Spanische Grippe

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Das Spanische Grippe-Virus war ein Subtyp des Influenzavirus, das zwischen 1918 und 1920 mehr als 25 Millionen Todesopfer weltweit forderte. Andere Schätzungen gehen sogar von bis zu 70 Millionen aus. Die absoluten Opferzahlen waren mit denen der Pestpandemie in Europa von 1347/1352 vergleichbar und waren deutlich höher als die bisherige Zahl der Opfer durch das HI-Virus. Im Gegensatz zu den heute auftretenden Grippeviren, war die Mortalitätsrate der 20- bis 40-jährigen höher als die der anderen Altergruppen. Die amerikanische Armee verlor etwa genauso viele GIs durch die Grippe wie durch die Kampfhandlungen während des Ersten Weltkrieges.

Durch die Exhumierung der an der Spanischen Grippe verstorbener Opfer konnte das Virus später isoliert und sequenziert werden. In Tierversuchen erwies sich das rekonstruierte Virus als extrem aggressiv. Die Labormäuse starben schneller als durch jedes andere bekannte Influenza-Virus des Menschen. Im Jahr 2003 konnte durch Reid et al. bestätigt werden, dass das Virus zu den Influenza-A-Viren gehörte, von denen auch das Vogelgrippevirus vom Typ A/H5N1 abstammt.

Zu den bekanntesten Opfern der Spanischen Grippe gehörten Egon Schiele, Guillaume Apollinaire und Max Weber.