Zweiter Weltkrieg

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Der Zweite Weltkrieg stellte bis dato die massivste kriegerische Auseinandersetzung in der Geschichte der Menschheit dar. Der Kriegsschauplatz war nicht nur auf Europa beschränkt, sondern spielte sich auch in Nordafrika, in Japan und auf bzw. über dem Pazifik ab. Einmalig war nicht nur der Maßstab des Krieges, sondern auch die Verbrechen an der zivilen Bevölkerung und teils systematische Massenvernichtung einzelner Bevölkerungsgruppen und Minderheiten, unter denen die Juden die Größte bildeten. Der Ausgang des Zweiten Weltkriegs beeinflußte nachhaltig die Politik der osteuropäischen Staaten, der Länder des Nahen Ostens und hatte die Bildung der NATO bzw. des Warschauer Pakts zufolge.

Die führende Rolle an der Planung und Durchführung des als Raubzug geführten Vernichtungskrieges liege bei dem Dritten Reich, insbesondere bei der Parteispitze der NSDAP mit Adolf Hitler als Initiator. Woche Rolle der UdSSR am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zufällt, ist historisch umstritten. Führende Historiker sind jedoch der Meinung dass die UdSSR vor der Schließung des Nichtangriffspakts 1939 den Krieg hätte verhindern können, wenn sie ein Bündnis mit Großbritannien und Frankreich eingegangen wäre.

Vorgeschichte

25. Juli 1932
Polnisch-sowjetischer Nichtangriffspakt.

Ohne den Ersten Weltkrieg gäbe es vielleicht keinen Zweiten Weltkrieg. Der Erste Weltkrieg schuf viele Voraussetzungen, die den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs maßgeblich beeinflusst haben. Die Deutschen waren in ihrem Nationalstolz gekränkt und litten unter den wirtschaftlichen Volgen des Versailler Vertrags. Diese Lage begünstigte den Aufstieg der Nazis und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung. Auf der anderen Seite führten die schrecklichen Folgen des Ersten Weltkriegs und noch stark präsente kollektive Erinnerung zur Zurückhaltung von Großbritannien und Frankreich gegenüber der aggressiven Politik Deutschlands. Die Appeasement-Politik stärkte Hitler in seinem Vorgaben und ließ ihn lange ungehindert seine Expansionspolitik betreiben.

Laut dem Versailler Vertrag durfte Deutschlands Heer eine maximale Stärke von 100.000 Soldaten aufweisen. Die Flotte wurde um achtzig Prozent reduziert. Schwere Waffen wie Panzer, Schlachtschiffe und U-Boote waren verboten. Die Höhe der Reparationszahlungen, die Deutschland abführen musste, betrug 269 Milliarden Reichsmark. Das entsprach 100.000 Tonnen Gold.

Die Bedingungen des Versailler Vertrags wurden beim Volk als äußerst ungerecht empfunden. Die damit einhergehende wirtschaftliche Rezession, darauffolgende Arbeitslosigkeit und Hyperinflation führten zum Unmut in der Bevölkerung. Sie verletzten den nationalen Stolz der Deutschen. Das bereitete eine günstige Grundlage für die Idee des Nationalsozialismus.

30. Januar 1933
Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler. Überall im Land kommt es zu Ehren dieses Ereignisses zu Fackelzügen. Hitler proklamiert eine Abkehr von den Bedingungen des Vertrags von Versailles.
14. Oktober 1933
Das Deutsche Reich erklärt seinen Austritt aus dem Völkerbund.
13. Januar 1935
In Saarland wird eine vom Versailler Vertrag legitimierte Volksabstimmung durchgeführt. Auf die Frage, ob Saarländer zu Hitler-Deutschland gehören sollen, antworteten rund 90 Prozent der Einwohner mit ja.

Im Jahr 1935 verletzt Hitler den Friedensvertrag von Versailles, indem er die Wehrpflich wieder einführt. 1937 besteht das deutsche Heer aus 36 Divisionen mit rund einer halben Million Soldaten und Offizieren. Die deutsche Rüstungsindustrie nimmt die Arbeit auf. Bald arbeiten 15 Werften, 45 Panzer- 60 Flugzeug- und 70 Chemiefabriken. Um dies zu ermöglichen, sicherte sich Hitler im Deutsch-britischen Flottenabkommen zu, die deutsche Kriegsflotte auf 35 Prozent gemessen an der britischen Flotte aufbauen zu dürfen.

