Ägypten (Geschichte)

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Die Geschichte Ägyptens umfasst bis zum heutigen Tag ca. 6 Jahrtausende. Im 4. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung in der Prädynastischen Zeit entstanden aus der Vereinigung einzener Siedlungen zwei Reiche: Ober- und Unterägypten, die um das Jahr 3100 v.u.Z. im Zuge militärischer Expansion des Oberägyptens zu einem einzigen Königreich verschmolzen. Die Vereinigung der beiden Königreiche markierte den Beginn der Frühdynastischen Zeit. Menes war der erste Pharao des vereinten Ägyptens. Die Frühdynastische Zeit dauerte von 2950 – 2650 v.u.Z. und umfasste die 1. und die 2. Dynastie.


Die folgende Tabelle gibt einen chronologischen Überblick über die Epochen des alten Ägyptens:


Prädynastische Zeit: 4. Jahrtausend v.u.Z. - 2920 v.u.Z.
Frühdynastische Zeit: 2950 v.u.Z. - 2650 v.u.Z. 1. - 2. Dynastie
Altes Reich: 2650 v.u.Z. - 2150 v.u.Z. 3. - 6. Dynastie
Erste Zwischenzeit: 2150 v.u.Z. - 2050 v.Chr 7. - 11. Dynastie
Mittleres Reich: 2050 v.u.Z. - 1786 v.Chr 11 - 12. Dynastie
Zweite Zwischenzeit: 1786 v.u.Z. - 1560 v.u.Z. 13. - 17. Dynastie
Neues Reich: 1560 v.u.Z. - 1070 v.u.Z. 18. - 20. Dynastie
Dritte Zwischenzeit: 1070 v.u.Z. - 712 v.u.Z. 21. - 24. Dynastie
Spätzeit: 712 v.u.Z. - 332 v.u.Z. 25. - 31. Dynastie

Frühgeschichte

Ägypten zählt zu den ältesten Kulturräumen der Menschheitsgeschichte. Bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. entwickelte sich entlang des Nils eine bäuerliche Kultur. Ab etwa 3000 v. Chr. entstand das Alte Reich, das als erste große Hochkultur des Landes gilt. Die zentralisierte Verwaltung und die monumentalen Pyramiden von Gizeh sind bis heute prägende Symbole dieser Epoche.

Mittleres Reich

Im Mittleren Reich (ca. 2040–1785 v. Chr.) erlebte Ägypten eine Phase wirtschaftlicher und kultureller Blüte. Die Hauptstadt wurde nach Theben verlegt, und es kam zu einer Ausweitung der Handelsbeziehungen.

Neues Reich

Das Neue Reich (ca. 1550–1070 v. Chr.) gilt als eine der glanzvollsten Epochen Ägyptens. Pharaonen wie Ramses II. und Hatschepsut prägten diese Zeit, und das Reich dehnte seine Macht bis nach Vorderasien aus. Es entstanden monumentale Tempel wie in Karnak und Luxor.

Spätzeit und Fremdherrschaft

Nach dem Niedergang des Neuen Reiches folgte die Spätzeit, die von inneren Konflikten und wechselnden Fremdherrschaften geprägt war. 332 v. Chr. eroberte Alexander der Große Ägypten, das nach seinem Tod unter ptolemäischer Herrschaft stand. Diese endete 30 v. Chr. mit der Eingliederung Ägyptens in das Römische Reich.

Islamische Zeit und Mittelalter

Mit der arabischen Eroberung 642 n. Chr. wurde Ägypten Teil des islamischen Kalifats. Die Hauptstadt wurde nach Kairo verlegt, das sich zu einem wichtigen kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum entwickelte. Die Mamluken, die ab 1250 herrschten, prägten das Land für mehrere Jahrhunderte.

Osmanische und moderne Zeit

1517 fiel Ägypten an das Osmanische Reich und blieb bis zum 19. Jahrhundert unter osmanischer Kontrolle. Die britische Besetzung 1882 führte zur Kolonialzeit, die 1922 formal mit der Unabhängigkeit als Königreich Ägypten endete. Nach der Revolution von 1952 wurde die Monarchie abgeschafft und die Republik ausgerufen.

Gegenwart

Heute ist Ägypten eine präsidiale Republik. Das Land ist aufgrund seiner geopolitischen Lage, seiner kulturellen Geschichte und seiner Rolle in der arabischen Welt von internationaler Bedeutung. Das Land entwickelte sich ab 1970er Jahren zu einem beliebten Urlaubsziel.

Weiterführende Informationen: