Smuta

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In Zeiten der Smuta, Sergej Iwanow, 1886
 

Smuta = Zeit der Wirren (russ. cмутное время)

Bezeichnung in der Geschichte Russlands für die Zeit seit dem Herrschaftsantritt Boris Godunows im Jahre 1598 bis zur Wahl Michael I. und dem Beginn der Dynastie der Romanows 1613. Die Zeit der Smuta war gekennzeichnet durch die Intervention von Schweden und Polen im Moskauer Reich, rascher Abfolge von Regenten und Hungersnöten. Beendet wurde die Smuta durch einen Volksaufstand gegen die polnische Besatzung 1612 und der Wahl Michael I. durch eine Reichsversammlung zum neuen Zaren.

Im übertragenen Sinne werden die politischen Zustände Russlands in Krisenzeiten auch als Smuta bezeichnet. Gemeint ist insbesondere die Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion bis zum Beginn der Präsidentschaft von Wladimir Putin. In Russland selbst wird diese von Rechtlosigkeit und Banditismus geprägte Zeit Лихие девяностые (die unheilvollen Neunziger) genannt. Diesem Umstand ist unter anderem die enorme Popularität Putins zu verdanken. In Augen vieler Russen gelang es ihm mit harter Hand, Recht, Ordnung und Stabilität im Land zu schaffen.