Zweiter Weltkrieg

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Der Zweite Weltkrieg stellte bis dato die massivste kriegerische Auseinandersetzung in der Geschichte der Menschheit dar. Der Kriegsschauplatz war nicht nur auf Europa beschränkt, sondern spielte sich auch in Nordafrika, in Japan und auf bzw. über dem Pazifik ab. Einmalig war nicht nur der Maßstab des Krieges, sondern auch die Verbrechen an der zivilen Bevölkerung und teils systematische Massenvernichtung einzelner Bevölkerungsgruppen und Minderheiten, unter denen die Juden die Größte bildeten. Der Ausgang des Zweiten Weltkriegs beeinflusste nachhaltig die Politik der osteuropäischen Staaten, der Länder des Nahen Ostens und hatte die Bildung der NATO bzw. des Warschauer Pakts zufolge.

Die führende Rolle an der Planung und Durchführung des als Raubzug geführten Vernichtungskrieges liege bei dem Dritten Reich, insbesondere bei der Parteispitze der NSDAP mit Adolf Hitler als Initiator. Woche Rolle der UdSSR am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zufällt, ist historisch umstritten. Führende Historiker sind jedoch der Meinung, dass die UdSSR vor der Schließung des Nichtangriffspakts 1939 den Krieg hätte verhindern können, wenn sie ein Bündnis mit Großbritannien und Frankreich eingegangen wäre.

Vorgeschichte

25. Juli 1932
Polnisch-sowjetischer Nichtangriffspakt.

Ohne den Ersten Weltkrieg gäbe es vielleicht keinen Zweiten Weltkrieg. Der Erste Weltkrieg schuf viele Voraussetzungen, die den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs maßgeblich beeinflusst haben. Die Deutschen waren in ihrem Nationalstolz gekränkt und litten unter den wirtschaftlichen Folgen des Versailler Vertrags. Diese Lage begünstigte den Aufstieg der Nazis und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung. Auf der anderen Seite führten die schrecklichen Folgen des Ersten Weltkriegs und noch stark präsente kollektive Erinnerung zur Zurückhaltung von Großbritannien und Frankreich gegenüber der aggressiven Politik Deutschlands. Die Appeasement-Politik stärkte Hitler in seinem Vorhaben und ließ ihn lange ungehindert seine Expansionspolitik betreiben.

Laut dem Versailler Vertrag durfte Deutschlands Heer eine maximale Stärke von 100.000 Soldaten aufweisen. Die Flotte wurde um achtzig Prozent reduziert. Schwere Waffen wie Panzer, Schlachtschiffe und U-Boote waren verboten. Die Höhe der Reparationszahlungen, die Deutschland abführen musste, betrug 269 Milliarden Reichsmark. Das entsprach 100.000 Tonnen Gold.

Die Bedingungen des Versailler Vertrags wurden beim Volk als äußerst ungerecht empfunden. Die damit einhergehende wirtschaftliche Rezession, darauffolgende Arbeitslosigkeit und Hyperinflation führten zum Unmut in der Bevölkerung. Sie verletzten den nationalen Stolz der Deutschen. Das bereitete eine günstige Grundlage für die Idee des Nationalsozialismus.

30. Januar 1933
Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler. Überall im Land kommt es zu Ehren dieses Ereignisses zu Fackelzügen. Hitler proklamiert eine Abkehr von den Bedingungen des Vertrags von Versailles.
14. Oktober 1933
Das Deutsche Reich erklärt seinen Austritt aus dem Völkerbund.
13. Januar 1935
In Saarland wird eine vom Versailler Vertrag legitimierte Volksabstimmung durchgeführt. Auf die Frage, ob Saarländer zu Hitler-Deutschland gehören sollen, antworteten rund 90 Prozent der Einwohner mit ja.

Im Jahr 1935 verletzt Hitler den Friedensvertrag von Versailles, indem er die Wehrpflicht wieder einführt. 1937 besteht das deutsche Heer aus 36 Divisionen mit rund einer halben Million Soldaten und Offizieren. Die deutsche Rüstungsindustrie nimmt die Arbeit auf. Bald arbeiten 15 Werften, 45 Panzer- 60 Flugzeug- und 70 Chemiefabriken. Um dies zu ermöglichen, sicherte sich Hitler im Deutsch-britischen Flottenabkommen zu, die deutsche Kriegsflotte auf 35 Prozent gemessen an der britischen Flotte aufbauen zu dürfen.

7. März 1936
3 Bataillone der Wehrmacht überqueren um 11 Uhr morgens den Rhein und besetzen das demitalisierte Rheinland. Die Soldaten werden von der Bevölkerung mit Freude und Beifall empfangen. Großbritannien und Frankreich unternehmen nichts. Der Völkerbund verurteilt die Besetzung.
7. Juli 1937
Japan beginnt eine Invasion Chinas. Beginn des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges (Pazifikkrieg).

Anschluss Österreichs und der Sudeten

Seit seinem Machtantritt war Hitlers Ziel, die deutschsprachigen Territorien des ehemaligen Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation unter einem Gesamtgebiet als Großdeutsches Reich zu vereinigen. Er machte aus seinem Vorhaben keinen Hehl, vielmehr versuchte er propagandistisch immer wieder, die Deutschen für seine Ziele zu begeistern.

20. Februar 1938
Hitler hält eine Rede vor dem Reichstag, in der er erklärt, das Hauptziel des Deutschen Reichs sei der Schutz von 10 Millionen Deutschen, die in Österreich und dem Sudetenland auf dem Gebiet von Tschechoslowakei.
12. März 1938
Rund 65.000 Soldaten der Wehrmacht und Polizisten überqueren die Grenze zu Österreich. Die meisten Österreicher jubeln den Soldaten zu. Einen Tag später marschieren die Soldaten in Wien ein. Der Anschluss Österreichs vollzieht sich völlig ohne Gegenwehr. Trotz heftiger Kritik, schauen die westeuropäischen Mächte dem Anschluss Österreichs tatenlos zu. Sie akzeptieren den Anschluss de jure nicht, wohl aber de facto. Sie hoffen, dass nach dem Anschluss Deutschland seinen territorialen Hunger gestillt haben wird.

Hitlers nächstes Ziel waren die Sudeten. Der Gebirgszug der Sudeten lag in der Tschechoslowakei und gehörte historisch zum Königreich Böhmen, Herzogtum Schlesien und Markgrafschaft Mähren. Bis 1918 gehörte die Region zur Habsburgermonarchie und war von deutschsprachiger Minderheit, den Sudetendeutschen bewohnt. Die Gesamtzahl der deutschsprachigen Bevölkerung belief sich auf ca. 3,5 Millionen Menschen. Gemessen an den 7 Millionen Tschechen, bildeten Sudetendeutsche mit ca. 23 Prozent eine große Bevölkerungsgruppe. Formell waren sie Bürger von Tschechoslowakei, waren aber weitgehend autonom. Dennoch fühlten sich die Sudetendeutsche zunehmend diskriminiert, weil die tschechischen Behörden deutsche Schule schlossen. Sudetendeutsche, die größtenteils kein Tschechisch sprachen, konnten nicht in staatlichen Einrichtungen arbeiten. Durch die Benachteiligung und die Weltwirtschaftskrise herrschte im Sudetenland eine hohe Arbeitslosigkeit. Sie betrug bis zu 50 Prozent. Die Sudetendeutschen richteten ihre Hoffnung zum Deutschen Reich, wo die Nazis die Wirtschaftslage deutlich verbessern konnten. In der Region herrschte zunehmend eine nationalistische Stimmung. 1933 wird vom Turnlehrer Konrad Henlein die nationalsozialistische Sudetendeutsche Partei gegründet. Von Anfang an bekommt sie eine Unterstützung aus Deutschland.

13. Mai 1938
Die Milizen von Henlein greifen mit moralischer Unterstützung aus Deutschland Polizistenposten an. Die Regierung von Tschechoslowakei schickt Truppen in die Sudeten.
14. Mai 1938
Hitler trifft sich mit dem Gründer der Sudetendeutschen Partei (SdP) Konrad Henlein. Henlein soll die Spannung zwischen den Deutschen und Tschechen weiter verstärken.
20. Mai 1938
Teile der Wehrmacht versammeln sich in Sachsen an der deutsch-tschechischen Grenze. Tschechoslowakei verstärkt ihrerseits Truppen in den Sudeten. Es kommt zu einem kleinen Zwischenfall zwischen den Soldaten und den Sudetendeutschen. Frankreich sichert den Tschechen Unterstützung zu. Hitler zögert und hält die Wehrmachtstruppen zurück.
22. Mai 1938
Gemeindewahlen in Sudetenland. Die Sudetendeutschen Partei (SdP) bekommt fast 90 Prozent der Wählerstimmen.
28. Mai 1938
Der "Fall Grün" wird ausgearbeitet. Er enthält zwei Varianten für eine Intervention in Tschechoslowakei. Im ersten Fall wirft Deutschland der Tschechoslowakei einen "Angriff", was Deutschland das Recht gibt, einen "defensiven" Schlag auszuführen. Im zweiten Fall greift Deutschland nach einem ernsten Zwischenfall im Sudetenland ein. Er würde Deutschland moralisches Recht verschaffen, eigene Landsleute zu beschützen.

Um den Fall Grün umzusetzen, versuchte Deutschland Garantien von Großbritannien und Frankreich zu erstreben, sich bei einem deutsch-tschechischen Konflikt nicht einzumischen. Allen voran war der britische Premiere Neville Chamberlain überzeugt, dass man Frieden in Europa nur dadurch wahren konnte, wenn man Hitlers Forderungen nachgab. Großbritannien rät Tschechoslowakei, Hitler entgegenzukommen.

6. September 1938
Tschechoslowakei bietet den Sudetendeutschen eine weitgehende Autonomie an. Die nationalistisch durchseuchte Sudetendeutsche Partei geht nicht darauf ein.
15. September 1938
Treffen von Chamberlain und Hitler in Berchtesgaden. Hitler macht deutlich, dass in den Sudeten bereits mehr als 300 Deutsche getötet wurden. Das Blutvergießen kann nur die Wehrmacht stoppen. Hitler machte deutlich, wenn die Westmächte nicht einlenken, gibt es einen neuen Krieg. Chamberlain, der den Frieden in Europa um fast jeden Preis bewahren möchte, lenkt ein.
18. September 1938
Großbritannien und Frankreich einigen sich in London über die Sudetenfrage.
22. September 1938
Beim erneuten Treffen mit Chamberlain stellt Hitler neue Forderungen. Sudeten sollen bis zum 26. September übergeben werden. Außerdem, um nicht allein dazustehen, sollen territoriale Forderungen von Polen und Ungarn ebenfalls erfüllt werden.
29. September 1938
Münchener Abkommen zwischen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. Es wird beschlossen, dass das Sudetenland an Deutschland fällt. Tschechien und das verbündete UdSSR sind zu der Konferenz nicht eingeladen.[1] Neben Deutschland stellen auch Polen und Ungarn Gebietsansprüche an die Tschechoslowakei.
2. Oktober 1938
Polnische Truppen besetzen das Olsagebiet (Zaolzie).[2] Rund 30.000 Tschechen und 5.000 Deutsche verlassen das 869 Quadratkilometer große Gebiet. Das Olsagebiet wird von Polen völkerrechtswidrig annektiert.
24. Oktober 1938
Der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop stellt an Polen die Forderung, die freie Stadt Danzig an das Deutsche Reich zu übergeben. Polen weist die Forderung zurück und droht mit einem militärischen Gegenschlag.

1939

15. und 16. März 1939
Das Deutsche Reich verletzt das Münchener Abkommen und besetzt den Rest von Tschechien fast ohne Gegenwehr. Die Nazis sprechen von der "Zerschlagung der Rest-Tschechei". Der Rest der Welt schaut schweigend zu.
20. März 1939
Deutschlands Außenministers Joachim von Ribbentrop stellt an den litauischen Außenminister Juozas Urbšys das Ultimatum, das Memelland an das Deutsche Reich abzutreten. Das Deutsche Reich musste das Memelland 1920 an die alliierten Mächte abgetreten. 1923 fiel das Memelland an Litauen.
23. März 1939
Litauen geht auf die Forderung ein.
24. März 1939
Die deutsche Marine besetzt den Hafen von Memel. Am Bord des Panzerschiffes Deutschland befindet sich Adolf Hitler persönlich.
22. Mai 1939
Joachim von Ribbentrop schließt mit dem italienischen Außenminister Galeazzo Ciano einen Bündnisvertrag, den sogenannten Stahlpakt. Er verpflichtet beide Vertragsparteien zu einem Militärbündnis.
31. März 1939
Chamberlain, der allmählich erkennt, dass seine Appeasement-Politik Hitler in seinem Vorhaben nur bestärkt, tritt mit einer Rede auf, in der er verkündet, falls das Deutsche Reich Polen angreifen sollte, Großbritannien zusammen mit Frankreich Polen unterstützen werden. Er war nicht naiv. Mit seiner Beschwichtigungspolitik handelte er im Sinne der Bevölkerung von Großbritannien, die keinen Krieg wollte. Auch wenn Neville Chamberlain Frieden mit allen diplomatischen Mitteln anstrebte, begann er, die Armee auszubauen und zu rüsten.
7. April
Italien besetzt das Königreich Albanien.
11. April 1939
Der Überfall auf Polen wird vom Führer beschlossen. Am 15. Juni sind die Vorbereitungen für den sogenannten "Fall Weiß", den Blitzkrieg in Polen, durch das Oberkommando des Heeres abgeschlossen. Das anvisierte Datum für die Polenoffensive wird auf den 26. August gelegt.
28. April 1939
Adolf Hitler kündigt einseitig den seit 1934 bestehenden deutsch-polnischen Nichtangriffspakt.

Wenige Monate vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit dem Über­fall auf Polen war die politische Lage in Europa sehr angespannt. Dass es bald zu einem Krieg kommen wird, schien für alle spürbar. Die europäischen Mächte teilten sich in zwei Lager auf: Das Deutsche Reich mit Italien auf der einen und Großbritannien und Frank­reich auf der anderen Seite.

Die Politik von Großbritannien war darauf gerichtet, Frieden in Europa um jeden Preis zu wahren. Die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg war noch nicht verblasst. Noch lebten die Veteranen, Hunderttausende Invaliden waren auf Straßen europäischer Städte zu sehen. Unter dem Schutzschirm eines vermeintlichen Friedens, den der Vertrag von Versailles über Europa brachte, versäumte es Großbritannien, die Armee zu modernisieren. Die Briten hatten vor einer direkten Konfrontation mit dem starken Deutschen Reich Angst.

Die demokratischen Staaten des Westens waren angesichts der zwei mächtigen Regimes - dem nationalistischen Deutschland und dem kommunistischen Russland - zusätzlich verunsichert. Da die Sowjetunion sich noch keinem Bündnis anschloss, zögerte Hitler mit dem Beginn der Offensive in Polen.

