JR3 hat es vielleicht nicht präzise formuliert. Er meinte sicherlich die Gottheiten und nicht die sog. Propheten, die geistigen Väter der später entstandenen Religionen. Allerdings muss ich ihm insofern recht geben, dass das Wissen um diese Personen so lückenhaft ist, dass man heute als aufgeklärter Mensch sich kaum auf sie berufen kann. Ohne jetzt in Wikipedia nachzusehen, sage ich, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, dass die Person Jesu so gut wie nie in schriftlichen Dokumenten der zu seiner Zeit lebender Historiker auftaucht. Alle Schriften, aus denen später die Bibel zusammen gesetzt wurde (wie es geschah, das wäre ein Thema für sich) entstanden so zw. 80 bis 150 nach der Zeitrechnung. Heute weiß man nicht einmal als durchschnittlich belesener Mensch die genauen Umstände des Deutsch-Französisches Krieges von 1870/71. Was will man dann noch über einen Handwerkerssohn reden, der von seinen Zeitgenossen unerwähnt blieb. Das wollte er sicherlich gesagt haben.
Momentchen mal. Zwischen "unpräzise" ausdrücken und "etwas komplett anderes sagen" gibt es kleine Unterschiede, die Du hier einfach mal nach gutdünken durcheinander wirfst. Wenn er so etwas "meint", dann soll er es auch "sagen". Was Jr3 geschrieben hat, und was Du jetzt daraus biegst sind zwei komplett verschiedene Paar Stiefel!
Wenn Du nicht glaubst, dass es Jesus gegeben hat, dann ist das dein Pech.
Und wenn du schon seine Aussage als "Quatsch" abtust, sollst du schon die Stelle im Text und nicht den ganzen Thread zitieren.
Ok, ok. Hätte nicht gedacht, dass sich daran jetzt jemand stört, aber das akzeptiere ich.
Die Moslems sehen Mohammed als heilig an. Schön und gut. Dasselbe gilt auch für mich für Demokratie und Meinungsfreiheit ...
Tschuldige mein Lieber, aber da muss ich Dir heftigst widersprechen.
Du schmeißt hier kunterbunt Dinge durcheinander, die so nicht durcheinander gewürfelt werden dürfen.
Weißt Du, was für einen Moslem "heilig" bedeutet? Was es für Dich bedeutet? Weißt Du, was im Koran steht? Welchen Stellenwert Mohammed für Moslems hat?
Mach dich erst mal ein bisschen übern Islam schlau bevor Du versuchst darüber zu argumentieren! Dasselbe gilt auch für mich für Demokratie und Meinungsfreiheit - die Grundpfeiler unserer Gesellschaft, die mit Blut und Widerstand des Klerus erkämpft wurden. Das sind auch Werte, für die es sich manchmal zu sterben lohnt - allerdings nicht mit so einem fanatischen Eifer.
Und da ist der Knackpunkt. es gibt ca. 1,3 Milliarden Muslime auf der ganzen Welt. Die wenigsten davon sind Terroristen. Die Karikaturen greifen/griffen aber nicht die Terroristen an, sondern die Religion und somit 1 Milliarde unschuldiger!
Auf so eine Art von Freiheit sch... ich! Da ist mir Ehrbarkeit lieber! Und mit Toleranz hat so eine "Freiheit" schon mal gar nichts zu tun.
Bevor wir uns hier falsch verstehen: Ich verurteile die gewalttätigen Proteste aufs schärfste und will sie keinesfalls entschuldigen!Ich werde aber auch nicht die Karikaturen unterm schönfärbenden Deckmäntelchen der "freien Meinungsäußerung" zudecken. Sie waren und sind schlicht das vollkommen falsche Signal zur vollkommen falschen Zeit.
Sie waren extrem provokant. Gewalttätige Reaktionen darauf durch fanatische Irre waren vollkommen logisch, geradezu zwingend. Damit sind die Karikaturen schlichte Volksverhetzung!
Komisch, das der Jyllands-Posten die Jesus-karikaturen nicht veröffentlichen wollte, die doch laut "Pfarrern" lustig waren...
Ich habe die Petition durchgelesen und stimme mit vielen Forderungspunkten überein. Aber bei weitem nicht mit allen.
Es gibt Grenzen, und die muss es geben.
Nur mal so als Beispiel:
In den USA hat mal ein "Künstler" als Kunstobjekt ein Kruzifix in einem Eimer Pisse ausgestellt.
Ich halte mich selbst für einen recht gemäßigten Christen. Ich war auch schon Ewigkeiten (=Jahrzehnte) in keinem Gottesdienst mehr.
Wäre ich dort aber vor Ort gewesen, hätte ich das "Kunstobjekt" und den "Künstler" ohne Umschweife in eine "Performance Art" umgewandlet.
Ich hätte ihn mit heruntergelassenen Hosen am Tisch festgeschnallt und mit dem bepissten Kreuz ordentlich versohlt!
"The Empire Strikes back!"

Fazit: Nur weil Du Atheist - sorry: Bright - bist, darfst Du nicht von gläubigen Menschen verlangen, dass sie alles tolerieren.
Für viele Moslems, gerade in den Afrikanischen Ländern, ist ihre Religion alles was sie haben.
Auch deine zitierte Petition sagt:
Wer von einer aufklärerischen Position heraus den Islam kritisiert, sollte in seiner Kritik die anderen Weltreligionen (insbesondere die artverwandten Religionen Judentum und Christentum) nicht aussparen. Die autoritätsfixierten, apokalyptischen Wahnvorstellungen, die den gegenwärtigen islamischen Fundamentalismus bestimmen, findet man in ähnlicher Ausprägung auch bei strenggläubigen Christen und Juden. Es erzeugt ein falsches Bild, wenn man das Übel allein bei den Muslimen sucht.
...
Der weltweit boomende Fundamentalismus ist nicht zuletzt Ausdruck gravierender politischer, ökonomischer und sozialer Missstände in der Welt. Die westliche Politik sollte sich bemühen, diese Missstände zu beheben, statt die Prinzipien der Aufklärung auf dem Altar einer kurzsichtigen Diplomatie zu opfern.
Die Terroristen decken das Mäntelchen "Religion" über ihren Wahnsinn. Die meisten Moslems sind genauso gegen Terrorismus wie wir!
Sie als Terroristen zu brandmarken, nur weil sie Moslems sind, ist nichts anderes, als eine moderne Form des Kreuzzugs!
Willst Du dich mit so etwas einverstanden geben?
Wollen wir zivilisiert sein?
Dann verhalten wir uns doch verdammt noch mal auch so!
Aufmüpfige Grüße,
Murphy