7. März 1936
3 Bataillone der Wehrmacht überqueren um 11 Uhr morgens den Rhein und besetzen das demitalisierte Rheinland. Die Soldaten werden von der Bevölkerung mit Freude und Beifall empfangen. Großbritannien und Frankreich unternehmen nichts. Das Völkerbund verurteilt die Besetzung.
7. Juli 1937
Japan beginnt eine Invasion Chinas. Beginn des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges (Pazifikkrieg).

Anschluss Österreichs und der Sudeten

Seit seinem Machtantritt war Hitlers Ziel, die deutsprachigen Territorien des ehemaligen Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation unter einem Gesamtgebiet als Großdeutsches Reich zu vereinigen. Er machte aus seinem Vorhaben keinen Hehl, vielmehr versuchte er propagandistisch immer wieder, die Deutschen für seine Ziele zu begeistern.

20. Februar 1938
Hitler hält eine Rede vor dem Reichstag, in der er erklärt, das Hauptziel des Deutschen Reichs sei der Schutz von 10 Millionen Deutschen, die in Österreich und dem Sudetenland auf dem Gebiet von Tschechoslowakei.
12. März 1938
Rund 65.000 Soldaten der Wehrmacht und Polizisten überqueren die Grenze zu Österreich. Die meisten Österreicher jubeln den Soldaten zu. Einen Tag später marschieren die Soldaten in Wien ein. Der Anschluss Österreichs vollzieht sich völlig ohne Gegenwehr. Trotz heftiger Kritik, schauen die westeuropäischen Mächte dem Anschluss Österreichs tatenlos zu. Sie akzeptieren den Anschluss de jure nicht, wohl aber de facto. Sie hoffen, dass nach dem Anschluss Deutschland seinen territorialen Hunger gestillt haben wird.

Hitlers nächstes Ziel waren die Sudeten. Der Gebirgszug der Sudeten lag in der Tschechoslowakei und gehörte historisch zum Königreich Böhmen, Herzogtum Schlesien und Markgrafschaft Mähren. Bis 1918 gehörte die Region zur Habsburgermonarchie und war von deutschsprachiger Minderheit, den Sudetendeutschen bewohnt. Die Gesamtzahl der deutschsprachigen Bevölkerung belief sich auf ca. 3,5 Millionen Menschen. Gemessen an den 7 Millionen Tschechen, bildeten Sudetendeutsche mit ca. 23 Prozent eine große Bevölkerungsgruppe. Formell waren sie Bürger von Tschechoslowakei, waren aber weitgehend autonom. Dennoch fühlten sich die Sudetendeutsche zunehmend diskriminiert, weil die tschechischen Behörden deutsche Schule schlossen. Sudetendeutsche, die größtenteils kein Tschechisch sprachen, konnten nicht in staatlichen Einrichtungen arbeiten. Durch die Benachteiligung und die Weltwirtschaftskrise herrschte im Sudetenland eine hohe Arbeitslosigkeit. Sie betrug bis zu 50 Prozent. Die Sudetendeutschen richteten ihre Hoffnung zum Deutschen Reich, wo die Nazis die Wirtschaftslage deutlich verbessern konnten. In der Region herrschte zunehmend eine nationalistische Stimmung. 1933 wird vom Turnlehrer Konrad Henlein die nationalsozialistische Sudetendeutsche Partei gegründet. Von Anfang an bekommt sie eine Unterstützung aus Deutschland.

