Kreuzzüge

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Die eroberten Gebiete der Kreuzfahrer um 1140

Unter den Kreuzzügen werden in der Geschichtsforschung im eigentlichen Sinne historische Militäraktionen gegen die Staaten des Nahen Ostens zwischen dem Ende des 11. bis Mitte des 13. Jahrhunderts verstanden. Die Motive der Kreuzfahrer waren nicht nur religiöser, sondern auch geopolitischer Natur. In erster Linie sah das christliche Abendland die religiösen Heiligtümer, speziell jene im Jerusalem, durch den Islam bedroht. Aber auch in Europa waren christliche Gebiete durch die muslimische Expansion gefährdet. Fast alle Mittelmeerinseln und Teile Süditaliens waren von den Arabern zeitweise erobert, das spanische Westgotenreich war seit 700 fest in muslimischer Hand. Nach dem für die Kreuzfahrer positiven Ausgang des ersten Kreuzzugs, der zur Einnahme Jerusalems und der Gründung von insgesamt vier Kreuzfahrerstaaten in Outremer führte, blieb der Erfolg der nachfolgender Kreuzzüge aus.

Im nicht geschichtlichen Kontext steht der Begriff Kreuzzug im negativen Sinn für jegliche politische Bestrebung des Westens, einen aktiven oder passiven Einfluss auf die moslemischen Staaten auszuüben. Als Kreuzzüge werden auch organisierte Kampagnen als Synonym verwendet, meist im Zusammenhang mit "guten" Absichten wie beispielsweise der Kreuzzug gegen die Armut. Kreuzzüge wurden nicht nur gegen die Staaten des Orients geführt, sondern auch gegen Heiden sowie gegen die Ketzer. Der eigentliche Begriff Kreuzzug taucht erst im 13. Jahrhundert auf. Davor sprach man lediglich von "bewaffneten Pilgerfahrten".

Zeitliche Abfolge der Kreuzzüge