Am 11. August 1939 kommt nach Moskau eine französisch-englische Delegation. Sie versuchen, Stalin auf ihre Seite zu ziehen. Der sowjetische Parteichef verfolgte eigennützige Ziele. Auch die UdSSR betrieb eine aggressive Expansionspolitik. Seit ihrer Gründung konnten die Sowjets ihre Grenzen vor allem im Nahen Osten erheblich erweitern. Allein zwischen 1924 und 1936 nahm die Sowjetunion acht ehemalige russische Kolonien in ihren Verbund auf: Turkmenistan (1924), Usbekistan (1924), Tadschikistan (1929), Armenien (1936), Aserbaidschan (1936), Georgien (1936), Kasachstan (1936) und Kirgisien (1936). Das endgültige Ziel des Kommunismus war die Weltherrschaft. Aus ihrer Idee machten die Sowjets keinen Hehl. Der Klassenkampf des Kommunismus wurde in Liedern glorifiziert. Der noch von Karl Marx 1848 im Kommunistischen Manifest verfasste Slogan „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ bildete den Keim dieser Idee. Sogar der Staatswappen trug diese Symbolik einer unter Kommunismus vereinten Erde zur Schau. Stalin träumte von der Idee einer Weltrevolution.

Stalins verfolgte insgeheim das Ziel, das Deutsche Reich und die Westmächte in einen Krieg zu verwickeln, um sie militärisch und wirtschaftlich auszuzehren. Die britisch-französische Delegation bot Stalin eine Dreierallianz an. Die Verhandlungen dauern einige Tage an. Stalin knüpft ein Bündnis mit einer Bedingung, wenn die Rote Armee in allen Ländern zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich stationiert werden kann. Die Delegierten von Großbritannien und Frankreich wissen, was das bedeutet. Sie nehmen solch ein Angebot nicht an.

Die Deutschen haben vor einem möglichen Bündnis zwischen der Sowjetunion und Großbritannien Angst. Am 15. August teilt Ribbentrop Moskau Interesse an Verhandlungen mit. Zwei Tage später, am 17. August, enden die Verhandlungen mit der britisch-französischen Delegation ohne Ergebnis.

Am 23. August 1939 wird in Moskau vom Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und dem sowjetischen Außenminister Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow in Anwesenheit Josef Stalins der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt unterzeichnet. Bei den Verhandlungen um den sogenannten Hitler-Stalin Pakt konfrontiert Molotow Ribbentrop mit denselben Bedingungen wie die Westmächte. Die Deutschen gehen widerwillig auf die Forderungen ein. Hitler braucht dieses Bündnis. Davon hängt unmittelbar der bevorstehende Polenfeldzug ab und die künftige Expansionspolitik des Deutschen Reichs.

Entscheidend bei dem Nichtangriffspakt ist das geheime Zusatzprotokoll, in dem die Aufteilung Polens geregelt wird. Darüber hinaus wurden territoriale Interesse an Finnland, Litauen, Estland, Lettland und Bessarabien zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion geregelt. Die Existenz des geheimen Zusatzprotokolls bestreitet die Sowjetunion bis 1989. Nach dem Abschluss des Nichtangriffspakts steht Hitlers Überfall auf Polen nichts mehr im Wege.

7. Juni 1939
Nichtangriffsvertrag zwischen Deutschland und Lettland.

Überfall auf Polen

31. August 1939
In polnische Uniform verkleidete Spezial-Einheiten der SS inszenieren einen Überfall auf den Sender Gleiwitz und senden in polnischer und deutscher Sprache, dass sich die Sendestation in polnischer Hand befinde. Die getöteten "Mitarbeiter" des Senders waren KZ-Insassen, die man für diese Aktion als "Konserven" benutzt hat.
1. September 1939
Um 4:45 Uhr morgens eröffnet das Linienschiff SMS Schleswig-Holstein im Hafen von Danzig das Feuer. Die deutsche Luftwaffe startet gezielte Angriffe auf polnische Militärflugplätze. Es erfolgen Flächenbombardements auf Wieluń, Frampol und Warschau. Die Wehrmacht greift auf der ganzen 1600 Kilometer langen Grenzlinie ohne Kriegserklärung an. Vom Süden her wird das deutsche Heer durch rund 50.000 slowakische Verbände unterstützt.
2. September
England und Frankreich stellen Deutschland ein Ultimatum, die Kampfhandlungen sofort einzustellen und die Truppen zurückzuziehen.
3. September
Nachdem Hitler die Zeit des Ultimatums verstreichen lässt und gar nicht darauf eingeht, erklären England und Frankreich Deutschland den Krieg.
4. September
Seit dem 4. September zeigt Hitler immer Präsenz an der vordersten Front. Teilweise lässt er sich sogar im Feindesgebiet im Wagen ohne Verdeck fahren.[3]

Der Zweite Weltkrieg nimmt seien Anfang mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939. Voraussetzungen dafür hat unumstritten die UdSSR geschaffen. Aber auch die Politik des Zögerns der Westmächte ließ Hitler mächtiger werden und in seinen aggressiven Ambitionen weiter bestärken. "Den Kriegsbeginn markierte die Verschwörung zweier internationaler Verbrecher."[4]

Stalin war mehr als zufrieden. Seine Strategie zielte darauf ab, dass nach dem Überfall des Deutschen Reds auf Polen die Westmächte dem Nazideutschland den Krieg erklären würden. Er hoffte auf einen langen, kräftezerrenden Krieg, ähnlich wie beim Ersten Weltkrieg. Dass es nach der erfolgten Kriegserklärung zu keinen Kampfhandlungen kommen würde, konnte Stalin nicht ahnen. Hitler hingegen war davon überzeugt, dass England und Frankreich nicht eingreifen werden, weil sie die Chance auf ein Bündnis mit der Sowjetunion verspielten.[5] Weil die Sowjetunion zu Kriegsbeginn noch nicht wusste, wie Großbritannien und Frankreich reagieren würden, zögerte die Führung, ihren Teil des Abkommens mit den Deutschen Rich zu erfüllen. Sollten die Westmächte sich in einen Krieg verwickeln lassen, wollte Stalin es nicht riskieren, in Polen einzumarschieren.[6]

Polen gab sich auf einen bevorstehenden deutschen Angriff keinen Illusionen hin. Zwar verfügte es im Vergleich zum Deutschen Reich über eine quantita­tiv und qualitativ unterlegene Militärtechnik, aber die Truppenstärke Polens hatte rund 1.000.000 aktive Soldaten, die größtenteils im Westen stationiert waren. Der polnischen Führung war klar, dass der Krieg nicht zu gewinnen war. Sie hoffte jedoch, dass Großbritannien und Frankreich möglichst bald in den Krieg eintreten würden. Polnische Strategie richtete sich darauf aus, der Wehrmacht den Vorstoß zu erschweren und Zeit zu gewinnen.

In den ersten Kriegstagen gewinnt die deutsche Luftwaffe die völlige Kontrolle über dem polnischen Luftraum. Die flache Landschaft Polens sowie das trockene Herbstwetter boten günstige Bedingungen für den raschen Vorstoß der Infanterie, der Panzerbrigaden und des Nachschubs.

5. September
Die Wehrgemacht nimmt den Polnischen Korridor mit entgegenkommenden Armeen aus Pommern und Ostpreußen ein. Die polnische Armia Pomorze wurde zweigeteilt.
6. September
Das mit Polen verbündete Rumänien erklärt sich für neutral.
8. September
Ein Panzerkorps der Heeresgruppe Süd erreicht die Vorstädte von Warschau. Die Wehrmacht kontrolliert inzwischen ca. 40 Prozent des polnischen Territoriums.
Einige deutsche Soldaten werden Opfer von Senfgas. Die Quellen, ob Polen aktiv Giftgas eingesetzte[7], ob es sich um Gasminen[8] oder lediglich einen Unfall handelte, sind widersprüchlich.
9. September
Französische Truppen überquerten in Saarland die deutsche Grenze. Die Wehrmacht hat den Befehl, keinen Widerstand zu leisten. Hitler will auf keinen Fall einen Zweifrontenkrieg.
10. September
Die Deutschen üben Druck auf Moskau aus, sich an den Vertrag zu halten und sich militärisch am Polenfeldzug zu beteiligen. Stalin zögert mit dem Angriff, weil er noch keine absolute Sicherheit hat, wie die mit Polen verbündeten Westmächte reagieren. Er braucht einen Grund für den Einmarsch. Moskau soll international auf keinen Fall als Aggressor wahrgenommen werden. Molotow präsentiert dem deutschen Diplomaten Schulenburg den Entwurf einer öffentlichen Erklärung: "In Anbetracht der deutschen Gefahr ist die sowjetische Regierung bereit, der ukrainischen und der weißrussischen Bevölkerung in Ostpolen Hilfe zu erweisen." Deutschland lehnt solche Formulierung entschieden ab.
12. September
Französische Truppen gehen sehr zögerlich vor. Sie besetzen einige zuvor geräumte Ortschaften, die höchstens acht Kilometer ins deutsche Hinterland gehen.
Deutsche motorisierte Einheiten stoßen zu Lwiw vor.
14. September
Deutsche Truppen umzingeln Warschau und beginnen einen massiven Artilleriebeschuss.
Das XIX. Armeekorps der deutschen Wehrmacht besetzt Brest.
16. September
Moskau präsentiert eine neue Formulierung, mit der die Russen die Intervention in Polen rechtfertigen wollen: "Der polnische Staat ist zerfallen und existiert nicht mehr. Die Sowjetunion hält es für ihre Pflicht, die ukrainischen und weißrussischen Brüder in Ostpolen zu beschützen und ihnen eine gesicherte Existenz zu ermöglichen." Deutschland akzeptiert diese Wortwahl.
17. September
Für Stalin steht es fest, dass England und Frankreich sich am Krieg nicht beteiligen werden. Um 6 Uhr morgens des 17. September übertreten 2 Armeekorps mit einer Gesamtstärke von rund 620.000 Mann, 6.000 Artillerieeinheiten, 4.500 Panzern und 4.000 Flugzeugen[9] die sowjetisch-polnische Grenze. Von den in Zange genommenen Polen gibt es kaum Widerstand. Angesichts der aussichtslosen Lage gibt polnische Führung den Befehl, Kämpfe mit der Roten Armee zu vermeiden und sich stattdessen in Richtung Rumänien und Ungarn zurückzuziehen. Bei kleineren Kämpfen und durch Unfälle verliert die Rote Armee über den ganzen Feldzug hindurch rund 1.500 Mann. Polen verlieren 3.000 bis 7.000 Soldaten und Zivilisten durch Kämpfe mit der Sowjetunion bzw. durch Kriegsverbrechen.
22. September
Während die Kämpfe um polnische Hauptstadt beginnen, findet in Brest-Litowsk eine gemeinsame Siegesparade der Wehrmacht und der Roten Armee statt. Durch die Besetzung von Ostpolen fallen an Kreml 196.000 km² Land mit rund 13.000.000 Einwohnern. Die neuen Territorien werden in Ukraine und Weißrussland angegliedert. Entgegen des Befehls, die Waffen niederzulegen, wurde Lwiw zwei Tage lang vor der Roten Armee verteidigt. Bei den Kämpfen um Lwiw fielen einige Hundert sowjetische Soldaten. Auch an anderen Orten in Ostpolen gab es vereinzelt schwere Kämpfe mit der sowjetischen Armee. Die Rote Armee macht rund 250.000 Kriegsgefangene.[10] 25.000 Gefangenen wurden zum Instandsetzen der Straßen eingesetzt, 12.000 auf Baustellen und in Schächten. Andere Kriegsgefangenen wurden nach Russland deponiert und über die Lager des Gulag verteilt. Die Lagerkapazitäten waren bereits vor dem Eintreffen der Gefangenen am Limit. Ein Teil der ethnischen Ukrainer und Weißrussen wurden entlassen, ein Teil der Westpolen an die Wehrmacht übergeben. Nach den Ergebnissen mehrerer Verhöre wurden polnische Gefangene nach dem Bildungsgrad, den Führungsqualitäten und ihrer Haltung zu dem Sowjetrussland aussortiert. 1940 werden 14.736 polnische Offiziere, Beamte und sonstige Vertreter der Intelligenz von einem Sonderkommando des NKWD an fünf verschiedenen Orten erschossen. In die Geschichte ist vor allem der Ort Katyn eingegangen, an dem etwa 4.400 polnische Kriegsgefangene exekutiert und verscharrt wurden. Auch die zivile Bevölkerung Polens wurde durch NKWD-Kommandos sondiert. Nach dem NKWD-Befehl 00931 vom 14. September 1939 wurden 120.000 polnische Zivilisten verhaftet. Darunter waren viele russische Emigranten. Die meisten davon wurden in Gefängnisse gesteckt. Nochmals 320.000 polnische Bürger wurden nach Sibirien und Kasachstan deportiert.[11]
28. September
Nach schweren Kämpfen und Bombardements unterschreibt Warschau die Kapitulation.
UdSSR zwingt Estland einen Pakt der gegenseitigen Unterstützung auf.
6. Oktober
Der letzte Widerstand des polnischen Militärs bricht zusammen. Ca. 140.000 polnische Soldaten fliehen nach Rumänien und Ungarn.

Obwohl propagandistisch so dargestellt, war der Polenfeldzug für das deutsche Militär kein Spaziergang. Trotz der Blitzkriegtaktik, stieß die Wehrmacht an vielen Fronten auf erbitterten Widerstand der polnischen Armee. Zahlenmäßig zwar unterlegen, hatten polnische Streitkräfte immer noch rund eine Million Mann unter Waffe, leichte Tanketten, gegen die Panzer der ersten Kriegsjahre effektive Panzerbüchsen und schnelle Kavallerie. Am Ende des Feldzugs hatte die Wehrmacht mindestens 15.000 Tote zu beklagen.

Besetzung der baltischen Staaten durch die Sowjetunion

Die Panzer der Roten Armee in Riga

Bis zur Oktoberrevolution gehörten die Staaten des Baltikums zum Russischen Reich. Nach der Revolution in Russland nutzten sie die Gunst der Stunde und erklärten ihre Unabhängigkeit. Noch während der Einnahme Ostpolens durch die Rote Armee begann die sowjetische Führung, den baltischen Staaten Verträge zur freundschaftlichen Zusammenarbeit aufzuzwingen, die alle drei Staaten angesichts dessen, was in Polen geschah unterschreiben mussten.

5. Oktober 1939
Sowjetunion zwingt auch Lettland einen Vertrag zur Zusammenarbeit auf, wie es bereits mit Estland am 28. September geschah.
10. Oktober 1939
Das gleiche Schicksal ereilt auch Litauen. Noch im selben Monat stationiert Sowjetunion 45.000 Soldaten auf dem Territorium der baltischen Staaten.

