Zagradotrjady

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Zagradotrjady bzw. Sagradotrjady (russ. Заградотряды, Akronym aus Заградительный отряд, engl. Barrier troops, deutsch Sperrtruppen oder Blockadeeinheiten) sind militärische Verbände, die Fahnenflucht und Rückzug der eigenen Einheiten verhindern sollten. Die ersten Zagradotrjady entstanden 1918 während des russischen Bürgerkriegs auf Initiative von Leo Trotzki. [1] Die größte Bekanntheit erlangten sie während des Zweiten Weltkrieges, als NKWD-Einheiten fliehende Soldaten der Roten Armee stoppten und zur Umkehr zwangen. Um die desertierenden Einheiten zum Kampf zu motivieren, wurden einige standesrechtlich erschossen, und der Rest wieder an die Frontlinie geschickt. Ähnliche Praxis wurde wohl im Chinesischen Bürgerkrieg gegen fliehende Soldaten benutzt.

Aktuell wird der Begriff Zagradotrjady im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine wieder verwendet.[2] Aus mehreren Quellen dringen Berichte an die Oberfläche, dass russische Einheiten in der Ukraine von Einheiten der Zagradotrjady aufgegriffen und vielleicht auch erschossen werden.[3] In diesem Zusammenhang taucht der Name Kadyrow auf.

In Film und Literatur

  • Die Funktion der Zagradotrjady wurde eindrucksvoll im Film Duell – Enemy at the Gates gezeigt. Dort schießen am Anfang des sinnlosen Angriffs NKWD-Einheiten den eigenen Leuten in den Rücken. Ähnliches beschrieb der russische Schriftsteller und Veteran des Zweiten Weltkrieges Nikolai Nikulin in seinem Buch Erinnerungen an den Krieg (amazon).

Quellennachweise