Alexander von Humboldt

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Porträt von Alexander von Humboldt (von Friedrich Georg Weitsch)

Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt Naturforscher, Bruder [von Wilhelm Humboldt], geb. 14. Sept. 1769 zu Berlin, erhielt gemeinschaftlich mit seinem Bruder privatim, ohne eine Schule zu besuchen, eine wissenschaftliche Vorbildung, bezog im Oktober 1787 die Universität zu Frankfurt a. O. und im April 1789 die Universität Göttingen, wo er mit seinem Bruder zwar Heynes philologisches Seminar besuchte, aber vor allem die naturwissenschaftlichen Vorträge von Blumenbach, Kästner, Beckmann, Gmelin, Lichtenberg, Link sowie des Historikers Spittler hörte und durch Ausflüge in den Harz und an den Rhein für die Naturwissenschaft begeistert wurde. Eine Frucht jener Exkursionen und seiner klassischen Studien zugleich war seine Druckschrift "Über die Basalte am Rhein", nebst Untersuchungen über Syenit und Basanit der Alten (Braunschw. 1790). Seine erste größere Reise machte er 1790 von Mainz aus mit Georg Forster durch Belgien, Holland, England und Frankreich, und durch diesen Reisebegleiter wurden seine Blicke zuerst auf die fernen tropischen Länder hingelenkt. Doch war er vorläufig für eine praktische kameralistische Laufbahn bestimmt, ging deswegen 1790 auf Büsch' Handelsschule nach Hamburg und bezog 1791 die Bergakademie zu Freiberg, wo er Werners Unterricht genoß und mit Leopold v. Buch, Freiesleben und Andrea del Rio in engen Verkehr trat. Die Frucht eines achtmonatlichen Aufenthalts im Erzgebirge war die erst später im Druck erschienene "Flora subterranea Fribergensis et aphorismi ex physiologia chemica plantarum" (Berl. 1793). Diese "Aphorismen", der erste Versuch einer Pflanzenphysiologie, erschienen in deutscher Übersetzung mit Zusätzen von Hedwig (Leipz. 1794). 1792 ward er Assessor im Bergdepartement und erhielt bald die Stelle eines Oberbergmeisters in den fränkischen Fürstentümern. Er verwaltete dies Amt bis 1797, machte mehrere Reisen in der Schweiz und Tirol, sammelte die Materialien zu den beiden 1799 erschienenen Werken: "Über die chemische Zerlegung des Luftkreises" und "Über die unterirdischen Gasarten" und konstruierte eine unauslöschliche Lampe sowie eine nach Beddoes' Prinzipien hergestellte Respirationsmaschine für Grubenarbeiten. Auch sammelte er seit 1792 das Material zu seinem größern Werk: "Über die gereizte Muskel- und Nervenfaser, nebst Vermutungen über den chemischen Prozeß des Lebens in der Tier- und Pflanzenwelt" (Berl. 1797 bis 1799, 2 Bde.). 1797 gab er seine Stelle auf, um eine Reise nach Ägypten und dem Orient anzutreten und sich in völliger Unabhängigkeit dem Studium der Naturwissenschaft zu widmen. Drei Monate weilte er in Jena, mit Goethe und Schiller in Verkehr, und hörte Loders anatomische Vorträge. Gescheiterte Reisepläne führten ihn nach Paris, wo er die Bekanntschaft des Botanikers Aimé Bonpland (s. d.) machte, mit welchem er dann den Winter von 1797/98 in Spanien verlebte, um bei günstigerer Zeitlage Ägypten von einem spanischen Seehafen aus zu erreichen. Der Krieg vereitelte