Friedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Friedhof''' (veraltet '''Gottesacker''') ist ein Ort, an dem Verstorbene unter Einhaltung kulturell und religiös festgelegten Riten bestattet werden. Die Erdbestattung gehört zu den häufigsten und verbreitetsten Formen der Bestattung. Ursprünglich grenzten Friedhöfe unmittelbar an [[Kirche]]n an. Daher auch die [[Etymologie|etymologische]] Bedeutung des Namens, da es sich dabei um einen eingefriedeten Bereich handelte.
Ein '''Friedhof''' (veraltet '''Gottesacker''') ist ein Ort, an dem Verstorbene unter Einhaltung kulturell und religiös festgelegten Riten bestattet werden. Die Erdbestattung gehört zu den häufigsten und verbreitetsten Formen der Bestattung. Ursprünglich grenzten Friedhöfe unmittelbar an [[Kirche]]n an. Daher auch die [[Etymologie|etymologische]] Bedeutung des Namens, da es sich dabei um einen eingefriedeten Bereich handelte.


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Bild: Friedhof Olsany 08.jpg  
Bild: Friedhof Olsany 08.jpg  


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=== Italien ===
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Bild: Friedhof Italien 01.jpg|Ein italienischer Friedhof
Bild: Friedhof Italien-Kroatien.jpg|Friedhof in Kroatien (ehemals Italien)
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[[Kategorie:Kultstätte]]
[[Kategorie:Kultstätte]]

Version vom 18. Januar 2020, 15:23 Uhr

 

Ein Friedhof (veraltet Gottesacker) ist ein Ort, an dem Verstorbene unter Einhaltung kulturell und religiös festgelegten Riten bestattet werden. Die Erdbestattung gehört zu den häufigsten und verbreitetsten Formen der Bestattung. Ursprünglich grenzten Friedhöfe unmittelbar an Kirchen an. Daher auch die etymologische Bedeutung des Namens, da es sich dabei um einen eingefriedeten Bereich handelte.

Die ältesten Friedhöfe entstanden wohl in der frühen Steinzeit. Man begrub die Toten oder legte den Körper mit Steinen aus, damit keine Aasfresser an die sterblichen Überreste herankamen. So entwickelte sich der Toten- und Bestattungskult. In der vorchristlichen Zeit haben die in Europa ansässigen Germanen, Kelten und Slawen ihre Toten zumeist verbrannt. Deswegen galt die Feuerbestattung im Christentum als heidnisch.

Vorschriften zur Lage eines Friedhofs gab es bereits im römischen Reich. Die Stadt Rom verfügte über ein ausgedehntes Katakombensystem. Privilegierten Bürger ließen sich entlang von Ausfallstraßen begraben. Nach dem Übergang des Altertums in das Frühmittelalter wurden Friedhöfe meist innerhalb der Stadtmauer an Kirchen angelegt. Im Christentum wurden außerhalb der Stadtmauern zumeist schwere Sünder wie Mörder, Vergewaltiger und Selbstmörder begraben. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich langsam der Trend durch, Friedhöfe am Stadt- bzw. am Dorfrand anzulegen.

Friedhöfe dienen zur Erhaltung der Erinnerung an vergangene Zeiten und vergangene Menschen. Historische Friedhöfe mit einem Ensemble aus liebenvoll gestalteten Grabsteinen, Mausoleen und Parkanlagen unterliegen oft Denkmalschutz und bilden eine kulturhistorische Sehenswürdigkeit. In jedem Land existieren berühmte sehenswerte Friedhöfe mit interessanten architektonischen Elementen und Gräbern von prominenten Persönlichkeiten.

Kuriosa

Die in der heutigen Türkei liegende Siedlung aus der Jungsteinzeit Çatalhöyük weisen mehre Grabstätten auf, die sich innerhalb der Häuser befinden. Die Toten wurden über Generationen hinweg im Haus, in dem sie lebten, bestattet. Manche Häuser enthielten Dutzende Gräber.

Galerie

Tschechien

Der Olšany-Friedhof in Prag

Italien