Wale

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Wale
Wale
Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ohne Rang: Scrotifera
Ohne Rang: Cetartiodactyla
Ordnung: Wale
Wissenschaftlicher Name (Latein)
Nomenklatur: Cetacea (Brisson, 1762)
Unterarten
ssp.: Bartenwale (Mysticeti)
Zahnwale (Odontoceti)


Morphologie und Verbreitungsgebiet

  • Anzahl der Wirbel: zwischen 40 und 93 (je nach Art)
  • Verbreitung: in allen Weltmeeren (einige Arten schwimmen sogar bis in die Flussdelta hinein)
  • Tragezeit: zwischen 9 und 16 Monate
  • Geschlechtsreife: 7 bis 20 Jahre
  • Arten: rund 90 Arten

Interessante Fakten

  • Noch vor 70 Millionen Jahren lebten die Vorfahren der heutigen Wale als fleischfressende Säugetiere auf dem Land. Ein ausgewachsener Blauwal kann eine Länge von 30 Metern und ein Gewicht von 150 Tonnen erreichen.[1]
  • Der Pottwal hat den längsten Darm im gesamten Tierreich. Er ist rund 500 Meter lang - etwa 24-mal so lang wie sein Körper. Der Verdauungstrakt dieses Meersäugers produziert Ambra - eine wohlriechende Substanz, die als Ausgangsbasis für zahlreiche Parfüme diente. Aber auch in Homöopathie fand Ambra Verwendung. Aufgrund der Seltenheit des Stoffes wurde Ambra teuerer als Gold gehandelt, weshalb die Pottwale gnadenlos gejagt wurden. Es können bis zu 400 kg Ambra im Darm des Pottwals enthalten sein.
  • Wale verständigen sich in den für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren Frequenzen im Ultra- und Infraschall-Bereich. Nach Berechnungen des amerikanischen Biologen Roger Payne können zwei Wale über den Tiefseekanal bei 20 Hertz praktisch überall auf der Welt miteinander kommunizieren, da dieser Bereich des Schalls vom Meer kaum absorbiert wird.[2] Man weiß nicht, ob sie sich tatsächlich über sehr große Entfernungen hinweg untereinander verständigen, doch wenn sie es tun, müssten sie sich in ziemlich genau derselben mißlichen Lage befinden wie ein Astronaut auf dem Mars. Entsprechend der Geschwindigkeit, mit der sich der Schall im Wasser fortpflanzt, würde es ungefähr zwei Stunden dauern, bis der Gesang den Atlantik durchquert hat und eine Antwort zurückkommt. [Richard Dawkins] schlug als Erklärung für die Tatsache vor, daß manche Wale volle acht Minuten lang ein Selbstgespräch führen, ohne sich zu wiederholen. Dann kehren sie zum Anfang des Gesangs zurück und wiederholen ihn von Anfang bis Ende, viele Male hintereinander, wobei jeder Zyklus ungefähr acht Minuten dauert.[3]
  • Walembryos bilden vier Knospen aus, von denen sich die zwei hinteren wieder zurückbilden, während sich die vorderen zu den Vorderflossen weiterentwickeln ­ gerade so, als hätte der Entwicklungsplan eigentlich vier Extremitäten vorgesehen. Die Nasenlöcher von Walen beginnen ihre Entwicklung übrigens an der Schnauzenspitze, wie bei anderen Säugern auch, ehe sie nach oben zum Scheitel wandern und zum "Blasloch" werden.[4]
  • In den Magen eines Blauwals passt bis zu 1,5 Tonnen Nahrung.
  • Der Darm eines Pottwals wird bis zu 250 m lang. Sein Gehirn wiegt 8 kg [Manche Quellen geben sogar ein Gewicht von 9,5 kg an. Es ist jedenfalls das größte Gehirn aller Tiere auf der Erde.] und ein Zahn bis zu 1,2 kg.[5] Das Auge eines großen Wals wiegt ca. 1 kg.
  • Die Pottwale können mehr als 60 Jahre alt werden. Die Männchen beginnen erst im Alter von 30 Jahren mit der Fortpflanzung.[6] Die Grönlandwale gelten mit einer Lebenserwartung von über 200 Jahren als langlebigste Wirbeltiere.[7]
  • Es wurde abgeschätzt, dass allein die Wale des Südlichen Ozeans etwa 55 Millionen Tonnen Tintenfische fressen, das entspricht etwa drei Viertel der Menge des Fischfangs der weltweiten Fischereiflotten.[8]
  • Manche Wale tauchen bis zu 3.000 m tief. Da Wale Sauerstoff atmende Säugetiere sind, müssen sie schonend mit den ihnen zur Verfügung stehenden Reserven umgehen. Sie speichern dazu Sauerstoff in ihren Geweben, unter anderem in der Muskulatur.[9] Es gilt als sicher, dass Pottwale in eine Tiefe von bis zu 3.200 m tauchen können.[10]
  • Ein Pottwahl braucht pro Tag bis zu 1.500 kg Nahrung.[11]
  • Der Pottwal (Physeter catodon) wird auch Spermwal (engl. sperm whale) genannt. Da frühe Walfänger den Walrat wegen seiner typischen Konsistenz für das Sperma des Pottwals hielten, trägt das Organ (Spermaceti) seinen Namen, und der Pottwal heißt im Englischen noch immer "Sperm Whale".[12]
  • Die Wale haben die größten Penise im ganzen Tierreich. Den größten Penis im Tierreich hat mit über zwei Metern Länge der Blauwal.[13]
  • Tote Wale, die an Strand gespült werden, bilden eine Gefahr für die unmittelbare Umgebung, da die bei der Verwesung enstehenden Gase im Inneren der Tiere sich stauen und explodieren können. Es gibt einen dokumentierten Fall einer Walexplosion, die sich am 29. Januar 2004 in Taiwan ereignete, als ein Wal beim Transport zu einer Autopsie explodierte.[14]

Quellennachweise