Liste der zum Tode verurteilten Nazifunktionäre bei den Nürnberger Prozessen: Unterschied zwischen den Versionen
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| Paul Blobel || 13. August 1894 || Maurer, Zimmermann, Architekt || SS-Standartenführer, Führer des Sonderkommandos || Massaker an 33.000 [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Juden]] in der Schlucht von [[Babyn Jar]]. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || unbekannt || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Paul Blobel]] || 13. August 1894 || Maurer, Zimmermann, Architekt || SS-Standartenführer, Führer des Sonderkommandos || Massaker an 33.000 [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Juden]] in der Schlucht von [[Babyn Jar]]. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || unbekannt || | |||
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| Otto Ohlendorf || 4. Februar 1907 || Jurist, Ökonom || SS-Gruppenführer, Generalleutnant der Polizei, Befehlshaber der Einsatzgruppe D || Als Leiter der Einsatzgruppe D war Ohlendorf für die Ermordung von rund 90.000 Juden, Zigeuner und kommunistischer Kader in der Südukraine und Kaukasus verantwortlich. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Hoheneggelsen || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Otto Ohlendorf]] || 4. Februar 1907 || Jurist, Ökonom || SS-Gruppenführer, Generalleutnant der Polizei, Befehlshaber der Einsatzgruppe D || Als Leiter der Einsatzgruppe D war Ohlendorf für die Ermordung von rund 90.000 Juden, Zigeuner und kommunistischer Kader in der Südukraine und Kaukasus verantwortlich. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Hoheneggelsen || | |||
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| Erich Naumann || 29. April 1905 || kaufmännischer Angestellter || SS-Brigadeführer, Generalmajor der Polizei und Chef der Einsatzgruppe B || Massenerschießungen von Juden und Ziegeunern in [[Weißrussland]] in 134.298 Fällen. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Erich Naumann]] || 29. April 1905 || kaufmännischer Angestellter || SS-Brigadeführer, Generalmajor der Polizei und Chef der Einsatzgruppe B || Massenerschießungen von Juden und Ziegeunern in [[Weißrussland]] in 134.298 Fällen. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) || | |||
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| Oswald Pohl || 30. Juni 1892 || Verwaltung bei der Kaiserlichen Marine || SS-Obergruppenführer, General der Waffen-SS || Als Verwalter der Konzentrationslager (KZ) war Pohl maßgeblich an der Durchführung des Holocausts beteiligt. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) || Nach dem Schuldspruch konvertierte Pohl zur katholischen Kirche und verurteilte den [[Nationalsozialismus]] als Ideologie. | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Oswald Pohl]] || 30. Juni 1892 || Verwaltung bei der Kaiserlichen Marine || SS-Obergruppenführer, General der Waffen-SS || Als Verwalter der Konzentrationslager (KZ) war Pohl maßgeblich an der Durchführung des Holocausts beteiligt. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) || Nach dem Schuldspruch konvertierte Pohl zur katholischen Kirche und verurteilte den [[Nationalsozialismus]] als [[Ideologie]]. | |||
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| Werner Braune || 11. April 1909 || Jurist || SS-Obersturmbannführer, Chef der Gestapo || Als Kommandeur des Sonderkommandos war Braune für den Mord an jüdischer Bevölkerung in der Südukraine und auf der Krim verantwortlich. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Werner Braune]] || 11. April 1909 || Jurist || SS-Obersturmbannführer, Chef der Gestapo || Als Kommandeur des Sonderkommandos war Braune für den Mord an jüdischer Bevölkerung in der Südukraine und auf der Krim verantwortlich. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) || | |||
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| Georg Schallermair || 29. Dezember 1894 || Betonbauer || SS-Hauptscharführer, KZ-Aufseher || Verantwortlich für die unmenschlichen Haftbedingungen in der Lagergruppe Mühldorf sowie eigenhändige Misshandlungen der Lagerinsassen. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || ? || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Georg Schallermair]] || 29. Dezember 1894 || Betonbauer || SS-Hauptscharführer, KZ-Aufseher || Verantwortlich für die unmenschlichen Haftbedingungen in der Lagergruppe Mühldorf sowie eigenhändige Misshandlungen der Lagerinsassen. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || ? || | |||