Im Juni 1940 müssen alle drei baltischen Staaten unter der Androhung von Gewalt der Stationierung weiterer Kontingente sowjetischer Soldaten zustimmen. Nach kurzerhand durchgeführten Scheinwahlen zum Beitritt zur Sowjetunion wurden alle drei Staaten im August 1940 in die UdSSR eingegliedert. Die Weltgemeinschaft erkennt die Besetzung nicht an.

Winterkrieg

Zwischen 1809 und 1917 war Finnland als Großfürstentum Finnland Teil des Russischen Reiches. Nach der Oktoberrevolution erklärte Finnland am 6. Dezember 1917 die Unabhängigkeit. Finnland blieb ein neutraler Staat und wollte diesen Status weiterhin behalten. Im Oktober 1939 stellt die Sowjetunion den Anspruch auf einen Teil der Karelischen Landenge. Als Entschädigung würde Finnland andere, strategisch unwichtige karelische Landgebiete bekommen. Als Grund nannte die Sowjetunion die Gefahr, die von Hitler-Deutschland ausgehe. Sie äußerten den Wunsch, die Grenze zu Leningrad, die nur 32 Kilometer entfernt war, weiter nördlich zu verschieben, um einen möglichen Artilleriebeschuss zu vermeiden. Außerdem sollte Finnland Einrichtung militärischer sowjetischer Stützpunkte auf seinem Territorium[12] bewilligen. Finnland lehnte ab. Mit Blick auf Ostpolen und die baltischen Staaten war es Finnen klar, dass die Ablehnung einen Krieg bedeuten würde. Mit der Verteidigung und Befestigung der Grenze wurde der General Mannerheim betraut, der seine Karriere in der Zarenarmee begann. Obwohl es den Finnen bewusst war, dass der Krieg mit dem mächtigen Sowjetreich aussichtslos sein würde, wollten sie ihr Land den Sowjets nicht kampflos überlassen.

Stalin hingegen, noch beflügelt von der einfachen Besetzung Polens durch die Rote Armee, dachte, der Krieg mit dem dünnbesiedelten Finnland würde ein Kinderspiel werden. Die militärische Führung der Sowjets plante, den Krieg innerhalb von drei Wochen zu beenden. Am 21. Dezember sollte Stalin den Sieg über Finnland als Geburtstagsgeschenk[13] bekommen.[14] Der sowjetischen Bevölkerung wird der Krieg als "Hilfe für die finnischen Arbeiter von der Ausbeutung der Großgrundbesitzer und Kapitaliten" erklärt.

30. November 1939
Die Rote Armee überquert den kleinen Grenzfluss Rajajoki und betritt das Territorium von Finnland. Als Grund für den Einmarsch gibt Sowjetunion eine Provokation seitens Finnlands. Angeblich wurde Sowjetunion von Finnland aus siebenmal mit Artilleriefeuer beschossen, wobei 4 sowjetische Soldaten getötet und 9 verletzt wurden. Drei Stunden nach der Überquerung der Grenze durch russische Soldaten fallen erste Flugbomben auf Helsinki. Bei den Luftangriffen kommen am ersten Tag 91 Menschen um. Die Sowjetunion bestreitet Bombardierung friedlicher Städte. Offiziell heißt es, sowjetische Flugzeuge werfen Proviant für die hungernde Bevölkerung Finnlands ab. Finnen haben russische Bomben scherzhaft „Molotows Brotkörbe“ genannt. Im Kriegsverlauf setzten finnische Kämpfer Molotowcocktails als effektive und effektvolle Waffe gegen die russischen Panzer ein. Obwohl die Brandmischung schon länger bekannt war, gewann sie durch den Winterkrieg ihre bis heute andauernde Popularität, größtenteils durch die Namensgebung. Die sarkastische Antwort der Finnen auf die zynischen „Brotkörbe“ als das „passende Getränk zum Essen.“
1. Dezember 1939
Finnische Einheiten geben Terijoki (heute Selenogorsk) auf.
2. Dezember 1939
Die Rote Armee nimmt die Stadt Raivola (heute Roschtschino) ein.
4. Dezember 1939
RKKA erobert Kanneljärvi.
6. Dezember 1939
Die Sowjets stoßen zum Ort Lounatjoki (heute Sachodskoje) vor.

In der ersten Kriegswoche stoßen die Sowjets auf kaum Widerstand. Sie treffen ohnehin nicht auf allzu viele Menschen. Kurz vor dem Einmarsch wurden die an der Grenze zur Sowjetunion lebenden Zivilisten ins Landesinnere evakuiert. Es sieht fast so aus, dass der Winterkrieg ein zweites Polen werden würde. Doch dann beginnt sich das Blatt zu wenden. Die Rote Armee bewegte sich auf die im Hinterland aufgebaute Mannerheim-Linie zu, von deren Existenz sie nichts ahnte.

Mit dem Bau der Mannerheim-Linie begann Finnland gleich nach der Erklärung der Unabhängigkeit. Die größten Teile der Befestigung entstanden zwischen 1920 und 1930. Auf der über 135 Kilometer erstreckten Befestigungslinie standen 109 betonverstärkte Stellungen. Kilometerlange Stacheldrahtsperren, verminte Straßen und Felder erschwerten das Vorwärtskommen über das ohnehin unwegsame Gelände. Mehrreihige Panzersperren verhinderten das Vordringen schwerer Technik. Ein System aus untereinander verbundenen Schützengräben mit MG- und Artilleriestellungen bildeten eine Verteidigungseinheit. Viele Abschnitte der Mannerheim-Linie wurden von Freiwilligen gebaut.

Carl Gustaf Emil Mannerheim war zum Beginn des Sowjetisch-Finnischen Krieges bereits 72 Jahre alt. Als Leibwächter des Zaren und Teilnehmer des Russisch-Japanischen Krieges sowie des Ersten Weltkrieges machte Mannerheim eine glänzende Offizierslaufbahn im zaristischen Russland, das er nach der Oktoberrevolution verließ. Dies war nun sein fünfter Krieg.

Finnische Heeresführung war geteilter Meinung, was die beste Verteidigungsstrategie wäre. Während Mannerheim sich für Guerillataktik entlang der Befestigungslinie einsetzte, hielt der Oberbefehlshaber der finnischen Streitkräfte Hugo Österman es für bessere Strategie, gleich nach der ersten Angriffswelle zum Gegenangriff überzugehen. Mannerheim setzte sich mit seiner Taktik durch.

Die militärischen Kräfteverhältnisse zwischen Finnland und der Sowjetunion standen in keinem Verhältnis zueinander. Die finnische Verteidigung bestand aus rund 250.000 Soldaten bei einer Bevölkerung von rund vier Millionen Menschen. Als Soldat galt jeder erwachsene Mann, der eine Waffe tragen konnte. Ihnen gegenüber standen 500.000 bis 600.000 Rotarmisten. Den 530 finnischen Geschützen und Minenwerfern standen 12.500 sowjetische Artillerieeinheiten gegenüber. Das finnische Panzerregiment besaß nur 15 kampffähige Maschinen. Ihnen gegenüber stand eine Armada aus 4.000 Panzern. Auf 114 finnische Flugzeuge kamen 2.500 sowjetische Maschinen.

Fast alle Männer und Heranwachsende machten sich zum Kampf gegen die Sowjets auf. Hinter der Frontlinie blieben aus der männlichen Bevölkerung allenfalls neun- oder zehnjährige Jungs. Und selbst sie bewachten Infrastrukturobjekte wie Brücken mit Gewehr in der Hand.[15] Die Stärke der finnischen Armee bestand nicht nur aus strategisch gut positionierter Befestigung und der Ortskenntnis, sondern aus engem Zusammenhalt in eigenen Reihen. Finnische Einheiten waren fast ausnahmslos aus Männern gleicher Regionen zusammengesetzt. Viele kannten sich von klein auf oder waren sogar befreundet.

An der Mannerheim-Linie kam der sowjetische Vorstoß zum Erliegen. Hinzu gesellte extreme Kälte, die Mensch und Technik gleichermaßen zu schaffen machte. Zwar sind die Russen geographisch bedingt die Kälte gewohnt, sie rechneten aber mit einem schnellen Vorstoß. Mit einem monatelang andauernden Krieg in Wäldern Finnlands rechneten die Sowjets nicht. Sie hatten größtenteils dünne Wintermäntel, ebenso dünne Budjonny-Mützen oder Stahlhelme, an den Füßen Stiefeln mit Fußlappen. Allein durch Erfrierungen verlor die Rote Armee Tausende Männer.

Die Strategie der Finnen bestand darin, den sowjetischen Ansturm an der Verteidigungslinie so lange wie möglich hinzuhalten. Sie waren auf langen Stellungskrieg in den Wintermonaten vorbereitet. Finnische Soldaten hatten warme, gepolsterte Winterstiefel, die auch zum Skilaufen bestens geeignet waren, warme Fellmützen sowie dicke, grobgestrickte Pullover mit langen Ärmeln, falls Handschuhe abhandenkamen. Dazu waren viele mit weißen Schneeanzügen ausgestattet, die den Finnen in weißer Schneelandschaft perfekte Tarnung ermöglichen.

Etwas Unterstützung für die Finnen kam aus dem Ausland. Großbritannien, Frankreich, Schweden, Dänemark, Belgien, Italien und die USA unterstützten Finnland mit Militärtechnik und Waffen. Einige Tausend Freiwillige, insbesondere aus skandinavischen Nachbarstaaten, kämpften zusammen mit Finnen gegen die Rote Armee. Wegen dem völkerwidrigen Krieg wird die UdSSR am 14. Dezember 1939 aus dem Völkerbund ausgeschlossen.

Gute zwei Monate hielten Finnen dem Ansturm der Roten Armee stand, die enorme Verluste in Kauf nehmen musste. Die Sowjetunion hat das dünn besiedelte Land im Norden maßlos unterschätzt. Der russische Geheimdienst hatte keine ausreichenden Informationen über die Mannerheim-Linie. Die Zahl der kämpfenden Soldaten war falsch eingeschätzt, die Mobilmachung fast der gesamten männlichen Bevölkerung wurde nicht mit einkalkuliert. Sowjetische Heeresführung, die Finnland an drei verschiedenen Stellen gleichzeitig angriff, rechnete mit einem blitzartigen Kriegsverlauf. Die Rote Armee war durch die stalinistischen Säuberungen stark geschwächt. Von den Repressionen waren fast alle höheren Ränge betroffen. Zudem hatten Kommandeure kaum Entscheidungsfreiheit. Viele Entscheidungen waren nicht militärischer Natur, sondern mussten aus ideologischen Überlegungen heraus getroffen werden. Jede Einheit der Roten Armee war von Politkommissaren durchseucht, die die politische und ideologische Ausrichtung genau aufs Korn nahmen. Das machte die Armee starr und unbeweglich.

Ende Dezember wurde den Russen klar, dass weitere, zermürbende Angriffe nicht viel bringen werden. Sie fingen an, sich für die Offensive zu sammeln.

1. Februar 1940
Die Russen starten einen massiven Artilleriebeschuss gleichzeitig auf der ganzen Linie der karelischen Landenge.
11. Februar 1940
Nach der zehntägigen Artillerievorbereitung starten die Sowjets breitflächige Offensive. Zu dem Zeitpunkt befindet sich auch die finnische Verteidigung am Limit. In der zweiten Februarwoche besteht die Reserve überwiegend aus 16- und über 50-jährigen Männern.

Unter schweren Verlusten sind Finnen gezwungen, sich zurückzuziehen. Am 17. Dezember 1940 ist mit dem Verlust des „Poppius-Bunkers“ die Mannerheim-Linie durchgebrochen. Dennoch gelang es der Roten Armee nicht, die finnischen Verteidiger einzukesseln. Das nächste Ziel der Offensive war die hinter der Verteidigungslinie liegende Stadt Viipuri (Wyborg). Angesichts der aussichtslosen Situation an der Front suchte die finnische Regierung das Gespräch mit der Sowjetunion, die diplomatischen Verhandlungen wieder aufzunehmen.

Moskau zeigte sich zunächst nicht interessiert. Stalins Intention war es wohl, ganz Finnland einzunehmen. Die ganze Welt hingegen zeigte sich solidarisch mit Finnland. Spätestens seit dem Beginn der Kriegshandlungen in Finnland wurde die Welt wachgerüttelt. Es wurde klar, dass das nationalsozialistische Deutschland und das mit ihm verbündete kommunistische Russland gestoppt werden müssen.

Nach dem Durchbruch der Mannerheim-Linie sahen Briten und Franzosen ihre Zeit gekommen und planten Landung bis zu 100.000 Fallschirmjäger im norwegischen Narvik sowie den Einsatz bis zu 100 Bombern. Außerdem planten sie, sowjetische Ölfelder rund um Baku herum zu bombardieren. Dazu verlegten sie im April 1940 sechs französische und drei britische Bomberstaffeln nach Syrien und nach Mossul im Irak. Es wurde auch Einsatz von Bodentruppen erwogen (Operation Pike).[16] Angesichts dieser Bedrohung aus dem Westen stoppte Stalin den Vormarsch und setzte sich an den Verhandlungstisch mit den Finnen. Am 12. März 1940 wurde das Ende der Kampfhandlungen beschlossen, die am Tag darauf in Kraft treten sollten. Trotz des Friedensschlusses begann die RKKA am 13. März die Stürmung von Wyborg, auch wenn die Stadt ohnehin an die Sowjetunion abgetreten wurde. Zeitzeugen berichten, dass der Sturm als Racheakt für die sowjetischen Verluste gedacht war. Die Sowjets behaupteten, sie hätten vom Friedensschluss noch nichts gehört.

Auch wenn der Krieg für das dünn besiedelte Finnland große Land- und menschliche Verluste zur Folge hatte, konnte es sein Ansehen in der Welt bewahren. Die Sowjetunion bekam zwar die geforderten Gebiete (insgesamt ca. 40.000 km²), blamierte sich aber international als ein Land mit einer drittklassigen Armee. Auch Hitler machte sich sein Bild von der wahren Kampfkraft der RKKA. Die Verluste der Sowjetunion im Winterkrieg waren zehnmal so hoch wie die der Finnen. Kaum ein Finne blieb auf den durch die Sowjetunion einverleibten Territorien. Schätzungsweise 350.000 bis 400.000 Flüchtlinge machten sich auf den Weg ins Landesinnere, um nicht in der sowjetischen Besatzungszone zu bleiben. Die verlassenen Häuser der Finnen wurden nach dem Krieg von russischen Siedlern besetzt. Die Infrastruktur der Dorfgemeinschaft wurde zu Kolchosen umfunktioniert.

1940

Unternehmen Weserübung

Bereits am 14. Dezember 1939 wurde die Heeresführung der Wehrmacht mit der Aufgabe betraut, einen möglichen Angriff auf Skandinavien auszuarbeiten. Die Operation bekam den Codenamen "Unternehmen Weserübung".