auch diesen Plan, doch erhielt er durch den Staatssekretär Urquijo die Erlaubnis zur Bereisung des spanischen Amerika, schiffte sich 5. Juni 1799 mit Bonpland in Coruña ein, langte 19. Juni in Teneriffa an, bestieg dort den Pik und landete 16. Juli in Amerika bei Cumana. Von hier aus durchstreifte und durchforschte er Venezuela und das Orinokogebiet; später wandte er sich mit Bonpland nach Cuba, nach dem Plateau von Bogotá und nach Quito, wo er 23. Juni 1802 den Chimborazo bestieg und die absolut größte bis dahin von Menschen erreichte Höhe, obwohl nicht den Gipfel selbst, erklomm; endlich erreichte er die Westküste und nach beschwerlicher Fahrt im März 1803 Acapulco. In Mexiko weilte H. etwa ein Jahr, begab sich dann nach einem zu statistisch-politischen Studien benutzten kürzern Aufenthalt in Havana nach Philadelphia und 9. Juli 1804 nach Europa zurück, wo er mit Bonpland 3. Aug. in Bordeaux landete. Arbeiten in Paris, besonders gasanalytische, in Verbindung mit Gay-Lussac, Reisen mit diesem und L. v. Buch nach Italien beschäftigten ihn zunächst. Gegen Ende 1805 kehrte er mit ersterm nach Berlin zurück, begleitete 1808 den Prinzen Wilhelm nach Paris, blieb aber auch nach dessen Rückberufung mit königlicher Erlaubnis in Frankreich, um dort die Herausgabe seiner Werke zu besorgen. 1818 wohnt er dem Kongreß zu Aachen bei, später dem von Verona, von wo er den König nach Rom und Neapel begleitete. Definitiv kehrte er erst 1827 nach Berlin zurück, wo er, der königliche Kammerherr, in der Universität und in der Singakademie die vielberühmten, auch vom Hof besuchten Vorlesungen über physische Weltbeschreibung hielt. Aber schon 1829 unternahm er im Auftrag des Kaisers Nikolaus und in Begleitung von Ehrenberg und G. Rose eine reich ausgestattete Expedition nach dem Ural und Altai, der chinesischen Dsungarei und dem Kaspischen Meer. Nach der Thronbesteigung Ludwig Philipps ward H. beauftragt, demselben die Anerkennung von seiten des preußischen Throns zu überbringen und dann von Paris aus politische Berichte, zuerst vom September 1830 bis Mai 1832 und dann wieder 1834 und 1835, nach Berlin einzusenden. Die gleiche Mission wiederholte sich in den nächsten zwölf Jahren noch fünfmal und nahm allemal 4–5 Monate in Anspruch. In diese Zeit fallen die in Verbindung mit Gauß geschaffene Organisation der magnetischen Beobachtungsstationen, der Vorläufer unsrer meteorologischen Observatorien, welche damals nur durch Humboldts großes Ansehen im In- und Ausland ermöglicht wurde, und die Vollendung und Herausgabe eines gelehrten historischen Werkes, des "Examen critique". Außer einem abermaligen Besuch in Paris 1847 machte H. seitdem nur noch zwei Reisen außerhalb Deutschlands mit König Friedrich Wilhelm IV., die eine 1841 nach England, die andre 1845 nach Dänemark. Sein ständiger Aufenthalt blieb Berlin, wo er mit noch jugendlich frischem Geist seinen Studien lebte, als deren Hauptfrucht der "Kosmos, Entwurf einer physischen Weltbeschreibung" (s. unten) zu betrachten ist. Die letzten Jahrzehnte lebte er ziemlich zurückgezogen. Er starb 6. Mai 1859 in Berlin im neunzigsten Jahr.

