Tanzwut

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(auch Tanzsucht, Tanzplage, Tanzkrankheit, Veitstanz oder Choreomania, lat. Epilepsia saltatoria)

epidemische Volkskrankheit des Mittelalters, infolge der Menschen, von religiösem Wahn ergriffen, bis zur Extase und Erschöpfung tanzten, oft, bis ihnen der Schaum aus dem Mund quoll. Die Ursachen dieses Phänomens sind nicht eindeutig geklärt. Möglich wären Vergiftungserscheinungen von halluzinogenen Drogen wie die des Mutterkorns. Dabei gaben sie (die Tanzenden) vor, während des Tanzes himmlische Visionen zu haben. Da man die Tänzer für vom Teufel Besessene hielt nahm der Klerus allerlei Beschwörungen vor, und die Angehörigen beteten zu St. Johannes und St. Veit (daher Veitstanz). [1] Besonders zu Zeiten der großen Pestepidemien nahm ein solches Phänomen an Häufigkeit zu. Das Auftreten der Tanzwut ist außerdem belegt in den Jahren: 1021, 1278, 1374 [2], 1375 und 1418. [3]

Quellennachweise