Krieg in der Ukraine (2022)

Am 24. Februar 2022 begann Russland unter dem Vorwand einer „Spezialoperation“ einen brutalen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die souveräne Ukraine. Moskau hatte zuvor monatelang Truppen an der Grenze zusammengezogen und die sogenannten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine anerkannt – ein klarer Bruch des Völkerrechts und der territorialen Integrität der Ukraine.
Die offizielle russische Propaganda rechtfertigte den Angriff mit fadenscheinigen Behauptungen von „Entnazifizierung“ und „Entmilitarisierung“, für die es keinerlei Beweise gibt. Vielmehr zielte der Überfall offenkundig darauf ab, die demokratisch gewählte Regierung in Kiew zu stürzen und eine Marionettenregierung zu installieren, um die Ukraine dauerhaft unter russischen Einfluss zu zwingen. Diese imperiale Aggression steht in direkter Tradition russischer Großmachtfantasien und war begleitet von systematischer Desinformation und dem Versuch, die Geschichte umzuschreiben.
Militärische Entwicklung und Kriegsverlauf
Der russische Angriff erfolgte aus mehreren Richtungen – aus Belarus im Norden, aus dem Donbass im Osten und von der Krim im Süden. Russland setzte auf einen raschen Sieg, scheiterte jedoch kläglich am entschlossenen Widerstand der ukrainischen Streitkräfte und Zivilgesellschaft. Kiew, das binnen Tagen eingenommen werden sollte, verteidigte sich erfolgreich. Statt eines Blitzkriegs entwickelte sich der Angriffskrieg zu einem Fiasko für Moskau.
Die russische Armee offenbarte massive strukturelle Schwächen: veraltete Ausrüstung, miserable Logistik, mangelhafte Moral und Führung sowie eine kaum vorhandene Versorgung. Gleichzeitig zeigte sich die ukrainische Armee flexibel, kampferprobt und hochmotiviert. Unterstützt durch westliche Waffenlieferungen konnte sie ab Mitte 2022 zunehmend Boden zurückgewinnen. Besonders die Rückeroberung von Cherson im November 2022 gilt als strategisch und symbolisch bedeutend.
Verluste
Die russischen Verluste sind enorm: Zehntausende getötete Soldaten, darunter viele schlecht ausgebildete Wehrpflichtige und zwangsrekrutierte Strafgefangene. Tausende Panzer, Fahrzeuge, Flugzeuge und Hubschrauber wurden zerstört. Die berüchtigte Söldnergruppe Wagner, einst als Elite dargestellt, wurde im Fleischwolf der ukrainischen Verteidigung regelrecht zerschlagen. Auf ukrainischer Seite sind die Verluste ebenfalls hoch, jedoch wesentlich geringer im Verhältnis zur eingesetzten Kampfkraft. Besonders zivilgesellschaftlich bedeutet der Krieg einen tiefen Einschnitt: Hunderttausende Tote und Verletzte, Millionen Vertriebene.
Kriegsverbrechen
Russland führt seinen Krieg mit äußerster Brutalität und systematischen Menschenrechtsverletzungen. In Orten wie Butscha, Irpin oder Mariupol wurden Massengräber entdeckt, Zivilisten gezielt getötet, gefoltert oder verschleppt. Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser und Kindergärten wurden bombardiert. Russland greift gezielt kritische Infrastruktur an, um die Bevölkerung zu demoralisieren – ein klarer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.
Der Internationale Strafgerichtshof hat Ermittlungen aufgenommen. Präsident Putin und zahlreiche Kommandeure stehen im Verdacht, für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich zu sein. Der Missbrauch sexualisierter Gewalt als Mittel der Kriegsführung ist dokumentiert, ebenso wie systematische Deportationen ukrainischer Kinder in russisches Staatsgebiet.
Siehe auch: Liste der prominenten Opfer im Krieg gegen die Ukraine
Internationale Reaktionen
Die westliche Welt reagierte mit massiven Sanktionen. Russland wurde wirtschaftlich isoliert, Banken wurden vom SWIFT-System ausgeschlossen, der Export von Technologie und Rüstungsgütern unterbunden. Zahlreiche internationale Konzerne verließen den russischen Markt. Gleichzeitig erhielt die Ukraine beispiellose Unterstützung: Waffenlieferungen, humanitäre Hilfe, finanzielle Mittel und politische Rückendeckung.
Russland fand sich außenpolitisch in einer selbstverschuldeten Isolation wieder. Nur wenige Staaten – wie Nordkorea, Iran oder Belarus – unterstützten den Angriff offen. Der Kreml versuchte, durch Gaslieferungen, Getreideblockaden und Desinformation internationalen Druck aufzubauen, scheiterte jedoch weitgehend.
Aktuelle Lage (Stand: Mitte 2025)
Der Krieg ist zu einem Stellungskrieg mit hohen Verlusten degeneriert, insbesondere entlang der Frontlinie im Donbass und im Süden. Russland setzt weiterhin auf Massenbeschuss, Drohnenangriffe und Terror gegen die Zivilbevölkerung. Die Ukraine verteidigt sich erfolgreich, verliert jedoch täglich Menschenleben und Ressourcen.
Die russische Gesellschaft ist gespalten: Während die staatliche Propaganda die Realität verzerrt, wächst der Unmut über Mobilmachung, wirtschaftliche Not und Rückschläge. Internationale Vermittlungsbemühungen bleiben ohne Durchbruch. Russland zeigt keine ernsthafte Verhandlungsbereitschaft und setzt weiterhin auf Eskalation und Erpressung.
Trotz aller Zerstörung zeigt sich die Ukraine entschlossen, ihre Freiheit und Souveränität zu verteidigen – nicht nur für sich selbst, sondern als Symbol für die Ablehnung imperialistischer Aggression im 21. Jahrhundert.
Sanktionen gegen Russland
Die Länder der NATO haben umfassende Sanktionen beschossen und auf den Weg gebracht. Viele westliche Unternehmen und Handelsmarken ziehen sich aus Russland zurück. Eine der wirkungsvollsten Maßnahmen als Antwort auf den russischen Überfall auf die Ukraine ist der Ausschluss aus dem internationalen Finanztransfersystem SWIFT. Russland wäre nach Nordkorea und Iran der dritte Staat der vom SWIFT ausgeschlossenen Länder. Der Europarat suspendierte zudem die Mitgliedschaft Russlands. Am späten Nachmittag des 27. Februar reagierte Putin darauf, dass er an die Welt eine öffentliche Warnung aussprach und die Atomstreikräfte seiner Armee in höchste Bereitschaft versetzte.[1]
Wirtschaftliche Folgen für Europa
Siehe dazu: Abhängigkeit der europäischen Staaten vom russischen Gas
Infos von der Front aus der Hauptperspektive
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