13. Mai 1938
Die Milizen von Henlein greifen mit moralischer Unterstützung aus Deutschland Polizistenposten an. Die Regierung von Tschechoslowakei schickt Truppen in die Sudeten.
14. Mai 1938
Hitler trifft sich mit dem Gründer der Sudetendeutschen Partei (SdP) Konrad Henlein. Henlein soll die Spannung zwischen den Deutschen und Tschechen weiter verstärken.
20. Mai 1938
Teile der Wehrmacht versammeln sich in Sachsen an der deutsch-tschechischen Grenze. Tschechoslowakei verstärkt ihrerseits Truppen in den Sudeten. Es kommt zu einem kleinen Zwischenfall zwischen den Soldaten und den Sudetendeutschen. Frankreich sichert den Tschechen Unterstützung zu. Hitler zögert und hält die Wehrmachtstruppen zurück.
22. Mai 1938
Gemeindewahlen in Sudetenland. Die Sudetendeutschen Partei (SdP) bekommt fast 90 Prozent der Wählerstimmen.
28. Mai 1938
Der "Fall Grün" wird ausgearbeitet. Er enthält zwei Varianten für eine Intervention in Tschechoslowakei. Im ersten Fall wirft Deutschland der Tschechoslowakei einen "Angriff", was Deutschland das Recht gibt, einen "defensiven" Schlag auszuführen. Im zweiten Fall greift Deutschland nach einem ernsten Zwischenfall im Sudetenland ein. Er würde Deutschland moralisches Recht verschaffen, eigene Landsleute zu beschützen.

Um den Fall Grün umzusetzen, versuchte Deutschland Garantien von Großbritannien und Frankreich zu erstreben, sich bei einem deutsch-tschechischen Konflikt nicht einzumischen. Allen voran war der britische Premiere Neville Chamberlain überzeugt, dass man Frieden in Europa nur dadurch wahren konnte, wenn man Hitlers Forderungen nachgab. Großbritannien rät Tschechoslowakei, Hitler entgegenzukommen.

6. September 1938
Tschechoslowakei bietet den Sudetendeutschen eine weitgehende Autonomie an. Die nationalistisch durchseuchte Sudetendeutsche Partei geht nicht darauf ein.
15. September 1938
Treffen von Chamberlain und Hitler in Berchtesgaden. Hitler macht deutlich, dass in den Sudeten bereits mehr als 300 Deutsche getötet wurden. Das Blutvergießen kann nur die Wehrmacht stoppen. Hitler machte deutlich, wenn die Westmächte nicht einlenken, gibt es einen neuen Krieg. Chamberlain, der den Frieden in Europa um fast jeden Preis bewahren möchte, äußert lenkt ein.
18. September 1938
Großbritannien und Frankreich einigen sich in London über die Sudetenfrage.
22. September 1938
Beim erneuten Treffen mit Chamberlain stellt Hitler neue Forderungen. Sudeten sollen bis zum 26. September übergeben werden. Außerdem, um nicht allein dazustehen, sollen territoriale Forderungen von Polen und Ungarn ebenfalls erfüllt werden.
29. September 1938
Münchener Abkommen zwischen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. Es wird beschlossen, dass das Sudetenland an Deutschland fällt. Tschechien und das verbündete UdSSR sind zu der Konferenz nicht eingeladen.[1] Neben Deutschland stellen auch Polen und Ungarn Gebietsansprüche an die Tschechoslowakei.
2. Oktober 1938
Polnische Truppen besetzen das Olsagebiet (Zaolzie).[2] Rund 30.000 Tschechen und 5.000 Deutsche verlassen das 869 Quadratkilometer große Gebiet. Das Olsagebiet wird von Polen völkerrechtswidrig annektiert.
24. Oktober 1938
Der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop stellt an Polen den Forderung, die freie Stadt Danzig an das Deutsche Reich zu übergeben. Polen weist die Forderung zurück und droht mit einem militärischen Gegenschlag.