Schon die ersten Arbeiten, welche H. lieferte, geben Zeugnis von seiner großen wissenschaftlichen Befähigung. Eine Jugendschrift, mehr poetischen als wissenschaftlichen Inhalts, zeigt, wie auch ihn die dichterisch-symbolisch-spekulative Anschauung der Zeit gefesselt hielt; aber der Geist der Spezialforschung, welcher ihn beherrschte, bewahrte ihn vor dem Abgrund, in welchen später die sogen. Naturphilosophie versank. Wir sehen ihn beschäftigt mit gründlichen Experimenten, welche ihn notwendig auf die Bahn der exakten Wissenschaften leiten mußten. Auf so vielen und verschiedenen Gebieten führten ihn seine ersten Forschungen zu bedeutsamen Resultaten, daß die Annahme berechtigt erscheint, er würde auch im Bergwesen, als Chemiker, Physiker oder Physiolog Hervorragendes geleistet haben, wenn er sich einer dieser Wissenschaften ausschließlich gewidmet hätte. Aber so groß war sein Streben nach universalem, umfassendem Wissen, daß die einzelnen Disziplinen der Naturwissenschaft ihm nur als Vorstufen zur tiefern Erkenntnis der Physik des Erdballes galten. Sein Drang nach Erkenntnis des Ganzen führte ihn aus seiner Berufsthätigkeit fort und in die Tropen, wo er für seine Zwecke ein reicheres Material erwerben konnte. Humboldts große Reise ist das Vorbild für alle spätern wissenschaftlichen Reisen geworden; ihn selbst hob sie auf jene hohe Stufe, auf welcher er als der erste aller Naturforscher seiner Zeit einen so großen Einfluß ausgeübt hat. H. wurde der Begründer der klimatologischen und plastischen Geographie, der Physik des Meers und der Pflanzengeographie; er hatte die reihenweise Anordnung der Vulkane und die örtlich verschiedene Intensität der Magnetkraft erkannt; Geologie und Astronomie, Zoologie, Botanik und Mineralogie hatten durch ihn wie kaum durch einen andern Forscher vor ihm Bereicherung erfahren. Aber auch die Bewohner der durchreisten Länder hatten sein Interesse gefesselt, und er lieferte die bedeutsamsten Arbeiten über die Abstammung, die Sprachen, die Kulturzustände, die Wanderungen und die Zeitrechnung der alten Peruaner und Mexikaner. Für die Statistik, die damals kaum im Entstehen war, und für die Staatsökonomie wurden eine Untersuchungen von großer Wichtigkeit. Die staunenswerte Universalität seines Wissens wurde aber für ihn die Basis zu weitern Leistungen. Er war nicht ein Polyhistor, welcher sich nur an die Einzelheiten, an die nackten Thatsachen hält; ihm diente alles nur als Mittel seines großen Zweckes, die Erscheinungen der körperlichen Dinge in ihrem allgemeinen Zusammenhang, die Natur als ein durch innere Kräfte bewegtes und belebtes Ganze aufzufassen. Das große Zeugnis dieser Anschauungsweise ist sein "Kosmos", ein Werk, welches einzig dasteht in der Litteratur aller Völker. Es ist ein säkularer Abschluß des gesamten Naturwissens der Humboldtschen Zeit, ausgezeichnet durch eine vollendete Darstellung, durch die geistreiche Art und Weise der Benutzung und Verknüpfung eigner und fremder Beobachtungen, durch die Zuverlässigkeit der Angaben, vor allem durch die Fülle fruchtbarer Gedanken. Aber über diese Grenze hinaus hat die gesamte Arbeit Humboldts eine eminente Bedeutung durch die beständige Hervorhebung der Beziehungen zwischen der tiefern Einsicht in die Erscheinungen der Kräfte der Natur und der geistigen Bildung wie dem materiellen Wohlstand der Völker. Das Erheben des Menschen zu einer höhern, umfassendern, den Geist veredelnden Weltanschauung, die Erweckung eines geläuterten Naturgefühls hat er in allen seinen Schriften überall auch da betont, wo er von scheinbar ferner liegenden Gegenständen redet. Er verschmähte es nicht, in einer Zeit, wo die Gelehrten sich streng abschlossen, seine Forschungen durch allgemein verständliche Vorlesungen und Schriften zu einem Gemeingut aller zu machen, und wurde dadurch ein Mann des Volkes im höchsten Sinn und der Urheber einer populär-wissenschaftlichen Litteratur in klassischer Form. Seine wissenschaftliche Bedeutung und seine Stellung zum König verschafften H. einen weitreichenden Einfluß. Durch persönlichen Verkehr mit fast allen Gelehrten, durch eine großartige Korrespondenz, durch Förderung jüngerer Talente und besonders auch durch Bekämpfung oder doch Milderung von Einflüssen, welche den Staat seiner Mission der Förderung der Wissenschaft untreu zu machen trachteten, wirkte er fruchtbar in hohem Grad. H. galt zuletzt als der Nestor der Naturforschung in Deutschland, ja in Europa, und mit Recht rühmte man ihn als den Mann, der sie stets mit Rat und That zu fördern bemüht war. Seine Autorität war so groß, daß sie sogar in mancher Beziehung die Entwickelung reformierender Ansichten auf verschiedenem Gebieten eine Zeit hindurch verhindert hat. Die gilt besonders für die Geologie, welche sich bald in entschiedenem Gegensatz zu den im "Kosmos" vorgetragenen Ideen entwickelte, wie denn dieses Werk heute hauptsächlich noch als Denkmal eines universalen Geistes Bedeutung hat, auf den einzelnen Gebieten aber fast nach jeder Richtung veraltet ist. Man hat auch daran erinnert, daß H. in jeder einzelnen Disziplin von Spezialforschern übertroffen worden ist, daß er als Entdecker nicht an Galvani, Kopernikus, Kepler oder Newton heranreicht; doch mit Unrecht, denn Humboldts Bedeutung liegt gerade darin, daß er nicht einer einzelnen Disziplin, nicht der Naturwissenschaft allein, sondern der gesamten Förderung der Menschheit diente. Bereits 1804 wurde ihm eine von Loos geschnittene Medaille mit der Inschrift "Novi orbis Democritus" gewidmet, der manche andre Medaillen folgten, während beinahe alle Akademien der Welt ihn zu ihrem Mitglied ernannten. In Berlin wurde ihm ein von R. Begas gearbeitetes Standbild neben dem seines Bruders vor der Universität errichtet und zu seinem Andenken die Humboldt-Stiftung begründet, aus deren Fonds namentlich Forschungsreisende unterstützt werden sollen.

