Nagetiere
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Die Nagetiere stellen die größte und vielfältigste Ordnung unter den Säugetieren dar. Sie sind mit Ausnahme von Antarktis über die ganze Welt verbreitet und haben nahezu alle Lebensräume besiedelt. Laut Mammal Species of the World (2005) sind 2277 Arten der Nagetiere beschrieben. Zum Hauptmerkmal der Nagetiere gehört eine zahnfreie Lücke (Diastema) zwischen den Schneidezähnen und Backenzähnen.
Interessante Fakten
- Der größte Nager, der auf der Erde gelebt hat, war so schwer wie ein Büffel und ähnelte stark dem heutigen Meerschweinchen. Phoberomys pattersoni streifte vor acht Millionen Jahren durch die venezolanischen Wälder. Er war etwa drei Meter lang, 1,3 Meter hoch und wog an die 700 Kilogramm. Der größte noch lebende Nager ist das südamerikanische Wasserschwein (Capybaras). Das Tier bringt bis an die 50 Kilo auf die Waage.
- Alle zahmen Goldhamster der Welt stammen von einem einzigen Weibchen ab, das 1930 bei einer zoologischen Expedition im Nordwesten Syriens eingefangen wurde.[1]
- Meerschweinchen sind natürlich nicht mit Schweinen verwandt. Sie erhielten diesen Namen, weil sie nach der Entdeckung Amerikas jenseits des Atlantik zu uns kamen. Sie dienten den südamerikanischen Urvölkern, die das Gebiet der Anden bevölkerten, als bedeutende Nahrungsquelle, wo sie auch heute noch gern verzehrt werden.
- Männliche Mäuse wenden bei den Weibchen eine interessante Strategie an, ihre Zuversicht, dass sie die Väter ihrer Kinder sind, zu erhöhen. Bei dem als Bruce-Effekt bezeichneten Vorgang scheiden männliche Mäuse über den Urin bestimmte Pheromone aus, "deren Geruch bei einem trächtigen Weibchen eine Fehlgeburt verursachen kann", wenn sie sich in den letzen 24 Stunden mit einem anderen Männchen gepaart haben. "Auf diese Weise entledigt sich das Männchen potentieller Stiefkinder und macht seine neue Partnerin für seine eigenen sexuellen Annäherungsversuche empfänglich."[2]
- Das größte heute lebende Nagetier ist das Capybara (Hydrochaeris hydrochaeris), auch bekannt als das Wasserschwein. Ausgewachsene Capybaras erreichen eine Länge von bis zu 1,40 m und können bis zu 65 Kilo schwer werden.[3]