Nach dem sowjetisch-finnischen Krieg hatte Hitler die Sorge, dass Engländer und Franzosen in Skandinavien landen könnten. Skandinavien war für Deutschland strategisch wichtig. Zum einen verfügte Schweden über zahlreiche Bodenschätze, darunter kriegswichtige Erzvorkommen. Zum anderen, im Falle einer Seeblockade deutscher Nordseeküste, hätte deutsche Marine die Möglichkeit, auf skandinavische Häfen auszureichen.

1. März
Hitler segnet das Unternehmen Weserübung ab.
5. April
Die Alliierten fangen an, norwegisches Gewässer zu verminen.
9. April
Das Deutsche Reich nutzt die Aktion der Alliierten für eigene Zwecke und verlautet in einer Note an die Regierung Dänemarks und Norwegens, das militärische Vorgehen Deutschlands sei dazu bestimmt, einem Angriff der Alliierten zuvorzukommen. Deutschland fordert die Regierungen der beiden Länder auf, keinen Widerstand zu leisten.

Das Unternehmen Weserübung läuft an. Für die Durchführung der Operation wurden fast alle Schiffe der deutschen Marine herangezogen. Der Erfolg des Unternehmens Weserübung lag auf der Schlagkraft der deutschen Marine. Diese war der britischen Seestreitkraft hoffnungslos unterlegen. Für die Durchführung der Operation hatte die deutsche Marine folgendes Aufgebot aus Kriegsschiffen zusammengestellt: 2 Schlachtschiffe, 2 Schlachtkreuzer, 1 kleiner Schlachtkreuzer, 2 schwere Kreuzer, 4 leichte Kreuzer, 14 Zerstörer, 20 Torpedoboote, 50 Minenräumboote und 31 U-Boote.[17] Die Schwäche der Marine sollte die deutsche Luftwaffe kompensieren. 1000 Flugzeuge sollten die Durchführung des Unternehmens unterstützen. Fünf Heeresdivisionen sollten an Land gehen, unterstützt von zwei Divisionen der Gebirgsjäger, die Einsätze im schwierigen Gelände und bei rauem Wetter gewohnt waren.

Der dänische König Christian X. appellierte an die Armee, sich der Wehrmacht nicht zu widersetzen. Bis auf vereinzelte Zwischenfälle stoßen die Deutschen auf keinen Widerstand. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen konnten die Dänen weitgehende Autarkie behalten. Die Regierung, die Verwaltung und das Militär blieben in dänischer Hand.

In Norwegen landeten die deutschen Fallschirmjäger in Stavanger. Anders als in Dänemark stießen die Deutschen auf heftigen Widerstand. Der König Haakon VII. floh, befahl aber, sich den Deutschen zu widersetzen.

11. April
Der Oberbefehlshaber der norwegischen Armee Otto Ruge wendet sich an die Nation und ruft alle wehrfähigen Männer zum Kampf auf.
13. April
Mehrere britische Zerstörer treffen auf die deutsche Marine vor der Küste Norwegens und nehme deutsche Schiffe unter heftigen Beschuss.
17. April
Nördlich von Narvik landen britische und französische Einheiten, südlich der Stadt polnische Verbände. Sie kesseln die bei Narvik kämpfenden Wehrmachtseinheiten ein.

Trotz der Erfolge der Alliierten blieb ihre Vorgehensweise unkoordiniert und unentschlossen. Wegen der sich anbahnenden Invasion im Frankreich zogen sich Briten und Franzosen zurück.

9. Juni
Noch fast zwei weitere Monate kämpfen die Norweger, bevor die Regierung kapituliert. Das norwegische Königshaus geht nach London ins Exil.

In Seegefechten mit der norwegischen und der britischen Flotte verlor die deutsche Marine viele Kriegsschiffe. Das Deutsche Reich konnte einen strategischen Sieg verbuchen. Angesichts der deutschen Verluste konnten die Alliierten mit dem Mythos von der Unbesiegbarkeit der Wehrmacht aufräumen.

Westfeldzug

Frankreich und Großbritannien erklärten bereits am 3. September 1939 formell den Krieg. Außer einer passiven militärischen Intervention der Franzosen entlang einer Grenzzone im Saargebiet, auf die keine deutsche Reaktion erfolgte, hatten die Westmächte und das Deutsche Reich keine Kampfhandlungen. Die ersten Gefechte zwischen den Alliierten und den Deutschen fanden während der Kämpfe um Norwegen, bei denen das Deutsche Reich einen strategischen Pyrrhussieg errang.

Hitler hatte bereits im „Mein Kampf" die Ausschaltung Frankreichs als Bedingung für den Krieg gegen die Sowjetunion gefordert. Außerdem brauchte er die Atlantikküste als Sprungbrett für die Invasion Englands. Hitlers Plan für den schnellen Vorstoß auf die Benelux-Staaten und Frankreich gleichzeitig war sehr tollkühn, denn die gemeinsamen Kräfte der alliierten und der Deutschen waren mindestens ebenbürtig. Im Anbetracht der deutschen Ressourcenknappheit musste der Angriff schnell erfolgen. Einen Stellungskrieg wie im Ersten Weltkrieg konnte sich Deutschland nicht leisten.

Die französische Grenze zu Deutschland, Luxemburg und teilweise Belgien war durch die Maginot-Linie gesichert, einem Verteidigungsnetz aus Bunkern, Artilleriestützpunkten und Kasematten. Die Idee einer Grenzverteidigung wurde in Frankreich nach dem Deutsch-Franzö­sischen Krieg 1870/1871 geboren. Gebaut wurde die Verteidigungsanlage nach dem Fiasko des Ersten Weltkrieges, um sich gegen einen Angriff des unberechenbaren Nachbarn zu wappnen. Der anfängliche Plan Hitlers bestand von Belgien aus, weil dort die Maginot-Linie am schwächsten ausgebaut war. Ursprünglich sollte „Fall Gelb" (die Besetzung der Benelux-Staaten) am 17. Januar 1940 erfolgen. Ein kleiner Zwischenfall am 10. Januar 1940 machte dem einen Strich durch die Rechnung (Mechelen-Zwischenfall). Ein Offizier der Luftwaffe Major Helmut Reinberg er sollte mit strategisch wichtigen Akten zur Stabsbesprechung nach Köln aufbrechen. Entgegen des direkten Befehls von Hermann Göring, Verschlusssachen nicht über Luftweg zu transportieren, nahm er eine Militärmaschine, eine Messerschmitt Bf 108, die im Nebel vom Kurs abkam und in Belgien notlanden musste. Es gelang ihm nicht, die Akten mit dem Angriffsplan der Wehrmacht zu vernichten. Die Alliierten kamen so in Besitz der deutschen Pläne der bevorstehenden Offensive.

Der ursprüngliche Angriffsplan sah folgendermaßen aus: Dem Westfeldzug wurden drei Heeresgruppen A, B und C zugeteilt. Der Schwerpunkt des Angriffs lastete auf der nördlich positionierten Heeresgruppe B. Sie hatte die Aufgabe, die belgische Verteidigung nach hinten zur Somme zurückdrängen. Die Heeresgruppe A im Zentrum sollte im Süden Belgiens vorstoßen, die Heeresgruppe C sollte Position vor der französischen Grenze beziehen.

Das zwang die oberste Heeresleitung zur kompletten Überarbeitung des Angriffsplans. Hitler wollte zunächst den Angriff auf den 14. Januar vorziehen. Der Chef des Generalstabs Erich von Manstein legte jedoch einen neuen Plan vor, der den Schwerpunkt des Angriffs in Ardennen vorsah. Hitler gefiel der Plan. Er beauftragte Manstein, ihn genau auszuarbeiten. Der Zeitpunkt des Angriffs wurde verschoben.

Der später von Churchill genannte „Sichelschnittplan“ sah vor, mit einer Offensive auf Belgien und die Niederlande einen Angriff nach der ursprünglichen Planung vorzutäuschen, während der Hauptangriff über Luxemburg und die Ardennen erfolgen sollte. Damit wollten die Deutschen mit Panzer-Divisionen über die wenigen, bewaldeten Straßen die Ardennen passieren, rasch ins französische Hinterland durchstoßen und sich bis zum Ärmelkanal durchkämpfen. Damit hätten sie die Armee der Alliierten geteilt. Im Bereich der Ardennen war die Maginot-Linie am schwächsten ausgebaut, weil die Franzosen das Mittelgebirge als natürliche Grenze betrachteten. Der Plan barg auch seine Risiken. Die langgestreckte Panzerkolonne im unwegsamen Gelände bot einen ungeschützten Angriff von den Flanken aus.

Die Maginot-Linie, deren Bau ein Vermögen von damaligen fünf Milliarden Franc verschlang, genoss eine positive Wahrnehmung in der Gesellschaft. Die französische Bevölkerung verband große Hoffnungen mit der im Verlauf der letzten zehn Jahre entstandenen Grenzbefestigung. Ein Verteidigungsnetzwerk aus untereinander mit Tunneln und Aufzügen verbundenen Bunkern mit teilweise ausfahrbaren Geschütztürmen, MG-Stellungen und Soldatenstützpunkten waren nach neustem Stand der damaligen Technik gebaut und bildeten eine geschlossene Verteidigungslinie von insgesamt 1000 Kilometer Länge. Die Bunker waren untereinander mit bis zu sieben Stockwerke tiefe Stollen verbunden. Einzelne Sektoren konnten sich über Monate autonom versorgen. Kompressorenanlagen erzeugten Überdruck, um sich vor Giftgasangriff zu schützen.

Die größte Schwäche der Maginot-Linie war ihr Verteidigungskonzept, das größtenteils auf Infanterieangriffe zielte. Auf die von der Wehrmacht ausgearbeitete Taktik, Angriffe mit großen Panzerverbänden durchzuführen, waren die Verteidigungsanlagen der Maginot-Linie nicht ausgelegt. Dieser Umstand war kaum jemandem bewusst. Der Glaube der Franzosen an Undurchdringlichkeit der Verteidigungslinie war unerschütterlich. Man ging davon aus, dass sich an der Linie ein Stellungskrieg wie vor zwanzig Jahren bilden würde.

Fall Gelb

9. April
Deutschland lässt in einer diplomatischen Note der Regierung Belgiens und der Niederlande mitteilen, dass sie ihre Neutralität missachtet und die Kriegsgegner Deutschlands einseitig begünstigt hätten.
Der britische Premier Neville Chamberlain erklärt seinen Rücktritt.
10. Mai
Um 5:35 Uhr springen deutsche Fallschirmjäger über den Niederlanden und Belgien ab, um strategisch wichtige Brücken zu sichern. Zeitgleich startet die Wehrmacht eine Offensive mit 7 Armeen.
Die deutschen Fallschirmjäger nehmen die als uneinnehmbar geltende belgische Festung Fort Eben-Emael ein.
Winston Churchill, ein heftiger Gegner Chamberlains Appeasement-Politik, wird britischer Premier und Verteidigungsminister.

Fall Rot

13. Mai
Die deutsche Luftwaffe beginnt mit dem Angriff auf die an der Maas liegenden französischen Stadt Sedan. Am Nachmittag stoßen Panzer hinzu, die die Ardenen erfolgreich überquert haben. Das Überraschungsmoment der Wehrmacht geht auf.
Die niederländische Königin Wilhelmina flieht mit ihrer Familie nach London.
14. Mai
Die deutsche Luftwaffe fliegt einen schweren Luftangriff auf Rotterdam und zerstört fast die komplette Altstadt. Um weitere Opfer zu verhindern, überreichen die Niederlande die Kapitulation.
15. Mai
Die deutschen Truppen besiegen die letzten französischen Verteidiger bei Sedan. Die strategisch wichtige Schlacht im Frankreichfeldzug ist entschieden. Die Panzer der Wehrmacht bewegen sich nach Westen in Richtung Ärmelkanal.
17. Mai
Der Regierungschef von Frankreich Philippe Pétain erklärt Niederlage Frankreichs. Molotow gratuliert dem Deutschen Reich zum Sieg über seinen Erzrivalen.
Die Wehrmacht nimmt Brüssel kampflos ein.
19. Mai
Die deutschen Panzerverbände des Heinz Guderian der Heeresgruppe A legten bis zu 90 Kilometer am Tag zurück. Die Panzer kamen so schnell voran, dass die Infanterie kaum mithalten kann. Die 6. Armee erreicht Abbeville. Die eingekesselten britischen und französischen Streitkräfte ziehen sich nach Dünkirchen zurück. Weiterer Kampf scheint den Briten aussichtslos. Das Kommando sieht die einzige Möglichkeit, die Armee zu retten, sie über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu evakuieren.
21. Mai
Die deutschen Panzer erreichen die Kanalküste.
24. Mai
General Guderian bekommt einen direkt von Hitler kommenden Haltebefehl. Die eingeschlossene Armee der Alliierten nutzt die Gelegenheit, einen Verteidigungsring aufzubauen. Erst zwei Tage und 8 Stunden später erhält die Panzertruppe den Befehl, auf Dünkirchen vorzustoßen. Die Gründe für diese taktisch wenig sinnvolle Pause sind bis heute nicht vollständig geklärt. Eine Version ist, dass Hitler noch nicht die Hoffnung verlor, Frieden mit Großbritannien zu schließen. Die Nationalsozialistischen Europapläne sahen immerhin vor, westeuropäische Länder und "artverwandte Völker" in ein "Großgermanisches Reich" einzugliedern.
26. Mai
Winston Churchill gibt den Befehl für den Beginn der Operation Dynamo.
27. Mai
Die ersten Schiffe der Royal Navy erreichen Dünkirchen. Durch die ständigen Angriffe der Luftwaffe ist der Hafen stark zerstört. Die Schiffe können nicht sicher anlegen. Für die Rettung sorgen Hunderte private Fischerboote, die im flachen Wasser bis ans Ufer kommen können.

Zwischen dem 26. Mai bis zum 4. Juni laufenden Aktion konnte fast die gesamte britische und Teile der französischen Armee gerettet werden. Es handelt sich um die größte Rettungsaktion der Geschichte. Großbritannien kann mit dieser Rettungsaktion die Invasion der Insel verhindern und wichtiger strategischer Gegner im weiterem Kriegsverlauf bleiben. An der Evakuierung beteiligten sich bis zu 900 Fischerboote und Wasserfahrzeuge jeglicher Art. Rund ein Viertel davon gingen im Beschuss der deutschen Flieger verloren.

28. Mai
Die belgische Armee wird eingekesselt. König Leopold III. unterzeichnet als Oberbefehlshaber die Kapitulation und geht mit seinen Soldaten in die Kriegsgefangenschaft.
14. Juni
Die Heeresgruppe C der Wehrmacht durchbricht die Maginot-Linie. Um die Kräfte nicht unnötig auf die Angriffe der Linie zu vergeuden, begnügen sich die Deutschen damit, einzelne Bunker auszuschalten und die Kommunikation untereinander zu neutralisieren. Anschließend stoßen sie ins französische Hinterland vor.
21. Juni
Italien tritt an Seite Deutschlands in den Krieg und greift Frankreich vom Südosten heran. Kann aber nur minimale Landgewinne erzielen.
22. Juni
Im Waffenstillstand von Compiègne wird Frankreich de-facto-Kapitulation aufgezwungen. Der Waffenstillstand sieht eine Besetzung von 60 Prozent des französischen Territoriums vor. In der unbesetzten Zone im Süden Frankreichs wird das Kolloborationsregime Vichy installiert.

Der Waffenstillstand von Compiègne beendet den Westfeldzug. Der Blitzkrieg im Westen dauerte nur sechs Wochen und drei Tage. Trotz aller scheinbarer Leichtigkeit, mit der das Deutsche Reich die Benelux-Staaten und Frankreich bezwang, ließen bei dem Feldzug rund 46.000 deutsche Soldaten ihr Leben. Noch viel stärker waren die Verluste der Alliierten. Etwa 100.000 Franzosen und 35.000 Britten verloren bei diesem Feldzug das Leben.[18]

Nach der Eroberung Frankreichs besucht Adolf Hitler die französische Hauptstadt. Zwei Drittel der Einwohner von Paris haben die Stadt verlassen. Ohne viel Pomp besucht der Reichsführer die Pariser Sehenswürdigkeiten. Unter ihnen ist Napoleons Grab im Invalidendom. Ehrfürchtig und verneigt bleibt er vor dem Sarkophag stehen. Er soll geschworen haben, Napoleons Fehler in Russland nicht zu wiederholen.[19][20]

Unternehmen Seelöwe und Luftschlacht um England

Großbritannien mit seiner angeschlagenen Armee blieb der einzige Gegner des Deutschen Reichs. Bereits 1939 erwog das Oberkommando der Wehrmacht die Möglichkeit einer Invasion Englands. Bis zum Westfeldzug wurden Details ausgearbeitet. Im Mai 1940 legte die Kriegsmarine konkrete Pläne vor und präsentierte die Operation unter dem Codenamen „Unternehmen Seelöwe“. Hitler erschien eine Invasion riskant. Gezielte Luftangriffe und ein Wirtschaftskrieg waren ihm lieber. Er unterbreitete England ein Friedensangebot. Es wurde abgelehnt. Die Kriegsmarine und das Heer waren militärisch in der Lage für eine Invasion. Hitler ließ jedoch den Zeitpunkt im September 1940 verstreichen und verlegte die Operation auf Frühjahr 1941.

Stattdessen setzte der Führer auf abnutzende Luftschlacht über England, um möglichst viel wirtschaftlichen Schaden zuzufügen und die Bevölkerung zu demoralisieren. Eine Einigung mit dem Empire war ihm lieber als die Eroberung. Am 1. Juli gelingt es der Wehrmacht, die britischen Kanalinseln vor der Küste Bretagnes zu besetzen. Das Deutsche Reich verkauft die Besetzung propagandistisch als Teilbesetzung Englands.

31. Juli
Hitler verkündet seinen Generälen die Absicht, im nächsten Jahr die Sowjetunion anzugreifen.
17. September
Jahreszeitbedingt wird das Unternehmen Seelöwe auf unbestimmte Zeit verschoben.

Hitler konzentriert sich nun auf einen schnellen Schlag gegen die Sowjetunion. Er bezweckt, „den endgültigen Sieg im Krieg zu erringen, indem man London via Moskau schlug.“[21]

Griechisch-Italienischer Krieg und deutscher Balkanfeldzug

28. Oktober 1940
Beginn der italienischen Griechenlandfeldzugs unter dem Codenamen Emergenza G. Mit einer 55.000 Mann starken Streitmacht greift das faschistische Italien unter Mussolini das Königreich Griechenland vom Pindosgebirge her an.

Die italienische Offensive verläuft zäh. Schwieriges Terrain, schlechtes Wetter und das Fehlen eines Überraschungsmoments machen das Vorwärtskommen sehr schwer. Mitte November wird die Offensive gestoppt und die Griechen gehen zum Gegenangriff über. Ihnen gelingt es sogar, die Italiener nicht nur hinter die Grenze zurückzudrängen, sondern sogar Teile Albaniens zu besetzen, das seit dem 7. April 1939 von Italien okkupiert war.

23. November 1940
Rumänien tritt dem Dreimächtepakt bei. Für Deutschland ist dieses Bündnis strategisch sehr wichtig wegen der Erdölvorkommen bei Ploiești.
1. März 1941
Bulgarien tritt dem Dreimächtepakt bei. Das Bündnis macht es möglich, deutsche Truppen auf bulgarischem Boden zu stationieren.

Griechenland versucht, die Einmischung Deutschlands in den Konflikt zu verhindern. Parallel dazu führt Griechenland Verhandlungen mit Großbritannien, das die Entsendung von Truppen verspricht. Deutschland wiederum hat Angst um die rumänischen Ölquellen.

6. April 1941
Deutsche Wehrmachtverbände greifen mit 33 Divisionen Jugoslawien und Griechenland an (Unternehmen Marita). Auf das griechische Saloniki stieß die Wehrmacht von Bulgarien aus vor. Jugoslawien wurde von der Steiermark aus, Ungarn, Rumänien angegriffen. Auch die ungarische Armee war am Feldzug beteiligt.
12. April 1941
Die jugoslawische Hauptaussage Belgrad wird eingenommen.
17. April 1941
Jugoslawien unterzeichnet die bedingungslose Kapitulation.
30. April 1941
Ganz Griechenland ist unter Kontrolle Deutschlands und Italien.
20. Mai 1941
Deutsche Fallschirmjäger und Gebirgsjäger landen auf Kreta (Unternehmen Merkur). Mit geringfügiger Unterstützung der italienischen Marine besiegen sie doppelt so starke Truppen der Griechen und Commonwealth-Einheiten. Am 1. Juni ist Kreta in deutscher Hand. Englische, australische und neuseeländische Soldaten werden von der Insel evakuiert. Rund 17.500 wanderten in Kriegsgefangenschaft.

Auch wenn die Wehrmacht erneut ihre Überlegenheit in Blitzkriegtaktik unter Beweis stellen konnte, verzögerte der Balkanfeldzug den Angriff auf die Sowjetunion und somit die Chance, Moskau vor Einbruch des Winters einzunehmen.

1941

Unternehmen Barbarossa

Deutsche Truppen überqueren die sowjetische Grenze

Der Zweite Weltkrieg, der am 1. September 1939 mit dem Überfall des Deutschen Reichs auf Polen begann, fand seine Kulmination mit dem Überfall auf die Sowjetunion. Zwei größten Armeen der Menschheitsgeschichte trafen mit nie dagewesener Brutalität aufeinander. Die Kriegsmaschinerie zermalmte Menschenleben zu Pulver und durchtränkte jeden Quadratmeter mit Blut, weil zwei menschenverachtenden Ideologien, geführt von zwei machthungrigen Dogmatikern in ihrem Hegemoniebestreben aufeinandertrafen.

Obwohl Stalin und mit ihm die ganze Sowjetführung den Überfall Deutschlands ab überraschend empfunden haben und die Niederlagen der Roten Armee in den ersten Monaten als Folge eines Unvorbereiteteseins der sowjetischen Bevölkerung erklärten, dürften die wahren Ziele Hitlers, der offen für ein "Lebensraum im Osten" auftrat, jedem politisch tätigen Menden klar gewesen sein. Auch sein Hass auf den Kommunismus dürfte von gleicher Intensität wie sein Antijudaismus sein. Den Weg zum Beinaheuntergang des Sowjetreichs ebnete Stalin selbst.

Das bolschewistische Russland trat 1918 vorzeitig aus dem Ersten Weltkrieg mit dem Frieden von Brest-Litowsk. Deswegen gehörte Russland nicht zu den Siegermächten und saß nicht am Tisch beim Abschluss des Versailler Vertrags. Aber die Sowjetunion half Deutschland kräftig dabei, die Rahmenbedingungen des Vertrags zu umgehen. In Lipezk wurden deutsche Piloten regelmäßig von sowjetischen Piloten trainiert („Sendergruppe Moskau"). Um die Bedingungen des Versailler Vertrags zu umgehen, durften deutsche Piloten offiziell nicht dem Militär angehören. So quittierten sie einfach ihren Militärdienst vor ihrer Reise in die UdSSR.[22]

Ihre Reisen nach Russland nutzten deutsche Piloten auch, Luftbildaufnahmen anzufertigen und sich die Flugrouten anhand wichtiger Objekte einzuprägen. Auch die zivilen Linienflüge nach Moskau steuerte immer wieder ein neuer Pilot. Nach einer Weile besaß die Luftwaffe eine Reihe von Piloten, die nicht nur bestens ausgebildet waren, sondern sich auch mit Flügen nach Russland bestens auskannten.

Trotz der Luftaufnahmen existierten nur unzureichende Kenntnisse vom Transportnetz, der Straßenbefestigung und von Brücken. Für den Vormarsch von motorisierten Einheiten und Panzerdivisionen war es oft nicht klar, ob im Straßennetz verzeichnete Brücken für die Maschinen tragfähig sein würden.[23]

Dass die Rote Armee angeblich für einen Krieg nicht bereit wäre, sprechen die Zahlen klar dagegen. Kurz vor dem Krieg im Jahr 1939 hatte Deutschlands Wehrmacht 52 Divisionen, während die UdSSR 147 Divisionen hatte. Das Deutsche Reich hatte 30.600 Artillerieeinheiten im Arsenal, die Sowjetunion 55.800. Deutsche Panzerbrigaden besaßen 3.400 Panzer, die sowjetische Panzereinheiten hatten ganze 21.000 Stück. Die Luftwaffe hatte 4.300 Flugzeuge, die sowjetische Luftflotte bestand aus 11.000 Flugzeugen.[24] Dass die sowjetischen Streitkräfte technisch und zahlenmäßig auf den Krieg nicht vorbereitet waren, ist ein Mythos, den die sowjetische Führung in die Welt gesetzt hat, um von ihren Fehlern abzulenken.[25] Weniger bereit für den Krieg war jedoch das militärische Führungskommando der Roten Armee. Während der Großen Säuberung von 1937/1938 kamen bei weitem mehr Militärkader ums Leben als während des gesamten Kriegs von 1941 bis 1945. Achtzig Prozent des Offizierskorps der sowjetischen Armee hatte ihren Rang seit weniger als einem Jahr.[26]

>> siehe Kräfteverhältnis der Wehrmacht und der Roten Armee 1941

Den Überfall auf die Sowjetunion hat sich Hitler nach dem Blitzkrieg in Frankreich zum konkreten Ziel gesetzt. In der Weisung Nr. 21 beauftragte er am 18. Dezember 1940 das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) mit der Planung des Falls Barbarossa, getarnt durch den Namen Operation Fritz. Als militärisches Ziel plante das Oberkommando es ein, die russische Verteidigung mittels Blitzkriegtaktik innerhalb weniger Monate bis zum Frühherbst bis zur gedachten AA-Linie zurückzudrängen. Aufgrund der unverhältnismäßig großen geografischen Gegebenheiten war es Hitler klar, dass Russland nicht in einem Zug erobert werden kann. Mit dem ersten Schlag des Barbarossa-Feldzugs sollte ein Großteil der sowjetischen Industrie, der Getreideanbaugebiete und der Erdölförderung ausgeschaltet werden. Die zweite Offensive sollte im Frühjahr 1942 erfolgen. Technisch und militärisch war die Wehrmacht noch nicht in der Lage, alle Ziele des Plans Barbarossa in der nötigen Zeit in die Tat umzusetzen. Allerdings konnte Hitler es sich nicht leisten, den Krieg gegen die Sowjetunion noch weiter aufzuschieben, weil er befürchtete, dass Großbritannien sich erholen und einen Feldzug gegen Deutschland starten könnte.[27]

Seit 1937 flogen deutsche Höhenaufklärer über der Sowjetunion (Kommando Rowehl). Die für die großen Höhen konstruierten Spezialflugzeuge mit Druckkabinen erreichten eine Höhe von 10.000 bis 12.000 Meter. Am 15. April 1941 musste ein Ju 86 wegen eines Motorschadens die Höhe verringern und wurde von sowjetischem Jagdflugzeug im Luftraum Krakows abgeschossen. Der deutschen Besatzung gelang es gerade noch, das Filmmaterial zu verbrennen. Allerdings konnten die sowjetischen Soldaten Kartenmaterial sicherstellen, auf denen auch sowjetisches Territorium verzeichnet war.[28] In den Verhören gaben sich die festgenommen Deutschen für zivile Piloten aus. Sie hätten auf ihrem Flug die Orientierung verloren. Die Russen schenkten dieser Geschichte keinen Glauben.

Dieser Vorfall sowie Berichte der Geheimdienste und Spione ergaben eine Indizienkette, dass das Deutsche Reich einen Überfall auf die Sowjetunion plane. Regelmäßig landeten diese Berichte bei Stalin auf dem Tisch. Selbst Churchill warnte Stalin in einem Schreiben vor einem drohenden Krieg.[29][30] Allerdings waren die Berichte oftmals sehr widersprüchlich. Wichtige Informationen gingen in der Flut weniger wichtiger, sich widersprechender Details unter. In Anbetracht der Luftschlacht um England, bei der auch Deutschland regelmäßig von der Royal Air Force bombardiert wurde, war Stalin überzeugt, dass das Deutsche Reich nicht einen Zweifrontenkrieg riskieren würde.

Der Überraschungsschlag war Teil des deutschen Angriffs. Nach außen hin sollten gute diplomatischen Beziehungen der beiden Länder, die durch den Nichtangriffspakt verankert waren, demonstriert werden. Um bei den Russen keinen Verdacht zu erregen, wurden an der Ostgrenze nur Infanterieeinheiten stationiert. Motorisierte Einheiten und Panzer sollten erst unmittelbar vor der Offensive an die östliche Grenze verlagert werden.

Juni

Zerstörte Sowjetische Flugzeuge am Boden
22. Juni
Am frühen Morgen des 22. Juni 1941 überqueren deutsche Infanterietruppen mit einem Gesamtkontingent von 157 Divisionen die seit 1939 neu bestehende deutsch-sowjetische Grenze auf einer Länge von 1600 Kilometer. Kurz zuvor starteten Spezialeinheiten des Baulehrbataillons z.b.V. 800, verkleidet in Uniform der Rotarmisten, Sicherung wichtiger strategischer Objekte. Fast alle Brücken über dem Bug können unversehrt eingenommen werden. Zeitgleich startete die deutsche Luftwaffe Angriffe auf Großstädte und Militärflugplätze. Allein am ersten Tag verloren die Luftstreitkräfte der Sowjetunion rund 1.200 Jagdflugzeuge. Rund 800 Maschinen wurden am Boden zerstört.
Wie Joseph Goebbels in seinem Tagebuch notiert, war es ein "dummer Zufall", dass am gleichen Tag genau vor 129 Jahren Napoleon in Russland einmarschiert ist.