Der fast 20jährige Aufenthalt in Paris ward zur Bearbeitung des amerikanischen Reisewerks verwendet sowie die tüchtigsten Fachmänner (Oltmanns, Kunth, Cuvier, Latreille, Valenciennes, Gay-Lussac, Thénard, Vauquelin u. a.) und Künstler für die Bearbeitung und künstlerische Ausstattung einzelner Teile gewonnen. Die Gesamtausgabe (die sogen. große) in 30 Bänden (20 in Folio, 10 in Quart) enthält die Atlanten und Kupferwerke und wird gewöhnlich in 6 Abteilungen gruppiert, während die sogen. kleine Oktavausgabe nur den Text einiger Werke daraus, oft mit Auslassungen und Zusätzen, enthält. Hiernach hat das amerikanische Reisewerk den Gesamttitel: "Voyage aux régions équinoxiales du nouveau continent, fait en 1799–1804" und bildet folgende 6 Abteilungen: 1) "Relation historique", unvollendet, reicht nur bis zur Reise nach Peru, April 1801 (Par. 1811-29, 3 Bde. in 4., oder das. 1816-1832, 13 Bde. in 8.; deutsch, Stuttg. 1815-32, 6 Bde.; besser von Hauff, das. 1859, 4 Bde.). Zur "Relation historique" gehören: "Atlas géographique et physique" (39 Blätter in Folio) und "Atlas pittoresque, vues des Cordillières et des monuments des peuples indigènes de l'Amérique" (1810, 69 Blätter). 2) "Observations de zoologie et d'anatomie comparée" (1805-32, 2 Bde. mit 55 Tafeln), mit Cuvier, Latreille, der die Insekten, und Valenciennes, der die Fische und Konchylien bearbeitete. 3) "Essai politique sur le royaume de la Nouvelle Espagne" (Par. 1811, 2 Quartbde. oder 5 Bde. Oktav; 2. Aufl., vermehrt durch den "Essay politique sur l'isle de Cuba", 1826-27, 6 Bde. Oktav; deutsch, Stuttg. 1809-14, 5 Bde.); dazu gehört: "Atlas géographique et physique du royaume de la Nouvelle Espagne" (Par. 1812, 21 Tafeln). 4) "Observations astronomiques, opérations trigonométriques et mesures barométriques, rédigées et calculées par Jabbo Oltmanns" (Par. 1808-10, 2 Bde. in 4.). 5) "Physique générale et géologie: essai sur la géographie des plantes, accomp. d'un tableau" (Par. 1807, 4.; deutsch, Stuttg. 1807, Goethe gewidmet). 6) "Plantes éqiuinoxiales, rédig. par A. Bonpland" (Par. 1809-18, 2 Bde. in Fol., 144 Tafeln); "Melastomes et autres genres du même ordre, rédig. par A. Bonpland" (1806-23, 2 Bde. in Folio, 120 Tafeln); "Nova genera et species plantarum partim adumbraverunt A. Bonpland et Alex. de H., in ordinem digess. C. S. Kunth" (1815-25, 7 Bde. in Folio, 700 Tafeln), hierzu von H. die Einleitung: "De distributione geographica plantarum secundum coeli temperiem et altitudinem montium" (1817); "Mimoses et autres plantes légumineuses, rédig. par C. S. Kunth" (1819-24, Folio, mit 60 Tafeln); "Revision des graminées par C. S. Kunth" (1829-34, 2 Bde. in Folio, 220 Tafeln); "Synopsis plantarum, auct. C. S. Kunth" (1822- 26, 4 Bde in 8.). — Im Zusammenhang damit sind: "Ansichten der Natur" (Stuttg. 