1939

15. und 16. März 1939
Das Deutsche Reich verletzt das Münchener Abkommen und besetzt den Rest von Tschchien fast ohnen Gegenwehr. Die Nazis sprechen von der "Zerschlagung der Rest-Tschechei". Der Rest der Welt schaut schweigend zu.
20. März 1939
Deutschlands Außenministers Joachim von Ribbentrop stellt an den litauischen Außenminister Juozas Urbšys das Ultimatum, das Memelland an das Deutsche Reich abzutreten. Das Deutsche Reich musste das Memelland 1920 an die alliierten Mächte abgetreten. 1923 fiel das Memelland an Litauen.
23. März 1939
Litauen geht auf die Forderung ein.
24. März 1939
Die deutsche Marine besetzt den Hafen von Memel. Am Bord des Panzerschiffes Deutschland befindet sich Adolf Hitler persönlich.
22. Mai 1939
Joachim von Ribbentrop schließt mit dem italienischen Außenminister Galeazzo Ciano einen Bündnisvertrag, den sogenannten Stahlpakt. Er verpflichtet beide Vertragsparteien zu einem Militärbündnis.
31. März 1939
Chamberlain, der allmählich erkennt, dass seine Appeasement-Politik Hitler in seinem Vorhaben nur bestärkt, tritt mit einer Rede auf, in der er verkündet, falls das Deutsche Reich Polen angreifen sollte, Großbritannien zusammen mit Frankreich Polen unterstützen werden.
11. April 1939
Der Überfall auf Polen wird vom Führer beschlossen. Am 15. Juni sind die Vorbereitungen für den sogenannten "Fall Weiß", den Blitzkrieg in Polen, durch das Oberkommando des Heeres abgeschlossen. Das anvisierte Datum für die Polenoffensive wird auf den 26. August gelegt.
28. April 1939
Adolf Hitler kündigt einseitig den seit 1934 bestehenden deutsch-polnischen Nichtangriffspakt.

Wenige Monate vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit dem Über­fall auf Polen war die politische Lage in Europa sehr angespannt. Dass es bald zu einem Krieg kommen wird, schien für alle spürbar. Die europäischen Mächte teilten sich in zwei Lager auf: Das Deutsche Reich mit Italien auf der einen und Großbritannien und Frank­reich auf der anderen Seite.

Die Politik von Großbritannien war darauf gerichtet, Frieden in Europa um jeden Preis zu wahren. Die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg war noch nicht verblasst. Noch lebten die Veteranen, Hunderttausende Invaliden waren auf Straßen europäischer Städte zu sehen. Unter dem Schutzschirm eines vermeintlichen Friedens, den der Vertrag von Versailles über Europa brachte, versäumte es Großbritannien, die Armee zu modernisieren. Die Briten hatten vor einer direkten Konfrontation mit dem starken Deutschen Reich Angst.

Die demokratischen Staaten des Westens waren angesichts der zwei mächtigen Regimes - dem nationalistischen Deutschland und dem kommunistischen Russland - zusätzlich verunsichert. Da die Sowjetunion sich noch keinem Bündnis anschloss, zögerte Hitler mit dem Beginn der Offensive in Polen.

Am 11. August 1939 kommt nach Moskau eine französisch-englische Delegation. Sie versuchen, Stalin auf ihre Seite zu ziehen. Der sowjetische Parteichef verfolgte eigennützige Ziele. Auch die UdSSR betrieb eine aggressive Expansionspolitik. Seit ihrer Gründung konnten die Sowjets ihre Grenzen vor allem im Nahen Osten erheblich erweitern. Allein zwischen 1924 und 1936 nahm die Sowjetunion acht ehemalige russische Kolonien in ihren Verbund auf: Turkmenistan (1924), Usbekistan (1924), Tadschikistan (1929), Armenien (1936), Aserbaidschan (1936), Georgien (1936), Kasachstan (1936) und Kirgisien (1936). Das endgültige Ziel des Kommunismus war die Weltherrschaft. Aus ihrer Idee machten die Sowjets keinen Hehl. Der Klassenkampf des Kommunismus wurde in Liedern glorifiziert. Der noch von Karl Marx 1848 im Kommunistischen Manifest verfasste Slogan „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ bildete den Keim dieser Idee. Sogar der Staatswappen trug diese Symbolik einer unter Kommunismus vereinten Erde zur Schau. Stalin träumte von der Idee einer Weltrevolution.