Die immer wieder perfektionierte Blitzkriegtaktik überraschte die Rotarmisten völlig. Die Mehrheit der sowjetischen Kommandeure war unerfahren und schlecht geschult. Sie kannten unzureichend ihre Militärtechnik und waren mangelhaft organisiert. Zudem gesellte sich für die Russen so typische Fahrlässigkeit, die sich im Krieg umso mehr zeigte.[31][32]

Nach den Angriffen der Luftwaffe folgten Panzerverbände, die die Reste der russischen Verteidigung durchbrachen. Die deutschen Panzerbrigaden griffen immer mit 50 bis 60 Panzern gleichzeitig an. Sie waren in V-Formation aufgestellt, wobei die Mitte nach hinten ausgerichtet war, wobei die Schwerpunkte der Angriffe sich auf die Flanken konzentrierten. Die Rote Armee hatte an der Grenze überwiegend leichte Panzer des Typs T-26 stationiert. Zwar war der legendäre T-34 bereits in Produktion, war aber an der Front erst in geringer Stückzahl vertreten. Die T-26 mit ihrer leichten Panzerung und der kleinkalibrigen Kanonen konnten den deutschen Panzern nicht standhalten. Auch die russische Artillerie bestand größtenteils aus 45-mm-Kanonen. Sie konnten einen deutschen Panzer nur auf kurzer Distanz außer Gefecht setzen. Schwere 76-mm-Geschütze waren Mangelware.

Die Panzerverbände kamen so schnell voran, dass die Infanterie nicht schnell genug nachkommen konnte. Im Baltikum legten die Panzerbrigaden in den ersten Kriegsstunden 50 bis 70 Kilometer zurück.[33] Fast alle Brücken konnten unversehrt gesichert werden.

In Moskau herrschte nur eine grobe Vorstellung davon, was an der Front geschah. In dem heillosen Durcheinander, Überraschung und Panik kam noch dazu, dass die Deutschen alle Kommunikationsmöglichkeiten abzukappen versuchten. Viele Kommandeure wussten nicht, wie sie reagieren sollten und wendeten sich fragend nach Moskau. Eigeninitiative konnte in der UdSSR nicht selten tödlich enden.

Stalin wollte es nicht wahrhaben, dass der Krieg begann. So sehr glaubte er an den Nichtangriffspakt. Er war schockiert durch die Macht des deutschen Erstschlags und musste zusehen, wie seine Verteidigung wegbrach. In sich gekehrt verließ er Kreml und fuhr zu seiner Datscha. Über den Kriegsbeginn sollte Molotow die Bürger der Sowjetunion unterrichten. Erst am 12. Tag nach dem Beginn der Kriegshandlungen, am 3. Juli, fand Stalin die Kraft, sich an sein Volk zu melden.[34] Zum ersten Mal nennt er die Sowjetbürger nicht bloß Genossen und Genossinnen, sondern nennt sie "Brüder und Schwerstern". Er ruft sein Volk zum Großen Vaterländischen Krieg auf. Stalin appelliert an die nationalen Gefühle der Russen - etwas, was die Ideologie der Bolschewiki nach der Oktoberrevolution unterdrückt hat. Die Ideologie des Kommunismus war international und nicht national ausgerichtet. Jetzt musste eine neue nationale Identität geschaffen werden, um das Volk zu einen. Eine Reihe von Maßnahmen wurde zügig umgesetzt: Die Armee wurde reformiert. Die Dienstgrade und Abzeichen kehrten zurück, die Uniform wurde neu entworfen, angelehnt an die Uniform des zaristischen Russlands, die Macht der Kommissare wurde eingeschränkt. Man hat die neuen Orden entworfen, die man nach alten Feldherrn wie Kutusow und Alexander Newski nannte. Sogar der Kirche hat man gewisse Freiheiten eingeräumt.

Es gibt Berichte, denen zufolge Stalin versucht hat, über die bulgarische Botschaft Verbindung zu Hitler aufzunehmen, um die Verhandlungen neu aufzunehmen.[35] Wie der Geheimdienstchef Lawrenti Beria später behauptete, war Stalin sogar zu einer Kompromisslösung bereit, das Baltikum sowie Teile von Weißrussland und der Ukraine an Hitler abzutreten.[36] Einige Historiker sind der Meinung, dass Stalin noch bis 1943 einem Waffenstillstand zugestimmt hätte, hätte ihn die deutsche Seite angeboten.[37]

Das deutsche Ostheer war in drei Gruppen gegliedert. Die Heeresgruppe Nord sollte die baltischen Staaten einnehmen und bis zum Leningrad vorstoßen. Die Heeresgruppe Mitte sollte die zentralen sowjetischen Verteidigungsverbände aufbrechen und über Brest, Minsk und Smolensk nach Moskau vorstoßen. Die Heeresgruppe Süd sollte die Ukraine mit dem wirtschaftlich wichtigen Donezbecken einnehmen und eine Offensive auf Stalingrad starten.

24. Juni
In der Zeitung Iswestija wird der Text zu dem bekannten patriotischen Marschlied Der heilige Krieg ("Священная война") abgedruckt. Der Autor des Lieds ist der Dichter Wassili Lebedew-Kumatsch. Der Kompositor Alexander Wassiljewitsch Alexandrow komponierte sofort eine epische Musik zu dem Text, die er mit Kreide auf eine Tafel schrieb. Das Lied wurde zur Hymne des Krieges gegen die "faschistischen Okkupanten".
25. Juni
In Kämpfen bei Wojnica verliert die Rote Armee fast 150 T-26-Panzer.
28. Juni
Die deutschen Truppen nehmen die Hauptstadt von Weißrussland Minsk ein. Der für die Verteidigung der Stadt zuständige General Dmitri Pawlow wurde der Feigheit angeklagt und erschossen.[38]

Die ersten Kriegswochen sind für die Rote Armee niederschmetternd. In den ersten drei Wochen seit dem Kriegsbeginn legen die Wehrmachtstruppen rund 500 Kilometer zurück. Durch den blitzschnellen Vorstoß der Wehrmacht wurden ganze Armeen eingekesselt und gerieten in Kriegsgefangenschaft. Am 9. Juli 1941 meldete das OKW 328.898 Gefangene, 3102 erbeutete Geschütze und 3332 zerstörte Panzer.[39] Als Antwort folgte von Stalin der sogenannte Befehl Nr. 270, wonach Soldaten und Offiziere, die sich gefangen ließen, als Deserteure galten und mit Waffe bestraft werden sollten. Ihre Familien sollten repressiert werden. Kriegsgefangenschaft kommt Vaterlandsverrat gleich. So „in Gefangenschaft geratene Rotarmisten seien mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vom Boden und aus der Luft zu vernichten.“[40] Dennoch geraten in den ersten Kriegsmonaten rund 3 Millionen Rotarmisten in Gefangenschaft. Während des ganzen Kriegs sollten es weit über 5 Millionen Soldaten werden. 3,3 Millionen kommen dabei ums Leben.[41]

Juli

10. Juli
Beginn der Kesselschlacht bei Smolensk. Die Rote Armee leistet erbitterten Widerstand. Die Wehrmacht kann einen großen operativen Erfolg verzeichnen, nimmt Hunderttausende sowjetische Soldaten in Gefangenschaft und erbeutet zahlreiches Kriegsgerät. Rund 700.000 sowjetische Soldaten lassen bei Smolensk ihr Leben. Allerdings sind die Verluste der Wehrmacht auch groß. Auch der Vormarsch auf Moskau wird um zwei Monate verzögert.
12. Juli
Sowjetunion und Großbritannien beschließen gegenseitiges Hilfsabkommen.
13./14. Juli
Sowjetische Luftangriffe auf rumänische Stadt Ploiești. Damit soll die deutsche Erdölförderung getroffen werden. Der Schaden bleibt überschaubar. Im weiteren Kriegsverlauf beginnen die United States Army Air Forces (USAAF) und die Royal Air Force (RAF) mit der systematischen Bombardierung der Erdölquellen.
Bei Orscha in Weißrussland erfolgt der erste Einsatz des neuartigen Raketenwerfers BM-13 Katjuscha.
22. Juli
Die Luftwaffe fliegt Bombenangriffe auf Moskau.
28. Juli
Letzte sowjetische Einheiten verlassen Smolensk. Die Kesselschlacht in der Region Smolensk dauert jedoch noch bis zum 10. September an.

Die zwei Monate andauernde Schlacht um Regionen bei Smolensk verlangsamte deutlich den deutschen Vormarsch und warf das Konzept der deutschen Blitzkriegführung durcheinander. Die Ursprüngliche Dauer des Unternehmens war auf 9 bis 16 Wochen konzipiert. Der Zeitplan war nicht mehr zu halten. Diese Erkenntnis führte beim OKW zu sogenannter Juli-/Augustkrise und zwang das Oberkommando zum Umdenken der Taktik. Während das Oberkommando der Wehrmacht weiter nach Moskau vorstoßen beabsichtigte, wollte Hitler den Schwerpunkt nach Süden in den Donezbecken verlegen und den Krieg wirtschaftlich entscheiden. Man einigte sich auf eine Kompromisslösung, bei der die Panzergruppen der Heeresgruppe Mitte sich zur Flankenbereinigung aufteilen sollten (eine in den Norden nach Leningrad, die andere in den Süden nach Kiew), um sich anschließend wieder in der Mitte zum Angriff auf die Hauptstadt zu vereinigen.

Der verzögerte Vorstoß nach Moskau gab den Sowjets die Gelegenheit, sich neu zu formieren und frische Truppen aus Sibirien und dem Fernen Osten an die Westfront zu verlagern. In die entgegengesetzte Richtung wurden über 1000 Betriebe ins russische Hinterland evakuiert. Dort nahmen sie die Rüstungsproduktion teilweise unter freiem Himmel wieder auf. Frauen, Alte und Kinder arbeiteten an der "Heimatfront" bis zu 12 Stunden täglich. Auch wenn die Deutschen nicht schnell genug wie erhofft vorankamen, verbuchten sie dennoch einen strategischen und materiellen Erfolg nach dem anderen.

August

8. August
Sowjetische Langstreckenbomber fliegen einen ersten Luftangriff auf Berlin.
14. August
Der Regierungschefs der USA, Franklin D. Roosevelt beschließt zusammen mit seinem britischen Amtskollegen Winston Churchill die Atlantik-Charta, in dem die Nachkriegspolitik mit dem Selbstbestimmungsrecht der Nationen festgelegt wird. Außerdem werden auf der Konferenz US-Waffenlieferungen an Großbritannien und die UdSSR vereinbart.
25. August
Sowjetunion beginnt zusammen mit britischen Truppen die Besatzung der iranischen Ölquellen, um den Deutschen zuvorzukommen.
27. August
Hitler reist zusammen mit Mussolini zu einem Truppenbesuch in die Ukraine. Angeblich besucht er auch das Stalag 349, ein Kriegsgefangenenlager, in dem 50.000 bis 70.000 sowjetische Soldaten in einem Steinbruch ohne Dach über dem Kopf gehalten werden.

September

Wehrmachtssoldaten inspizieren ein Haus in der Umgebung bei Kiew

Die Sowjetunion verfügte über zwei Befestigungslinien: Die an der alten Grenze in den 1920er Jahren errichtete Stalin-Linie sowie die neue Molotow-Linie, die nach der Grenzerweiterung in den Westen neu errichtet wurde. Der Bau der Molotow-Linie war noch nicht abgeschlossen, weshalb sie kein großes Hindernis darstellte. Die von der Karelischen Landenge bis zum Schwarzen Meer reichende Stalin-Linie war besser für den Krieg vorbereitet. Sie bestand aus mehreren teilweise getarnten Anlagen mit Artillerie- und MG-Bunkern und hatte eine Tiefe zwischen 50 bis 150 Kilometer. Allerdings war die Dichte der Verteidigungsanlagen deutlich geringer als die der französischen Maginot-Linie.[42] Als erste stieß die Panzeraufklärung des Feldmarschals von Kleist auf dem Vormarsch nach Kiew auf die getarnten Bunker. Vor Kiew war die Linie besonders stark ausgebaut.

Mit dem Angriff auf Kiew waren die 17. und die 6. Armee der Heeresgruppe Süd sowie die 2. Armee der Heeresgruppe Mitte mit einer Gesamtstärke von 500.000 Mann betraut. Die Verteidigung der Stadt befehligte der altgediente Marschall Semjon Michailowitsch Budjonny. Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der Russen gelang es der Wehrmacht, die sowjetische Armee zu umzingeln. Als Budjonny die Gefahr der Einkesselung erkannte, bat er Stalin, sich aus der Stadt zurückziehen zu dürfen, um die Armee zu retten. Stalin lehnte ab. Am 19. Juli wurde Kiew besetzt. Die Kämpfe an der Kesselfront dauerten noch bis zum 26. September an. Es gelang nur wenigen Einheiten, den Kessel durchzubrechen und zu entkommen. Am Ende geriet mehr als eine halbe Million Rotarmisten in Kriegsgefangenschaft. Die sowjetische Südostfront war damit faktisch zerschlagen.

8. September
Beginn der Belagerung Leningrads durch deutsche, spanische und finnische Truppen. Die Blockade wird sich bis zum 27. Januar 1944 hinziehen und etwa einer Million Zivilisten das Leben durch Hunger kosten.
24. September
Die zuvor von den Einheiten der NKWD vermieten Häuser auf der zentralen Straße von Kiew Chreschtschatyk, in die die deutsche Verwaltung einzieht, explodieren in einem riesigen Feuerball. Die von der Explosion ausgelösten Brände dauern mehrere Tage an. Von den Häusern der über einen Kilometer langen Straße bleibt fast nichts übrig. Schnell sind die "Schuldigen" gefunden - die Juden aus Kiew und den Vororten.
27. September
752 Patienten der psychiatrischen Klinik werden in Babi Jar erschossen. Sie sind die ersten Opfer der Massenerschießungen meist jüdischen Bürger in der Ukraine.
28. September
In Kiew werden mehr als 2.000 Flugblätter verteilt, in denen Juden der Stadt aufgefordert werden, sich am 29. September mit Dokumenten, Geld, Kleidung und Wertsachen an der Ecke der Straßen Melnikow und Degtjarewskaja zum Zwecke der "Umsiedlung" zu versammeln. Zuwiderhandlung wurde mit Erschießung angedroht.
29. September
Tausenden Menschen, die am Tag zuvor zum Versammeln aufgefordert wurden, wurden zu der Schlucht namens Babi Jar geführt, wo sie aufgefordert wurden, sich auszuziehen und Wertsachen abzulegen. Gruppenweise wurden Männer, Frauen und Kinder abgeführt, wo sie aus zwei Maschinengewehren erschossen wurden. Allein zwischen dem 29. und 31. September wurden in Babi Jar 33.771 Juden erschossen. Im Laufe der Okkupation wurden hier Russen, Ukrainer, Roma und sowjetische Kriegsgefangene systematisch ermordet. Nach Meinung der Historiker wurden in Babi Jar zwischen 100.000 und 150.000 Menschen erschossen.
30. September
Beginn des Unternehmens Taifun. Die Heeresgruppe Mitte stößt nach der Augustkrise wieder auf Moskau vor. Es gelingt ihr, bei Wjasma vier sowjetische Armeen einzukesseln. Die Verluste der Roten Armee betragen 380.000 Mann. Über 600.000 Soldaten geraten in Gefangenschaft. Vor Moskau bleiben praktisch keine Truppen der Roten Armee übrig. In Moskau beginnt Panik und Massenflucht. Die Flüchtlingskolonnen durften nicht auf Film festgehalten werden. Auch getötete Soldaten und außer Gefecht gesetzte Militärtechnik durften nicht fotografiert werden.[43] Die Kremls Führung entschließt sich ebenfalls zur Evakuierung. Auch Lenins Leiche wurde vorsorglich ins russische Hinterland gebracht.[44] Stalin fasste im letzten Moment den Mut und entschloss sich, in Moskau zu bleiben.

