Doxing

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Als Doxing wird das absichtliche Veröffentlichen oder Verbreiten persönlicher Informationen über eine Person ohne deren Zustimmung bezeichnet. Der Begriff leitet sich vom englischen „dropping documents“ ab, was so viel wie „Dokumente veröffentlichen“ bedeutet. Doxing umfasst personenbezogene Daten wie den echten Namen, die Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adressen oder andere sensible Informationen. Es findet meist im Internet statt und kann unterschiedliche Motive haben, etwa Rache, Einschüchterung oder das Offenlegen als vermeintliche Form von Gerechtigkeit.

Formen und Methoden

Doxing kann auf verschiedene Weise erfolgen. In manchen Fällen werden Informationen durch einfache Internetrecherchen auf sozialen Netzwerken, Foren oder anderen öffentlichen Plattformen gesammelt. In anderen Fällen nutzen Täter illegale Mittel wie Phishing, Hacking oder Social Engineering, um an vertrauliche Daten zu gelangen. Ein weiteres verbreitetes Mittel ist das sogenannte „Reverse Lookup“, bei dem aus bereits bekannten Daten wie einer Telefonnummer weitere Informationen ermittelt werden. Auch das Veröffentlichen von Bildmaterial, das Rückschlüsse auf die Identität zulässt, gilt als Doxing.

Rechtliche Lage

Die rechtliche Einordnung von Doxing variiert je nach Land. In vielen Staaten ist das unbefugte Veröffentlichen personenbezogener Daten eine Straftat und kann zivilrechtliche oder strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. In Deutschland fällt Doxing unter den Datenschutz und kann als Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geahndet werden. Opfer haben das Recht, gegen die Veröffentlichung ihrer Daten vorzugehen und können rechtliche Schritte einleiten.

Prävention und Schutzmaßnahmen

Um sich vor Doxing zu schützen, sollten Internetnutzer ihre persönlichen Daten so weit wie möglich privat halten. Dies umfasst den vorsichtigen Umgang mit sozialen Netzwerken, die Verwendung starker Passwörter und den Einsatz von Zwei-Faktor-Authentifizierung. Zudem kann es sinnvoll sein, regelmäßig nach eigenen Daten im Internet zu suchen und deren Löschung auf Plattformen zu fordern. In kritischen Fällen sollten Betroffene rechtliche Unterstützung in Anspruch nehmen.

Bekannte Fälle

Es gibt zahlreiche dokumentierte Fälle von Doxing, die öffentliches Aufsehen erregt haben. Dazu gehören Angriffe auf Journalisten, Politiker, Aktivisten oder Privatpersonen, die durch das Veröffentlichen ihrer Daten gezielt eingeschüchtert wurden. Solche Fälle verdeutlichen die potenziellen Gefahren und den psychischen Druck, dem Opfer ausgesetzt sein können. Sie zeigen auch, dass Doxing als Mittel der digitalen Gewalt missbraucht werden kann.

In manchen Fällen kann Doxing zum Streisand-Effekt führen, wenn Medienvertreter Identität von unter Pseudonym agierenden Kritiker aufdecken und die Kritiker denunzieren. So war das im Mai 2025 bei der Offenlegung der Identität eines vermeintlich rechten Youtubers Clownswelt durch den Satiriker Jan Böhmermann und die "Zeit". Durch das rechtlich äußerst fragwürdige Doxing zur Person des Kanalbetreibers, bekam sein YouTube-Kanal als Nebeneffekt einen deutlichen Wachstumsschub.