Seldschuken: Unterschied zwischen den Versionen

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(auch ''Seldschukiden'' <ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Seldschuken?hl=seldschuken Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905]</ref>, ''seldschukische Türken'', ''Seldschuk-Türken'' oder ''Großseldschuken''; türk. ''Selçuklular'', arab. '''سلجوق''' ''Salǧūq'')
(auch ''Seldschukiden'' <ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Seldschuken?hl=seldschuken Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905]</ref>, ''seldschukische Türken'', ''Seldschuk-Türken'' oder ''Großseldschuken''; türk. ''Selçuklular'', arab. '''سلجوق''' ''Salǧūq'')


Turksprachiges Volk, das sich als Teil des '''Großseldschukenreichs''' über [[Mittelasien]], den [[Iran]], [[Irak]], [[Syrien]], [[Anatolien]] und Teile der [[Arabische Halbinsel|arabischen Halbinsel]] erstreckte. Die Seldschuken gingen aus den türkischsprachigen Stammesverbänden der [[Oghusen]] zwischen den Flüssen [[Amudarja]] und [[Syrdarja]] (antiker Name: [[Transoxanien]]) nach dem Zusammenbruch des [[Göktürkenreich]]s im [[8. Jahrhundert]] hervor. Nach einer Theorie des russisch-sowjetischen Orientalisten Wassili Wladimirowitsch Bartold gingen die Seldschuken aus dem oghusisch-turkmenischen Stamm ''gynyk'' hervor. Andere Forscher sehen den Ursprung in mongolischen Stämmen oder beim [[Zentralasien|zentralasiatischen]] Volk der [[Chasaren]]. Der Namensgeber der Dynastie der Seldschuken, die bis [[1194]] Bestand hatten, war ein Häuptling des ogusischen Stammes ''Seldschuk''.
Turksprachiges Volk, das sich als Teil des '''Großseldschukenreichs''' über [[Mittelasien]], den [[Iran]], [[Irak]], [[Syrien]], [[Anatolien]] und Teile der [[Arabische Halbinsel|arabischen Halbinsel]] erstreckte. Die Seldschuken gingen aus den türkischsprachigen Stammesverbänden der [[Oghusen]] zwischen den Flüssen [[Amudarja]] und [[Syrdarja]] (antiker Name: [[Transoxanien]]) nach dem Zusammenbruch des [[Göktürkenreich]]s im [[8. Jahrhundert]] hervor. Nach einer Theorie des [[Russland|russisch]]-[[Sowjetunion|sowjetischen ]][[Orientalistik|Orientalisten]] [[Wassili Wladimirowitsch Bartold]] gingen die Seldschuken aus dem oghusisch-turkmenischen Stamm ''gynyk'' hervor. Andere Forscher sehen den Ursprung in mongolischen Stämmen oder beim [[Zentralasien|zentralasiatischen]] Volk der [[Chasaren]]. Der Namensgeber der Dynastie der Seldschuken, die bis [[1194]] Bestand hatten, war ein Häuptling des ogusischen Stammes ''Seldschuk''.


Unter dem [[Sultan]] ''Alp Arslan'' eroberten Seldschuken [[1071]] in der [[Schlacht von Mantzikert]] ganz Ost- und Mittelanatolien von der [[Byzanz]]. Ab dem [[12. Jahrhundert]] wurde Anatolien in europäischen Quellen zunehmend als ''Turchia'' ([[Türkei]]) bezeichnet.
Unter dem [[Sultan]] ''Alp Arslan'' eroberten Seldschuken [[1071]] in der [[Schlacht von Mantzikert]] ganz Ost- und Mittelanatolien von der [[Byzanz]]. Ab dem [[12. Jahrhundert]] wurde Anatolien in europäischen Quellen zunehmend als ''Turchia'' ([[Türkei]]) bezeichnet.

Aktuelle Version vom 14. April 2022, 20:03 Uhr

Das Reich der Seldschuken (grün) um 1100 n. Chr.

(auch Seldschukiden [1], seldschukische Türken, Seldschuk-Türken oder Großseldschuken; türk. Selçuklular, arab. سلجوق Salǧūq)

Turksprachiges Volk, das sich als Teil des Großseldschukenreichs über Mittelasien, den Iran, Irak, Syrien, Anatolien und Teile der arabischen Halbinsel erstreckte. Die Seldschuken gingen aus den türkischsprachigen Stammesverbänden der Oghusen zwischen den Flüssen Amudarja und Syrdarja (antiker Name: Transoxanien) nach dem Zusammenbruch des Göktürkenreichs im 8. Jahrhundert hervor. Nach einer Theorie des russisch-sowjetischen Orientalisten Wassili Wladimirowitsch Bartold gingen die Seldschuken aus dem oghusisch-turkmenischen Stamm gynyk hervor. Andere Forscher sehen den Ursprung in mongolischen Stämmen oder beim zentralasiatischen Volk der Chasaren. Der Namensgeber der Dynastie der Seldschuken, die bis 1194 Bestand hatten, war ein Häuptling des ogusischen Stammes Seldschuk.

Unter dem Sultan Alp Arslan eroberten Seldschuken 1071 in der Schlacht von Mantzikert ganz Ost- und Mittelanatolien von der Byzanz. Ab dem 12. Jahrhundert wurde Anatolien in europäischen Quellen zunehmend als Turchia (Türkei) bezeichnet.

Fußnoten


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