Mem

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Ein Mem ist die Einheit kultureller Vererbung. So wie die Gene können sich auch Meme (lat. memoria "Erinnerung"), d.h. Gedanken, Ideen, Melodien und Mode epidemienartig verbreiten, sich entwickeln und auch aussterben. Ein quälender Ohrwurm ist nichts anderes als ein Mem, der uns und die Mitmenschen ansteckt und sich dadurch verbreitet. Ähnlich wie bei der Fortpflanzung der Gene oder bei Virusinfektionen können auch Meme - zumindest theoretisch - einer darwinistischen Selektion unterliegen.

Der Begriff des Mems wurde zum ersten Mal 1976 durch den britischen Biologen und Wissenschaftsphilosophen Richard Dawkins festgelegt, als er die Bedeutung der Meme im Evolutionsprozess der Arten erkannte. Zum Beispiel die evolutionäre Entwicklung durch die Vererbung der Ideen und deren Selektion begünstigte die Menschwerdung. Aber nicht nur Menschen können Meme produzieren; auch der Vogelgesang, der in einer Abfolge von Generationen weitergegeben wird, stellt in seiner Form ein Mem als Folge der Imitation dar. In der heutigen Zeit bedienen sich vor allem die Werbe- und die Unterhaltungsindustrie der Macht der Meme, deren Botschaften sich parasitär in unseren Köpfen festsetzen und bei bestimmten Assoziationen reaktiviert werden. z.B.: Nicht immer, aber immer öfter; Haribo macht Kinder froh...; quadratisch, praktisch, gut; die Milka-Melodie usw. In den populären Casting-Sendungen werden zunehmend ziemlich erfolgreich und risikofrei zuerst Meme und dann die Produkte produziert.

Im Zeitalter der Messenger und der sozialen Netzwerke wird jede populäre Erscheinung, auch wenn die meisten von ihnen nur sehr kurzlebig sind, als Internet-Mem bezeichnet.