1808, 2 Bde.; in wiederholten vermehrten Auflagen); "Des lignes isothermes et de la distribution de la chaleur sur le globe", in den "Mémoires de la Société d'Arcueil" (1817); "Essai géognostique sur legisement des roches dans les deux hemisphères" (Straßb. 1823); "Examen critiques de l'histoire de la géographie du nouveau continent et des progrès de l'astronomie nautique aux XV. et XVI. siècles" (Par. 1814-34, 1 Bd. in Folio oder 5 Bde. in 8.; deutsch von Ideler, Berl. 1835-51, 3 Bde.). Die asiatische Reise behandeln die Werke: "Fragments de géologie et de climatologie asiatiques" (Par. 1832, 2 Bde. in 8; deutsch von Löwenberg, Berl. 1832); "Asie centrale. Recherches sur les charnes de montagnes et la climatologie comparée" (Par. 1843, 3 Bde. in 8.; deutsch von Mahlmann, Berl. 1843-44, 2 Bde.); "Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meer", mit Ehrenberg und Rose (das. 1837-42, 2 Bde.). Der "Kosmos" erschien zuerst 1845-58 in 4 Bänden, dann wiederholt und wurde von Professor Buschmann mit 2 Bänden eines ziemlich unbrauchbaren Registers belastet. Unter den erläuternden Werken, welche bezwecken, den "Kosmos" für weitere Kreise verständlich zu machen, verdienen genannt zu werden: Schallers "Briefe über Humboldts Kosmos" (Leipz. 1850, 2 Bde.); Cottas "Briefe über Humboldts Kosmos" (Teil 1-3, das. 1848-51; 2. Aufl. 1850). Von Humboldts "Kleinern Schriften" ist nur ein Band: "Geognostische und physische Erinnerungen", mit Atlas (Stuttg. 1853), erschienen. Nach Humboldts Tod erschienen seine Briefwechsel mit Varnhagen (1.-5. Aufl., Leipz. 1860), mit einem jungen Freund (Althaus, Berl. 1861), mit Heinr. Berghaus (Jena 1863, 3 Bde.), mit Bunsen (Leipz. 1869), Cancrin (das. 1869), mit Marc Aug. Pictet (in "Le Globe", Bd. 7, 1868), "Correspondance inédite scientifique et littéraire" (hrsg. von de la Roquette, Par. 1869), mit Friedr. v. Raumer (in dessen litterarischem Nachlaß, Bd. 1, Berl. 1869), mit Goethe (hrsg. von Bratranek, Leipz. 1876), mit Gauß (hrsg. von Bruhns, das. 1877) und mit seinem Bruder Wilhelm (Stuttg. 1880). Vgl. Bruhns, A. v. H., eine wissenschaftliche Biographie, herausgegeben im Verein mit Avé-Lallemant, Carus, A. Dove u. a. (Leipz 1872, 3 Bde.; Bd. 2 enthält auch die vollständige, übersichtlich geordnete Bibliographie von Humboldts Schriften, von Löwenberg); Klencke, A. v. Humboldts Reisen, Leben und Wissen (7. Aufl., das. 1882); Juliette Bauer, Lives of the brothers H. (Lond. 1852); Löwenberg, A. v. Humboldts Reisen in Amerika und Asien (2. Aufl., Berl. 1843, 2 Bde.); Wittwer, Alex. v. H., sein wissenschaftliches Leben und Wirken (Leipz. 1860); Ule, Alex. v. H. (4. Aufl., Berl. 1870).

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Humboldt, Friedrich Heinrich Alexander, Freiherr von aus dem Meyers Großen Konversations-Lexikon aus dem Jahr 1888-1889. Beachtet bitte, dass diese Information aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Sie könnte inzwischen veraltet sein.