Stalins verfolgte insgeheim das Ziel, das Deutsche Reich und die Westmächte in einen Krieg zu verwickeln, um sie militärisch und wirtschaftlich auszuzehren. Die britisch-französische Delegation bot Stalin eine Dreierallianz an. Die Verhandlungen dauern einige Tage an. Stalin knüpft ein Bündnis mit einer Bedingung, wenn die Rote Armee in allen Ländern zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich stationiert werden kann. Die Delegierten von Großbritannien und Frankreich wissen, was das bedeutet. Sie nehmen solch ein Angebot nicht an.

Die Deutschen haben vor einem möglichen Bündnis zwischen der Sowjetunion und Großbritannien Angst. Am 15. August teilt Ribbentrop Moskau Interesse an Verhandlungen mit. Zwei Tage später, am 17. August, enden die Verhandlungen mit der britisch-französischen Delegation ohne Ergebnis.

Am 23. August 1939 wird in Moskau vom Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und dem sowjetischen Außenminister Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow in Anwesenheit Josef Stalins der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt unterzeichnet. Bei den Verhandlungen um den sogenannten Hitler-Stalin Pakt konfrontiert Molotow Ribbentrop mit denselben Bedingungen wie die Westmächte. Die Deutschen gehen widerwillig auf die Forderungen ein. Hitler braucht dieses Bündnis. Davon hängt unmittelbar der bevorstehende Polenfeldzug ab und die künftige Expansionspolitik des Deutschen Reichs.

Entscheidend bei dem Nichtangriffspakt ist das geheime Zusatzprotokoll, in dem die Aufteilung Polens geregelt wird. Darüber hinaus wurden territoriale Interesse an Finnland, Litauen, Estland, Lettland und Bessarabien zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion geregelt. Die Existenz des geheimen Zusatzprotokolls bestreitet die Sowjetunion bis 1989. Nach dem Abschluss des Nichtangriffspakts steht Hitlers Überfall auf Polen nichts mehr im Wege.

Überfall auf Polen

31. August 1939
In polnische Uniform verkleidete Spezial-Einheiten der SS inszenieren einen Überfall auf den Sender Gleiwitz und senden in polnischer und deutscher Sprache, dass sich die Sendestation in polnischer Hand befinde. Die getöteten "Mitarbeiter" des Senders waren KZ-Insassen, die man für diese Aktion als "Konserven" benutzt hat.

1941

September

19. September
Die Soldaten der Wehrmacht besetzen Kiew.
24. September
Die zuvor von den Einheiten der NKWD vermieten Häuser auf der zentralen Straße von Kiew Chreschtschatyk, in die die deutsche Verwaltung einzieht, explodieren in einem riesigen Feuerball. Die von der Explosion ausgelösten Brände dauern mehrere Tage an. Von den Häusern der über einen Kilometer langen Straße bleibt fast nichts übrig. Schnell sind die "Schuldigen" gefunden - die Juden aus Kiew und den Vororten.
27. September
752 Patienten der psychiatrischen Klinik werden in Babi Jar erschossen. Sie sind die ersten Opfer der Massenerschießungen meist jüdischen Bürger in der Ukraine.
28. September
In Kiew werden mehr als 2.000 Flugblätter verteilt, in denen Juden der Stadt aufgefordert werden, sich am 29. September mit Dokumenten, Geld, Kleidung und Wertsachen an der Ecke der Straßen Melnikow und Degtjarewskaja zum Zwecke der "Umsiedlung" zu versammeln. Zuwiderhandlung wurde mit Erschießung angedroht.
29. September
Tausenden Menschen, die am Tag zuvor zum Versammeln aufgefordert wurden, wurden zu der Schlucht namens Babi Jar geführt, wo sie aufgefordert wurden, sich auszuziehen und Wertsachen abzulegen. Gruppenweise wurden Männer, Frauen und Kinder abgeführt, wo sie aus zwei Maschinengewehren erschossen wurden. Allein zwischen dem 29. und 31. September wurden in Babi Jar 33.771 Juden erschossen. Im Laufe der Okkupation wurden hier Russen, Ukrainer, Roma und sowjetische Kriegsgefangene systematisch ermordet. Nach Meinung der Historiker wurden in Babi Jar zwischen 100.000 und 150.000 Menschen erschossen.

Quellennachweise