughafen verunglückt wegen starken Nebels.
1. Dezember 1950 Chamaran, Iran Iran Airlines Douglas DC-3 8
3. November 1950 Mont Blanc, Frankreich Air India Lockheed Constellation 48 Am Mont Blanc zerschellt.


Schlüsselwörter

Quellennachweise