Chiropraktik

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Chiropraktik oder Chirotherapie (in Deutschland auch Manuelle Medizin) geht auf den Gemischtwarenhändler Daniel David Palmer (1845-1913) zurück, der ab 1895 diese Handgrifftechnik zu entwickeln begann. In der Chiromedizin ging man von der Vorstellung aus, dass Wirbel und Gelenke in richtige Position gebracht werden müssen, um den Patienten von primären Schmerzen (Hals-/Rückenschmerzen) oder sekundären Schmerzen (Migräne, innere Organe) befreien zu können. In der Volksheilkunde nannte man solche Heiler "Gliedersetzer" oder "Ziehleute". Heute spricht man in der Chiropraktik von "Blockaden", "muskulärer Dysbalance" oder "energetischen Problemen" - Begriffe, die sich einer genauen Definition entziehen.

Die Chirotherapie läuft folgendermaßen ab: Der Therapeut übt mit bestimmten Griffen und wenig Kraftaufwand einen raschen Impuls an das Gelenk aus, bis ein spezifisches "Knacken" hörbar ist. Eine korrekte Behandlung sollte nicht schmerzen.

Gefahren

"In der medizinischen Fachliteratur gibt es hunderte von Fällen, in denen besonders im Halsbereich eine Chirotherapie zu schweren Nebenwirkungen geführt hat. Eine Übersicht bietet z.B. Assendelft et al. (1996)."[1] Das Gehirn versorgen vier Schlagadern: die im Weichgewebe eingebettete Arteria carotis und am Knochenkanal verlaufende Arteria vertebralis. Durch einen unsachgemäßen Ablauf der Chirotherapie können im Halsbereich Verletzungen (sog. Dissektion) auftreten, die zu einer lokalen Thrombosebildung führen können. Diese Verletzungen werden von Nackenschmerzen begleitet. Infolge der Thrombosebildung können Gerinnsel abgerissen und in das Gehirn verschleppt werden. Folge: Schlaganfall, der nach Stunden oder gar Tagen nach der Behandlung ausgelöst wird. "Entsprechende Fälle wurden mehrfach beschrieben."[2] Die Manuelle Medizin sollte nur bei Bewegungseinschränkungen durch erfahrene Therapeuten (ausgebildete Ärzte!) angewendet werden. Therapeuten ohne ärztliche Ausbildung sollten gemieden werden. Der Titel DC (Doctor of Chiropractic) ist kein akademischer Titel!

Siehe auch

Quellennachweise

  1. Paralexx-Files
  2. Paralexx-Files