Oktober

Vom Regen aufgeweichte Straße in Russland im Herbst 1941
2. Oktober
Schlacht um Moskau. Die durch den Erfolg bei Wjasma geschaffenen günstigen Bedingungen nutzt die Wehrmacht die Gelegenheit, eine großangelegte Operation zur Einnahme Moskaus zu starten.
3. Oktober
Die 350 Kilometer südwestlich vor Moskau liegende Stadt Orjol wird eingenommen. Die 50. Armee der Sowjets wurde vollständig eingekesselt. Der Befehlshaber der Armee Generalmajor Michail Petrow kommt ums Leben.

Die Heeresgruppe Mitte wurde durch die Panzergruppe 4 des Erich Hoepner erheblich verstärkt, die unbemerkt von Russen aus Leningrad abgezogen und zum Angriff auf Moskau bereitgestellt wurde. Um dieses Manöver zu ermöglichen, wurde vor Leningrad nur der Funker der Einheit zurückgelassen, der die falschen Befehle übermittelte, als befände sich die Panzergruppe vor Leningrad. Da jeder Funker den Morsecode mit einer ihm üblichen "Handschrift" durchgibt, hatte der sowjetische Geheimdienst keinen Grund, am Standort der Panzergruppe zu zweifeln.

Als die Lage vor Moskau für die Verteidiger immer aussichtsloser wird, zieht Stalin den Generalstabschef der Roten Armee Georgi Schukow von der Verteidigung Leningrads ab und betraut ihn mit der Sicherung der Frontlinie vor Moskau.

Gegen die Angriffe aus der Luft wurde Moskau auch so gut es geht getarnt. Die Kremlmauer wurde so bemalt, dass sie von oben wie aneinander gereihte Häuser aussah. Auf großen Plätzen wurden Hausdächer aufgemalt, um den deutschen Fliegern die Orientierung zu erschweren. Über dem Himmel schwebten Sperrballons. Über 1000 Flaks verschiedenen Kalibers verteidigten den Himmel über Moskau. Moskauer Metro wird zum Luftschutzbunker ausgebaut.

Alle Straßen nach Moskau wurden vermint. In den Wäldern sägte man Bäume an und ließ sie quer zur Straßen und Lichtungen fallen. Die Gesamtfläche der gefallenen Bäume rund um Moskau betrug 53.185 Hektar.[45] Alle Bürger Moskaus im arbeitsfähigen Alter wurden zum Ausheben der Wälle und Gräber zum Schutz vor Panzern geschickt.

Der deutsche Vormarsch wurde durch die einsetzenden Regenfälle und aufgeweichte, verschlammte Straßen und Feldwege erheblich verlangsamt. Die als Rasputiza bezeichnete Schlammperiode tritt in weiten Teilen Russlands während der Herbstregenfälle und infolge der Schneeschmelze im Frühjahr auf und verwandelt ganze Landstriche in Sümpfe. Die großflächig aufgeweichte Erde behindert die Vorwärtsbewegung von Mensch und Tier, von schweren Maschinen ganz zu schweigen. Die Russen nutzen die Zeit, frische Einheiten heranzuziehen. Erst als im November der Frost einsetzte, konnte der Vormarsch wieder aufgenommen werden. Die Frostperiode bringt aber andere Probleme mit sich. Ende November fällt die Temperatur auf -30 °C. Damit begann der kälteste Winter seit 140 Jahren.

November

7. November
Trotz der vorrückenden Wehrmacht vor sowjetischer Hauptstadt und trotz der Luftangriffe der Luftwaffe wird auf dem Roten Platz eine Militärparade zu Ehren der Oktoberrevolution abgehalten. Sie soll ein Stück Normalität der Vorkriegszeit zeigen, die Verteidiger moralisch aufbauen und der Bevölkerung die Stärke der eigenen Streitkräfte suggerieren. Auch dem Rest der Welt sollte ein Signal gegeben werden, dass Sowjetunion nicht kapituliert. Die meisten Einheiten gingen gleich von der Parade an die Front vor die Tore Moskaus.[46] Einige Parade-Teilnehmer werden von der Front für das Spektakel abkommandiert. Weitere Militärparaden wurden in folgenden Kriegsjahren nicht mehr abgehalten.

Eine der Verteidigungsstrategien der sowjetischen Führung war die Verbrannte-Erde-Taktik ohne Rücksicht auf eigene zivile Bevölkerung. Im Stalins Befehl Nr. 0428 vom 17. November 1941 befahl er, alle Siedlungspunkte auf 40 bis 60 Kilometer ab der Kampflinie in die Tiefe zu zerstören und in Brand zu setzen (Fackelmänner-Befehl). Die mit diesen Aktionen beauftragten Jagdkommandos sollten die Waffen-SS- oder die Uniform der Wehrmacht tragen. Es gibt aber auch Historiker, die die Authentizität dieser Dokumente bezweifeln.[47][48][49][50]

Am 24. November wurde von der sich zurückziehenden Roten Armee die Talsperre des Istra-Stausees gesprengt. Infolge der Sprengung ergoss sich eine bis zu 2,5 Meter hohe Wassermasse und reichte bis zu 50 Kilometer weit. Das Wasser konnte die Deutschen nicht stoppen, überflutete aber viele Dörfer.[51][52]

Dezember

Während die Deutschen immer näher an Moskau heranrückten, bemerkten sie die Vorbereitungen der Gegenseite zu einem Gegenangriff nicht. Einem Erkundungstrupp der Wehrmacht gelingt es sogar, bis zum Ort Chimki vorzustoßen, der am Stadtrand Moskaus liegt. Von dort sind es nur noch 25 Kilometer bis zum Kreml. Heute markieren die Stelle mehrere Panzerabwehrigel (Eschi) als Denkmal.

5. Dezember
Gegenoffensive der Roten Armee. Frische Elite-Bataillone aus Sibirien mit Winterausrüstung starten einen groß angelegten Angriff gegen die abgekämpfte Wehrmacht, die für Winterkämpfe schlecht ausgerüstet war. Die russische Großoffensive beginnt auf einer etwa 1.000 Kilometer breiten Front mit 1.060.000 Mann, rund 700 Panzern und etwa 1.400 Flugzeugen. Die Grossoffensive zielte nicht nur darauf ab, die Deutschen zurückzuwerfen, sondern die gesamte Heeresgruppe Mitte einzukesseln und zu vernichten.

Trotz Hitlers Befehl, die Stellung ohne Rücksicht auf Verluste zu halten, musste sich einzelne Verbände zurückziehen, um eine Einkesselung zu entkommen. Wegen eigenmächtigen Vorgehens versetzte Hitler Guderian, den Kommandeur der Panzergruppe 2, und entließ Hoepner, den Kommandeur der Panzergruppe 4, unehrenhaft aus der Wehrmacht. Im Gegensatz zu Stalin hat Hitler keinen seiner Generäle hinrichten lassen, die eine Schlacht verloren oder seine Befehle während einer Kampfhandlung missachtet haben.

Bei der Operation Taifun konnte die Wehrmacht die Rote Armee um bis zu 300 Kilometer nach Osten werfen. Die sowjetische Gegenoffensive konnte fast alle Landgewinne wieder rückgängig machen. Die Wehrmacht wurde bis zu 250 Kilometer zurückgeworfen.

Der Stopp der Wehrmacht vor Moskau hat endgültig die deutsche Blitzkriegtaktik zunichte gemacht. Deutschland musste sich jetzt auf einen Zermürbungskrieg gegen die Sowjetunion einstellen. Er war wirtschaftlich und taktisch nicht mehr zu gewinnen. Die meisten Historiker und Militärstrategen sind der Überzeugung, dass der Krieg ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zu gewinnen war. Der Kriegseintritt der USA am 8. Dezember 1941 räumte alle Zweifel aus dem Weg, dass der Krieg für die Achsenmächte verloren war.

1942

Nachdem die Wehrmachtstruppen vor Leningrad, Moskau und Sewastopol zum Stehen kamen, musste das Oberkommando des Heeres mit Hitler an seiner Spitze ein neues Ziel ausmachen, um den Krieg gegen die Sowjetunion erfolgreich abschließen zu können. Für die Sommeroffensive 1942 wollte Hitler alle Kräfte auf das Donezbecken und Stalingrad legen, um die Sowjetunion vom wichtigen Industriestandort sowie von Kohle- und Ölfeldern abzuschneiden.

Leningrader Blockade

Der Warnhinweis an der Hauswand: "Bürger der Stadt! Bei einem Artilleriebeschuss ist diese Straßenseite besonders gefährlich"

Leningrad blieb weiterhin unter deutscher Blockade. Hitler wollte die Stadt unbedingt haben. Die sowjetische Kulturhauptstadt im Norden hatte einen großen symbolischen Wert und war ein wichtiger Industriestandort. In Leningrader Werken am Kirovsky Zavod wurde unter anderem der schwere Panzer KW-1 produziert, der aus den Fertigungshallen gleich an die Frontlinie rollte. Außerdem hatte die Stadt einen stratetisch wichtigen Wert, denn dort befand sich die Marinebasis der baltischen Flotte.

Das Anrücken der Wehrmacht wurde im September 1941 in nur 7 Kilometer vor der Stadt gestoppt, 16 Kilometer vom Winterpalast entfernt. Kurz vor Ausbruch des Krieges lebten in Leningrad über 2,5 Millionen Menschen, darunter 400.000 Kinder. In den ersten Kriegswochen fanden zudem zahlreiche Flüchtlinge Schutz in der Stadt. Die Blockade sollte ab dem 8. September 882 Tage dauern, ziemlich genau zwei Jahre und fünf Monate.

In den ersten Kriegstagen wurden in der Stadt rund 1.500 Hornlautsprecher installiert, über die die Stadtbevölkerung über die Luftangriffe informiert werde. Sobald deutsche Bomber in Sicht waren, verklang die Radiosendung und über die Lautsprecher kam das Ticken eines Metronoms. Ein schneller Takt bedeutete "Luftalarm", ein langsamer „Entwarnung". Das rhythmische Klacken des Metronoms wurde zum akustischen Symbol der Blockade.[53] Die Flugzeugabwehr war sehr effektiv und dicht aufgetaut, sodass deutsche Luftangriffe selten eine ernste Gefahr darstellten. Eine viel schlimmere Gefahr stellte deutsche schwere Artillerie dar, die die Stadt einem Dauerbeschuss unterzog. An besonders gefährlichen Ecken waren Warnschilder angebracht, die die Stadtbewohner warnten, bestimmte Straßenseiten zu begehen.

Leningrad war fast vollständig vom Rest des Landes abgeschnitten. Lediglich über den Ladogasee, der ebenfalls stets unter Beschuss war, schafften es einige Frachtschiffe, Versorgungsgüter in die Stadt zu bringen. Gleich tu Beginn der Blockade wurden in der Stadt Lebensmittelkarten eingeführt. Fabrikarbeiter bekamen 800 Gramm Brot am Tag, die nicht arbeitende Bevölkerung 400 Gramm. Angesichts der zusammengebrochenen Versorgungslage wurde die Ration bereits Anfang Oktober 1941 auf die Hälfte reduziert. Ende November wurde die Brotration nochmals auf 250 Gramm für die Arbeiter und auf 125 Gramm für den Rest gekürzt. Die Brotqualität ließ stark nach. Das Mehl war von mangelhafter Qualität. Zusätzlich wurde dem Mehl Kleie, Kleister und Lebensmittelzellulose aus einer Holzverarbeitungsfabrik beigemischt. In der Stadt herrschte nun echter Hunger.

Allein im Dezember 1941 starben in der Stadt 53.000 Menschen. Man starb nicht an Unterernährung allein, sondern auch an Kälte, die ihrerseits zusätzliche Energie erforderte. Der Winter 1941/1942 war ungewöhnlich hart, einer der kältesten seit Mitte des 18. Jahrhundets. Wenn Menschen entkräften hinfielen, blieben sie oftmals dort liegen. Bald gehörten vor Frost steife Leichen zum Alltag der hungernden, aber dennoch funktionierenden Stadt.

Als der Ladogasee im Winter teilweise zufror, brachten LKWs unter ständigem deutschen Beschuss Lebensmittel in die Stadt. Den mit Eislöchern durch Artilleriebeschuss übersäten Weg auf dünnem, brüchigen Eis nannten die Bewohner Leningrads „die Straße des Lebens". Als die LKWs über die Eisstrasse rollten, besserte sich die Versorgung ein wenig. Zudem gelang es der Stadtverwaltung, eine halbe Million Menschen aus der Stadt zu evakuieren.

Im Winter fehlte es nicht nur an Lebensmitteln, sondern auch an Brennstoff. Es wurde beschlossen, alle Bäume in der Stadt zu fällen. Jugendliche bildeten Hilfstrupps und durchforsteten leer stehende Wohnungen nach Holz. Nicht selten wurden in solchen Wohnungen Kinder entdeckt, die als einzige Überlebende inmitten der Toten hausten. Im Januar 1942 starben in Leningrad bis zu 4.000 Menschen täglich. In diesem Monat brach die Versorgung nochmals drastisch ein. Die Brotration wurde auf 125 Gramm gesenkt. Die nichtar­beitenden Bewohner der Stadt bekamen gar keine Lebensmittel mehr.

