<html>-Tags können nicht außerhalb von normalen Seiten verwendet werden.

Chancen und Risiken der Eizellspende


Deprecated: Creation of dynamic property PPDStack::$accum is deprecated in /home/www/science-at-home.de/wikimag/includes/parser/Preprocessor_DOM.php on line 845
Aus Wiki.mag
Wechseln zu: Navigation, Suche


Der Wunsch nach einem Kind gehört zu elementarsten Bedürfnissen von Menschen. Fast jedem zehnten Ehepaar in Deutschland bleibt dieser Wunsch aus medizinischen Gründen verwehrt. Die deutsche Gesetzeslage, die viele Frauenärzte und Juristen aus wissenschaftlicher Sicht für überholt halten, macht es Paaren mit Kinderwunsch besonders schwer. Während eine Samenspende in Deutschland gesellschaftlich akzeptiert und legal ist, ist eine Eizellenspende dagegen nicht erlaubt. Befürworter der Eizellenspende halten das Verbot für Verfassungswidrig.

Mutter mit Neugeborenem, Bild: Eigenes Werk

Nach Einsicht vieler Wissenschaftler hindere deutsche konservative Einstellung zur Gentechnik und Reproduktivmedizin die Entwicklung dieser Technologie, was einen Braindrain ins Ausland, insbesondere in die USA, zur Folge hat. Das Embryonenschutzgesetz in Deutschland aus dem Jahr 1990 argumentiert das Verbot mit der ethischen Frage, dass das Kind aus biologischer Sicht zwei Mütter haben wird, während dies bei einer Samenspende nicht der Fall ist. In den meisten europäischen Ländern ist die Eizellspende jedoch legal. Selbst in katholisch konservativen Ländern wie Spanien oder Polen.

Die deutsche Gesetzgebung hört jedoch an der Landesgrenze auf. Denn es ist nicht strafbar, sich im Ausland zu einer Schwangerschaft mittels einer befruchteten Eizelle einer Spenderin zu verhelfen. Insbesondere im benachbarten europäischen Ausland im Osten. Viele Kliniken mit deutsch sprechendem Personal spezialisierten sich auf Eizellenspende. Kritiker werfen den Kliniken vor, sie würden junge Frauen, die Ihre Eizellen spenden wollen, ausbeuten. Kinderlose Paare, die alle Methoden im Inland vergeblich ausprobiert haben, freuen sich über eine letzte Chance, schwanger zu werden. Und die ist sehr hoch. Selbst für Frauen über vierzig.

Wie läuft eine Eizellspende ab?

Eine Eizelle kurz vor der Befruchtung
Von ScienceGenetics - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, [1]

Zunächst muss eine Spenderin hormonell auf die Entnahme der Eizelle vorbereitet werden. Auch das darf nur im Ausland geschehen. Vorbereitende Maßnahmen zur Eizellentnahme sind in Deutschland ebenfalls illegal. EU-Richtlinien zur Spende der Eizelle erlauben keine Bezahlung der Spenderin, um die Entstehung eines Marktes zu unterbinden. Realität sieht jedoch anderes aus. Insbesondere im östlichen Ausland finanzieren sich viele junge Frauen damit den Lebensunterhalt. Die Kliniken verbuchen die Ausgaben als Aufwandsentschädigung für die Hormonbehandlung und den Eingriff.

Nach einer 14-tägigen Hormonkur werden der Spenderin unter Vollnarkose einige Eier entnommen und mittels Kryokonservierung eingefroren. Zu den Kunden gehören kinderlose Paare meist jenseits der Vierzig, bei denen sämtliche Versuche, schwanger zu werden, fehl schlugen. Oftmals haben sie auch keine Möglichkeit zur Adaption, weil sie dafür ebenfalls zu alt sind. Schwanger zu werden über Eizellspende bleibt somit die letzte Möglichkeit, sich einen Kinderwunsch zu erfüllen.

Bei dieser Methode werden die gespendeten Eizellen mit dem Sperma des Partners in vitro befruchtet und der Empfängerin transferiert. Mit etwas Glück wird die Empfängerin mit einem genetisch fremden Embryo schwanger. Viele Kliniken bieten zu einem Preis zwischen 6.500 und 8.000 Euro bis zu drei Versuche an und versprechen eine 90-prozentige Chance zur Schwangerschaft.

Spezialisierte Kliniken lassen von Spenderinnen Kataloge anfertigen, in denen deren Körpermerkmale aufgeführt sind. Viele Paare möchten, dass die Spenderin der Mutter möglichst ähnlich aussieht. Unter den katalogisierten Spenderinnen lässt sich leicht eine Frau finden, die den Wunschkriterien entspricht: z.B. blond, blauäugig, 1,65 m groß und 50 Kilo schwer.

Kritiker sind um das Wohl der Kinder besorgt

Das Hauptargument der Kritiker lautet, das Kind werde streng genommen zwei Mütter besitzen, wobei die Spenderin meist anonym bleibt. Die Mutter-Kind-Beziehung könnte dadurch leiden. Sie sprechen von einer gespaltenen Mutterschaft. 27 Jahre nach der Verabschiedung des Embryonenschutzgesetztes belegen internationale Studien, dass Kinder aus Eizellspende eine ganz normale Bindung zur Mutter entwickeln.

Trotz aller Risiken und oftmals nicht zeitgemäßen Bedenken überwiegen bei einer Eizellspende ganz klar die Vorteile der kinderlosen Paare, die sich sehnlichst ein Kind wünschen. Eizellspende macht es sogar möglich, Frauen jenseits von 50 schwanger zu werden und das Kind gesund auszutragen.