Pfahlbürger

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Als Pfalbürger (auch Ausbürger) wurden im Mittelalter Stadtbewohner bezeichnet, die außerhalb der Stadtmauern (hinter den "Pfählen") lebten. Pfalbürger waren überdurchschnittlich bessergestellte Bürger. Sie genossen mit ihrer Position den Schutz der Stadt, leisteten aber gleichzeitig kaum Abgaben an den Landherrn. Seit dem 13. Jahrhundert wurde der Sonderstatus der Pfalbürger bekämpft und fand im Spätmittelalter kaum noch Beachtung.

Karl Marx sah die Pfalbürger als die Vorstufe der Bourgeoisie als Klasse. Im Kommunistischen Manifest schrieb er 1848:

Aus den Leibeigenen des Mittelalters gingen die Pfahlbürger der ersten Städte hervor; aus dieser Pfahlbürgerschaft entwickelten sich die ersten Elemente der Bourgeoisie.[1]

Im 18. Jahrhundert verkam der Begriff zu einem abwertenden Gebrauch. Als Pfalbürger wurden eher einfach gestrickte, naive Landmenschen bezeichnet.[2]

Quellennachweise