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| Hans-Theodor Schmidt || 25. Dezember 1899 || Kaufmann || SS-Hauptsturmführer, Adjutant des Lagerkommandanten des KZ Buchenwald || Direkt verantwortlich für sämtliche Hinrichtungen in Buchenwald. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Friedhof am Wall, Höxter || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Hans-Theodor Schmidt]] || 25. Dezember 1899 || Kaufmann || SS-Hauptsturmführer, Adjutant des Lagerkommandanten des KZ Buchenwald || Direkt verantwortlich für sämtliche Hinrichtungen in Buchenwald. || Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) || Strafanstalt Landsberg am Lech || Friedhof am Wall, Höxter || | |||
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| Viktor Brack || 9. November 1904 || Wirtschaftswissenschaftler || SS-Oberführer, Oberdienstleiter des Amtes II in der Kanzlei des Führers (KdF) || Organisator der Euthanasie (Aktion T4) und aktiver Teilnehmer von medizinischen Experimenten in Konzentrationslagern. || Tod durch den Strang († 2. Juni 1948) || Kriegsverbrechergefängnis LandsbergStrafanstalt Landsberg am Lech || ? || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Viktor Brack]] || 9. November 1904 || Wirtschaftswissenschaftler || SS-Oberführer, Oberdienstleiter des Amtes II in der Kanzlei des Führers (KdF) || Organisator der [[Euthanasie]] (Aktion T4) und aktiver Teilnehmer von medizinischen Experimenten in Konzentrationslagern. || Tod durch den Strang († 2. Juni 1948) || Kriegsverbrechergefängnis LandsbergStrafanstalt Landsberg am Lech || ? || | |||
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| Hans Frank || 23. Mai 1900 || Jurist || NS-Politiker, Generalgouverneur des okkupierten Polen || Verantwortlich für die Ermordung Hunderttausender Polen, Beschlagnahmung ihrer Güter, Vernichtung der Juden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberg || || Frank gab seine Schuld in allen Anklagepunkten zu und schien, seine Taten zu bereuen. | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Hans Frank]] || 23. Mai 1900 || Jurist || NS-Politiker, Generalgouverneur des okkupierten [[Polen]] || Verantwortlich für die Ermordung Hunderttausender Polen, Beschlagnahmung ihrer Güter, Vernichtung der Juden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberg || || Frank gab seine Schuld in allen Anklagepunkten zu und schien, seine Taten zu bereuen. | |||
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| Wilhelm Frick || 12. März 1877 || Jurist (Dr. iur.) || Reichsministerium des Innern || Umsetzung der nationalsozialistischen Rassenideologie, Mitwirkung an der Zwangssterilisation und der Euthanasie. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Wilhelm Frick]] || 12. März 1877 || Jurist (Dr. iur.) || Reichsministerium des Innern || Umsetzung der nationalsozialistischen Rassenideologie, Mitwirkung an der Zwangssterilisation und der [[Euthanasie]]. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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| Alfred Jodl || 10. Mai 1890 || Berufsoffizier || Generaloberst, Chef des Wehrmachtführungsstabes || Beteiligung an der Planung des Vernichtungskriegs gegen die [[Sowjetunion]], Abfassung des Kommissarbefehls, Deportation der norwegischen Bevölkerung beim Unternehmen Nordlicht. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Alfred Jodl]] || 10. Mai 1890 || Berufsoffizier || Generaloberst, Chef des Wehrmachtführungsstabes || Beteiligung an der Planung des Vernichtungskriegs gegen die [[Sowjetunion]], Abfassung des Kommissarbefehls, Deportation der norwegischen Bevölkerung beim Unternehmen Nordlicht. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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| Ernst Kaltenbrunner || 4. Oktober 1903 || Jurist (Dr. iur.) || Chef der Sicherheitspolizei und des SD || Als Chef der Sipo war Kaltenbrunner für den Tod von rund 1.000.000 Menschen in östlicher Besatzungszone verantwortlich. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Ernst Kaltenbrunner]] || 4. Oktober 1903 || Jurist (Dr. iur.) || Chef der Sicherheitspolizei und des SD || Als Chef der Sipo war Kaltenbrunner für den Tod von rund 1.000.000 Menschen in östlicher Besatzungszone verantwortlich. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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| Wilhelm Keitel || 22. September 1882 || Berufsoffizier || Generalfeldmarschall, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht || Anweisungen zur Ausrottung der polnischen Eliten, Schaffung von Voraussetzungen für die ethnischen Säuberungen in den eroberten Gebieten im Osten, unterzeichnete den Banditenbekämpfungsbefehl sowie den Kommissarbefehl. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Wilhelm Keitel]] || 22. September 1882 || Berufsoffizier || Generalfeldmarschall, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht || Anweisungen zur Ausrottung der polnischen Eliten, Schaffung von Voraussetzungen für die ethnischen Säuberungen in den eroberten Gebieten im Osten, unterzeichnete den Banditenbekämpfungsbefehl sowie den Kommissarbefehl. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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| Joachim von Ribbentrop || 30. April 1893 || Weinhändler || deutscher Botschafter in London, Reichsminister des Auswärtigen || Anklagepunkte im Prozess: Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Joachim von Ribbentrop]] || 30. April 1893 || Weinhändler || deutscher Botschafter in London, Reichsminister des Auswärtigen || Anklagepunkte im Prozess: Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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| Alfred Rosenberg || 31. Dezember 1892 || Architekt || Politiker, Parteiideologe || Theoretiker des nationalsozialistischen Staatsapparats, Autor des Begriffe "Rassentheorie" und "Endlösung der Judenfrage", Beschaffung von Zwangsarbeitern, Raub von Kulturgütern || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Alfred Rosenberg]] || 31. Dezember 1892 || Architekt || Politiker, Parteiideologe || Theoretiker des nationalsozialistischen Staatsapparats, Autor des Begriffe "Rassentheorie" und "Endlösung der Judenfrage", Beschaffung von Zwangsarbeitern, Raub von Kulturgütern || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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| Fritz Sauckel || 27. Oktober 1894 || Gymnasium ohne Abschluss und Berufsausbildung || Politiker, Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz || Verantwortlich für die Deportation von Zwangsarbeitern und die unmenschlichen Bedingungen. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Fritz Sauckel]] || 27. Oktober 1894 || Gymnasium ohne Abschluss und Berufsausbildung || Politiker, Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz || Verantwortlich für die Deportation von Zwangsarbeitern und die unmenschlichen Bedingungen. || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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| Arthur Seyß-Inquart || 22. Juli 1892 || Jurist (Dr. iur.) || SS-Obergruppenführer, Reichsminister ohne Geschäftsbereich, Reichskommissar für die Niederlande || Einführung von Zwangsarbeit in den Niederlanden, Deportationen von rund 100.000 niederländischen Juden in Vernichtungslager, Erschießung von Widerstandskämpfern || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Arthur Seyß-Inquart]] || 22. Juli 1892 || Jurist (Dr. iur.) || SS-Obergruppenführer, Reichsminister ohne Geschäftsbereich, Reichskommissar für die Niederlande || Einführung von Zwangsarbeit in den Niederlanden, Deportationen von rund 100.000 niederländischen Juden in Vernichtungslager, Erschießung von Widerstandskämpfern || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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| Julius Streicher || 12. Februar 1885 || Volksschullehrer || Politiker, Journalist und Autor || Herausgeber des Propagandablatts "Der Stürmer", "Judenhetzer Nummer eins" || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |- style="vertical-align: top;" | ||
| [[Julius Streicher]] || 12. Februar 1885 || Volksschullehrer || Politiker, Journalist und Autor || Herausgeber des Propagandablatts "Der Stürmer", "Judenhetzer Nummer eins" || Tod durch den Strang († 16.10.1946) || Nürnberger Justizgefängnis || Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. || | |||
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Version vom 3. August 2021, 13:46 Uhr
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Auflistung der zum Tode verurteilten und hingerichteten Nazifunktionäre beim Nürnberger Prozess sowie bei den zwölf Nachfolgeprozessen.
Name | Geburtsdatum | Beruf | Funktion während des Nazi-Regimes | Kriegsverbrechen | Urteil | Ort | Beisetzung | Bemerkungen |
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Paul Blobel | 13. August 1894 | Maurer, Zimmermann, Architekt | SS-Standartenführer, Führer des Sonderkommandos | Massaker an 33.000 sowjetischen Juden in der Schlucht von Babyn Jar. | Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) | Strafanstalt Landsberg am Lech | unbekannt | |
Otto Ohlendorf | 4. Februar 1907 | Jurist, Ökonom | SS-Gruppenführer, Generalleutnant der Polizei, Befehlshaber der Einsatzgruppe D | Als Leiter der Einsatzgruppe D war Ohlendorf für die Ermordung von rund 90.000 Juden, Zigeuner und kommunistischer Kader in der Südukraine und Kaukasus verantwortlich. | Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) | Strafanstalt Landsberg am Lech | Hoheneggelsen | |
Erich Naumann | 29. April 1905 | kaufmännischer Angestellter | SS-Brigadeführer, Generalmajor der Polizei und Chef der Einsatzgruppe B | Massenerschießungen von Juden und Ziegeunern in Weißrussland in 134.298 Fällen. | Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) | Strafanstalt Landsberg am Lech | Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) | |