In der Stadt verschwanden alle Haustiere wie Hunde und Katzen. Selbst freilebende Vögel gab es keine mehr. Vermehrt kam es zum Raub und Plünderungen. Beliebt waren neben Lebensmittelvorräten Lebensmittelkarten. Teilweise kam es zum Kannibalismus. Es wurden Leichenteile gegessen. Teilweise wurde auch gemordet, um an frisches Menschenfleisch zu kommen. Der NKWD ging mit aller Härte gegen Tabubrüche vor. Fast alle wegen Kannibalismus angeklagte Menschen wurden dem Militärtribunal übergeben und erschossen.[54]

In der Stadt verschwanden nicht nur Haustiere; selbst Mäuse und Ratten waren nicht mehr zu entdecken. Trotz Strafen florierte Schwarzmarkt, wo man für astronomische Summen Lebensmittel kaufen oder gegen Schmuck oder andere Wertgegenstände eintauschen konnte. Spekulanten hatten während der Blockade Hochkonjunktur, obwohl die „Spekulation“ in der UdSSR gesetzlich verboten war. Auch für Beschäftigte in der Lebensmittelindustrie und im Lebensmittelverkauf profitierten von ihrer Position. Während hungernde Menschen kaum Kraft fanden, in der Schlange durchzustehen, um ihre kleine Ration abzuholen, wurde hinter dem Tresen geklaut und Vetternwirtschaft betrieben. Während Menschen mit Lebensmittelkarten eher den Toten als Lebenden glichen, hatten viele Verkäuferinnen auffallend runde, rosafarbene Gesichter, wie Augenzeugen in ihren Tagebüchern berichteten.[55]

Auf dem Schwarzmarkt wurde in großem Maßstab mit Menschenfleisch gehandelt, meist bereits zu Frikadellen oder Piroschki mit Fleischfüllung verarbeitet, um die Fleischherkunft zu verschleiern. Die Verkäufer versicherten, dass es sich um Pferdefleisch handelte, in der belagerten Stadt, in der es nicht mal streunende Hunde mehr gab. Organisierte Banden entführten Menschen. Selbst Eltern töteten ihre Kinder, um sie selbst oder zusammen mit älteren Geschwistern zu verspeisen. Der Hunger machte Menschen wahnsinnig. Später wurde das Phänomen als "Psychose des Hungers" bezeichnet.

Während Menschen vor Hunger Starben oder zu Bestien wurden, wurden Parteibonzen mit Delikatessen beliefert. So soll sich der Gebiets- und Stadtsekretär der Parteiorganisation Leningrads Andrei Schdanow noch während der Belagerung gegen Fettsucht behandeln haben lassen.[56]

Erst in zweiter Februarhälfte 1942 besserte sich die Situation für die Belagerten ein wenig. Die Arbeiter bekamen nun 500 Gramm Brot, Angestellte 400 Gramm. Für Kinder und Rentner gab es 300 Gramm.

Wladimir Putins älterer Bruder starb als Kleinkind in diesem Winter in der Blockade an Diphtherie.

Dmitri Schostakowitsch komponiert im belagerten Leningrad sein Meisterwerk - die 7. Sinfonie, genannt Leningrader Sinfonie. Später wird er mit seiner Familie nach Kuibyschew evakuiert. Die Premiere der Sinfonie findet am 5. März 1942 in Kuibyschew statt.

1. Januar
26 Staaten u.a. mit der Sowjetunion, USA, Großbritannien, China sowie anderen Staaten verpflichten sich zum Kampf gegen das Nazideutschland und gründen eine Anti-Hitler-Koalition. Die Unterzeichnung der Atlantik-Charta legt den Grundstein für die Gründung der Vereinten Nationen.
1. Februar
In der deutschen Marine wird die neue Chiffriermaschine Enigma-M4 vor allem für die Kommunikation mit den U-Booten eingeführt. Bei den Alliierten tritt ein 10 Monate lang andauernder Blackout ein, bevor der Code geknackt werden kann.

Fall Blau

Fall Blau war der Codename für den deutscher Vorstoß zu den Ölquellen im Kaukasus. Beginn der Operation war der 28. Juni 1942. Die Heeresgruppe Süd wurde aufgeteilt. Heeresgruppe A sollte zum Nordkaukasus vordringen und die Ölquellen bei Baku besetzen, Heeresgruppe B (zusammen mit der 6. Armee unter Paulus und der 4. Panzerarmee unter Generaloberst Hoth) sollten zum Stalingrad an der Wolga vorstoßen.

16. Juli
Bei Millerowo wird die sowjetische Verteidigung eingekesselt.
24. Juli
Die Deutschen durchbrechen die Verteidigung der 62. Armee und erreichen den Don. Drei sowjetische Divisionen werden eingekesselt. Ende Juli musste die sowjetische Verteidigung den Rückzug über den Fluss antreten. Der 25 bis 30 Meter hohe Ufer des Dons an dieser Stelle erschwerte den Rückzug der Roten Armee. Die beiden Armeen standen sich erstreckt auf einer Länge von mehreren Hundert Kilometern entlang des Flusses gegenüber. Stalingrad war nur einige Dutzend Kilometer entfernt. Trotz der bedrohlichen Lage gelang es der Roten Armee, den deutschen Vorstoß so weit zu verlangsamen, sodass von einem blitzartigen Sturm auf die Stadt nicht die Rede sein konnte.

Die Rote Armee verlor immer mehr an Land und zog sich weiter nach Osten zurück. Angesichts der drohenden Katastrophe, den Transportweg der Wolga und die ölreichen Regionen um das Kaspische Meer zu verlieren, erließ Stalin den Haltebefehl Nr. 227 „Ни шагу назад!“ (dt. „Keinen Schritt zurück!"). Zuwiderhandlung wurde mit dem Tode bestraft. Dafür wurden spezielle NKWD-Einheiten aufgestellt, denen es erlaubt war, Teile sich zurückziehender Truppen aufzuhalten und sie zur Rückkehr zu zwingen, Verantwortliche zu verhaften oder sie standrechtlich zu erschießen. Vom 15. August bis zum 15. Oktober wurden 140.755 fliehenden Soldaten festgenommen. Von denen wurden 3.980 Menschen verhaftet, 1.189 wurden erschossen. 2.961 Soldaten wurden zum Dienst in Strafeinheiten abkommandiert. Der Rest wurde in die ursprünglichen Einheiten zurück an die Front geschickt.[57]

21. August
Dem XIV. Panzerkorps gelingt es, den Don zu forcieren und einen 45 Kilometer breiten Landestreifen zu besetzen.
23. August
Die 16. Panzer-Division erreicht mit Hilfe der Luftunterstützung die Wolga nördlich von Stalingrad und nimmt den Vorort Spartanowka ein. Die Luftwaffe fliegt mit 600 Maschinen massive Angriffe auf die Stadt und bereitet sie für den Sturm der Bodentruppen vor. Da die Stadt langgezogen am Ufer des Wolga liegt, ist eine Einkesselung nicht möglich. Die Stadt soll dem Erdboden gleichgemacht werden. Allein am ersten Tag des Luftangriffs werden 80 Prozent aller Gebäude in der Stadt zerstört. Die zahlreichen Holzhäuser der Stadt sowie die Öldepots gingen durch Brandbomben in Flammen auf. Das brennende Öl ergoss sich in die Wolga. Der ganze Fluss ging in Flammen auf und mit ihm auch die Schiffe im Hafen. Zu dem Zeitpunkt befinden sich rund 900.000 Menschen in der Stadt. Ca. 40.000 von ihnen sterben bei dem Luftangriff.[58]

Unter großen Verlusten gelang es den Soldaten der 6. Armee, die Wolga zu überqueren. Sie stießen auf die entschlossen kämpfende Verteidiger, die nichts mehr zu verlieren hatten. In den engen Gassen zwischen Schutt und Ruinen ging der Kampf um jedes Haus, um jeden Quadratmeter Erde. Russen setzten Scharfschützen ein, die zwischen den Häuserruinen eine perfekte Deckung finden konnten.

4. September
Die deutsche Infanterie dringt in die Stadt ein.

Opfer

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Wikipedia, Münchener Abkommen
  2. Kurzer Abriss der Geschichtedes Teschener Schlesien, Józef Szymeczek, Roman Kaszper
  3. ZDF info, Drittes Reich - Krieg und Vernichtung 1939-1942
  4. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow "1941 - 1945: Zwei Kriege, ein Sieg." (in russisch)
  5. Winfried Baumgart: Zur Ansprache Hitlers vor den Führern der Wehrmacht am 22. August 1939. Eine quellenkritische Untersuchung. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 16, 1968, Heft 2, S. 120–149; Zitate S. 133 und 145
  6. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow: "Die handgemachte Katastrophe: Wie Russland auf den 22. Juni 1941 zusteuerte." (in russisch)
  7. Günther W. Gellermann: Der Krieg, der nicht stattfand. Möglichkeiten, Überlegungen und Entscheidungen der deutschen Obersten Führung zur Verwendung chemischer Kampfstoffe im Zweiten Weltkrieg. Bernard&Graefe Verlag, Koblenz 1986,
  8. Mathias Krautlera, Karl Springenschmidt. Es War ein Edelweiss. Schicksal und Weg der zweiten Gebirgsdivision, S. 20 - 21, Graz-Stuttgart 1962
  9. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow "1941 - 1945: Zwei Kriege, ein Sieg." (in russisch)
  10. Krzysztof Ruchniewicz: „Noch ist Polen nicht verloren“. Lit, Münster 2007
  11. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow "1941 - 1945: Zwei Kriege, ein Sieg." (in russisch)
  12. Die Geheimnisse des Winterkrieges (russ. Тайны Финской войны.), Dokumentation von Kirill Nabutow.
  13. Stalin gab bis 1920 seinen Geburtsdatum mit 18. Dezember 1878 an. Später änderte er das Datum ohne Erklärung auf den 21. Dezember. Fortan wurde 21. Dezember als offizielles Geburtsdatum geführt.
  14. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow: "Die handgemachte Katastrophe: Wie Russland auf den 22. Juni 1941 zusteuerte." (in russisch)
  15. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow: "Die handgemachte Katastrophe: Wie Russland auf den 22. Juni 1941 zusteuerte." (in russisch)
  16. Patrick Osborn: Operation Pike: Britain versus the Soviet Union, 1939–1941. Greenwood Publishing Group, 2000
  17. Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs. Der Norwegenfeldzug. Discovery Geschichte
  18. H. A. Winkler: Geschichte des Westens. Die Zeit der Weltkriege 1914–1945. München 2011, S. 916.
  19. welt.de, Geschichte, "Nur zwei Stunden hielt es Hitler im eroberten Paris"
  20. ZDF info, Die Entscheidungsschlacht von Moskau
  21. Ian Kershaw: Wendepunkte. München 2008, S. 96.
  22. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow "1941 - 1945: Zwei Kriege, ein Sieg." (in russisch)
  23. Hermann Hoth: Panzer-Operationen: Die Panzergruppe 3 und der operative Gedanke der deutschen Führung, Sommer 1941. Kurt Vowinckel Verlag, Heidelberg 1956
  24. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow "1941 - 1945: Zwei Kriege, ein Sieg." (in russisch)
  25. Russische Quellen kontern dieses Argument, indem sie behaupten, dass die Masse der sowjetischen Armee nicht an der Grenze konzentriert war. Die Deutschen hätten zum Zeitpunkt des Angriffs nicht nur den Überraschungsmoment auf ihrer Seite, sondern auch die zahlenmäßige Überlegenheit über die sowjetischen Divisionen, die nahe der Grenze stationiert waren.
  26. Guido Knopp: Der verdammte Krieg - Das Unternehmen Barbarossa 1, ZDF, 1991
  27. Panzer-Operationen: Die Panzergruppe 3 u.d. operativ Gedanke d. dt. Führung. Sommer 1941 / Hermann Hoth. Heidelberg : Vowinckel, 1956
  28. "Welikaja Wojna (russ. Великая Война), Teil 1: Unternehmen "Barbarossa", Autor: Aleksander Isajew, Regie: Anna Grazhdan, Russland 2010
  29. Guido Knopp: Der verdammte Krieg - Das Unternehmen Barbarossa 1, ZDF, 1991
  30. Stalin bekam insgesamt um die 80 Warnungen aus verschiedenen Quellen. Er tat sie alle als englische Propaganda ab.
  31. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow "1941 - 1945: Zwei Kriege, ein Sieg." (in russisch)
  32. "Erinnerungen an den Krieg" (russ. "Воспоминания о войне"), Nikolai Nikulin, S. 110
  33. "Welikaja Wojna (russ. Великая Война), Teil 1: Unternehmen "Barbarossa", Autor: Aleksander Isajew, Regie: Anna Grazhdan, Russland 2010
  34. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow "1941 - 1945: Zwei Kriege, ein Sieg." (in Russisch)
  35. Mythos vom "Großen Sieg" im Dienste der Putindiktatur. Interview mit dem Soziologen Igor Tschubais (in Russisch), 15.05.2020
  36. Guido Knopp: Der verdammte Krieg - Das Unternehmen Barbarossa 2, ZDF, 1991
  37. Prof. Jörg Baberowski in: Unternehmen Barbarossa – Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg? - History Live vom 19.06.2016, phoenix
  38. 1957 wurde Pawlow voll rehabilitiert und postum im Dienstgrad wiederhergestellt.
  39. Wikipedia, Deutsch-Sowjetischer Krieg
  40. Joachim Hoffmann: "Stalins Vernichtungskrieg 1941–1945", 1995
  41. Christian Streit: Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941–1945. Verlag J.H.W. Dietz. Nachf., Bonn 1997, S. 10
  42. Juri Weremejew: Anatomie der Armee. Die "Stalin-Linie" und Vorbereitung zum Partisanenkrieg. (in Russisch)
  43. Lesung des Historikers Andrej Borisowitsch Subow "1941 - 1945: Zwei Kriege, ein Sieg." (in russisch)
  44. Russia beyond, Die Lenin-Rettung: Wie die berühmte Leiche vor den Deutschen geschützt wurde, Boris Jegorow
  45. "Welikaja Wojna (russ. Великая Война), Teil 3: Die Schlacht um Moskau, Autor: Aleksander Isajew, Regie: Anna Grazhdan, Russland 2010
  46. "Welikaja Wojna (russ. Великая Война), Teil 3: Die Schlacht um Moskau, Autor: Aleksander Isajew, Regie: Anna Grazhdan, Russland 2010
  47. Spiegel.de, Stalins Brandstifter, 07.02.2000
  48. Wikipedia, Fackelmänner-Befehl
  49. bessmertnybarak.ru (in Russisch)
  50. Arkadi Krassilschikow (in Russisch, mit Fotokopien der Originaldokumente)
  51. bessmertnybarak.ru (in Russisch)
  52. Wikipiedia.ru, Истринское водохранилище
  53. Der Tagesspiegel: Das Metronom als Lebenszeichen
  54. 5rim.ru: Über den Kannibalismus im belagerten Leningrad (historische Archivdokumente, in Russisch)
  55. Wladimir Motorin, "Geschichte ohne Beschönigung." (in Russisch)
  56. Argumenty i fakty: Delikatessen währende der Blockade. Wie sich die Parteielite gehen liess. (Julia Borta, in Russisch)
  57. Welikaja Wojna (russ. Великая Война), Teil 7: Stalingrad, Autor: Aleksander Isajew, Regie: Anna Grazhdan, Russland 2010
  58. Sogar die Steine brannten. Der schlimmste Bombenangriff des Zweiten Weltkriegs. ria novosti (in Russisch)