Oswald Pohl | 30. Juni 1892 | Verwaltung bei der Kaiserlichen Marine | SS-Obergruppenführer, General der Waffen-SS | Als Verwalter der Konzentrationslager (KZ) war Pohl maßgeblich an der Durchführung des Holocausts beteiligt. | Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) | Strafanstalt Landsberg am Lech | Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) | Nach dem Schuldspruch konvertierte Pohl zur katholischen Kirche und verurteilte den Nationalsozialismus als Ideologie. |
Werner Braune | 11. April 1909 | Jurist | SS-Obersturmbannführer, Chef der Gestapo | Als Kommandeur des Sonderkommandos war Braune für den Mord an jüdischer Bevölkerung in der Südukraine und auf der Krim verantwortlich. | Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) | Strafanstalt Landsberg am Lech | Spöttinger Friedhof, Landsberg (seit 2003 ist das Namensschild vom Grabkreuz entfernt) | |
Georg Schallermair | 29. Dezember 1894 | Betonbauer | SS-Hauptscharführer, KZ-Aufseher | Verantwortlich für die unmenschlichen Haftbedingungen in der Lagergruppe Mühldorf sowie eigenhändige Misshandlungen der Lagerinsassen. | Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) | Strafanstalt Landsberg am Lech | ? | |
Hans-Theodor Schmidt | 25. Dezember 1899 | Kaufmann | SS-Hauptsturmführer, Adjutant des Lagerkommandanten des KZ Buchenwald | Direkt verantwortlich für sämtliche Hinrichtungen in Buchenwald. | Tod durch den Strang († 7. Juni 1951) | Strafanstalt Landsberg am Lech | Friedhof am Wall, Höxter | |
Viktor Brack | 9. November 1904 | Wirtschaftswissenschaftler | SS-Oberführer, Oberdienstleiter des Amtes II in der Kanzlei des Führers (KdF) | Organisator der Euthanasie (Aktion T4) und aktiver Teilnehmer von medizinischen Experimenten in Konzentrationslagern. | Tod durch den Strang († 2. Juni 1948) | Kriegsverbrechergefängnis LandsbergStrafanstalt Landsberg am Lech | ? | |
Hans Frank | 23. Mai 1900 | Jurist | NS-Politiker, Generalgouverneur des okkupierten Polen | Verantwortlich für die Ermordung Hunderttausender Polen, Beschlagnahmung ihrer Güter, Vernichtung der Juden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberg | Frank gab seine Schuld in allen Anklagepunkten zu und schien, seine Taten zu bereuen. | |
Wilhelm Frick | 12. März 1877 | Jurist (Dr. iur.) | Reichsministerium des Innern | Umsetzung der nationalsozialistischen Rassenideologie, Mitwirkung an der Zwangssterilisation und der Euthanasie. | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. | |
Alfred Jodl | 10. Mai 1890 | Berufsoffizier | Generaloberst, Chef des Wehrmachtführungsstabes | Beteiligung an der Planung des Vernichtungskriegs gegen die Sowjetunion, Abfassung des Kommissarbefehls, Deportation der norwegischen Bevölkerung beim Unternehmen Nordlicht. | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. | |
Ernst Kaltenbrunner | 4. Oktober 1903 | Jurist (Dr. iur.) | Chef der Sicherheitspolizei und des SD | Als Chef der Sipo war Kaltenbrunner für den Tod von rund 1.000.000 Menschen in östlicher Besatzungszone verantwortlich. | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. | |
Wilhelm Keitel | 22. September 1882 | Berufsoffizier | Generalfeldmarschall, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht | Anweisungen zur Ausrottung der polnischen Eliten, Schaffung von Voraussetzungen für die ethnischen Säuberungen in den eroberten Gebieten im Osten, unterzeichnete den Banditenbekämpfungsbefehl sowie den Kommissarbefehl. | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. | |
Joachim von Ribbentrop | 30. April 1893 | Weinhändler | deutscher Botschafter in London, Reichsminister des Auswärtigen | Anklagepunkte im Prozess: Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. | |
Alfred Rosenberg | 31. Dezember 1892 | Architekt | Politiker, Parteiideologe | Theoretiker des nationalsozialistischen Staatsapparats, Autor des Begriffe "Rassentheorie" und "Endlösung der Judenfrage", Beschaffung von Zwangsarbeitern, Raub von Kulturgütern | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. | |
Fritz Sauckel | 27. Oktober 1894 | Gymnasium ohne Abschluss und Berufsausbildung | Politiker, Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz | Verantwortlich für die Deportation von Zwangsarbeitern und die unmenschlichen Bedingungen. | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. | |
Arthur Seyß-Inquart | 22. Juli 1892 | Jurist (Dr. iur.) | SS-Obergruppenführer, Reichsminister ohne Geschäftsbereich, Reichskommissar für die Niederlande | Einführung von Zwangsarbeit in den Niederlanden, Deportationen von rund 100.000 niederländischen Juden in Vernichtungslager, Erschießung von Widerstandskämpfern | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. | |
Julius Streicher | 12. Februar 1885 | Volksschullehrer | Politiker, Journalist und Autor | Herausgeber des Propagandablatts "Der Stürmer", "Judenhetzer Nummer eins" | Tod durch den Strang († 16.10.1946) | Nürnberger Justizgefängnis | Eingeäschert, Asche in Wenzbach gestreut. |