Interessantes, Kurioses, Wissenswertes/Ökologie und Umwelt

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Interessantes und Wissenswertes zum Thema Ökologie und Umwelt. Eine ähnliche Thematik wird im Hauptportal unter der Rubrik Zahlen und Fakten behandelt.

Artensterben

  • Nach Schätzungen des berühmten Biodiversitätsexperten E.O. Wilson von der Harvard-Universität sterben jede Stunde bis zu drei Arten aus. Seine Meinung gilt unter den Fachkollegen noch als konservativ.[1] Im Allgemeinen geht man von einer Sterberate aus, die 1.000- bis 10.000-mal schneller abläuft, als durch den natürlichen Prozess der Evolution.
  • In den letzten 40.000 Jahren sind 85 Gattungen großer Säugetiere ausgestorben, darunter so eindrucksvolle Geschöpfe wie das Wollmammut, verschiedene Nashornarten, Riesengürteltiere, Riesenfaultiere und Säbelzahntieger. Zwischen dem Verschwinden dieser Tiere und der Besiedlung ihrer Lebensräume durch Menschen besteht ein enger Zusammenhang.[2]
  • Dass Arten entstehen und wieder untergehen, gehört zum natürlichen Kreislauf des Lebens. Praktisch alle Arten, die es einmal gab, sind ausgestorben (Nach Berechnungen der Fossilienfachleute etwa 99%). Etwa 250.000 solche Ereignisse sind gut durch Fossilien belegt. [34] Interessanterweise gibt es einen Zyklus des Massensterbens, der 26 Millionen Jahre dauert.[3] Belegt sind Ereignisse des Massensterbens im Ordovizium, Devon und Trias vor 440, 365 und 210 Millionen Jahren.[4] Was den 26-Millionen-Jahre-Zyklus verursacht, ist unbekannt. Möglicherweise sind kosmische Ereignisse dafür verantwortlich.
  • Es gibt Hinweise dafür, dass ein Großteil der Tierwelt Australiens durch die Vorfahren der Aborigines, die vor 55.000 Jahren den Südkontinent eroberten, ausgerottet wurde. Seit die Menschen das erste Mal Fuß in Australien setzten, verschwand 85% der großen Säugetiere, Riesenvögel und Reptilien mit einem Gewicht von mehr als 50 Kilogramm vom australischen Kontinent. Darunter der der Beutellöwe (Thylacoleo carnifex), das nilpferdgroße Riesenbeuteltier (Diprotodon optatum), bis zu 7 Meter lange und 600 Kilo schwere Reptilien (Megalania prisca), straußenähnliche Riesenvögel (Genyornis newton) und die PKW-großen Riesenschildkröten. Auch die vielfältige Vegetation ging im Zuge der Brandrodung immer mehr zurück, bis Australiens Landschaft fast ausschließlich Halbwüsten und Wüsten dominierten.[5]

Atomenergie

  • Für die Produktion von nur einer Kilowattstunde Atom- oder Kohlestrom werden 50 Liter Frischwasser verbraucht.
  • Der Preis für den Atomstrom wird durch Subventionen künstlich niedrig gehalten. Wenn man die ganze Kette mit in den Preis einbezieht, wozu die Kosten für die Entsorgung der nuklearen Rückstände gehören, der Bau und die Demontage des Atomkraftwerks, das höchstens ein paar Jahrzehnte lang in Betrieb sein wird, dann würden die Preise für den Atomstrom deutlich nach oben klettern.[6]
  • In den Ausbau der Atomindustrie flossen bis Ende 1995 insgesamt mehr als 160 Milliarden DM.
  • Der radioaktive Niederschlag nach dem Kernreaktorunfall in Tschernobyl ist zu Zweidrittel in Weißrussland niedergegangen. Bis heute leben zwei Millionen Weißrussen - ein Fünftel der Bevölkerung - auf verseuchtem Boden.[7] Nach Angaben des World Information Service on Energy wenden die Ukraine und Weißrussland noch heute bis zu 20 Prozent ihres Staatshaushalts für Folgeschäden der Tschernobyl-Katastrophe auf. Nach Regierungsangaben starben bei dem Tschernobyl-Unglück rund 125.000 Menschen. Die Zahl der wirklichen Opfer dürfte unter dem Gesichtspunkt der Spätfolgen wesentlich höher liegen. Zur Isolierung des Reaktors wurde bis Ende 1996 ein Mantel aus Stahl und Beton errichtet.

Batterien

  • 40 Prozent der verkauften Batterien landeten im Jahr 2001 im Hausmüll. Das sind rund 100 Gramm pro Einwohner. Etwa eine Milliarde Batterien verbrauchen die Deutschen jedes Jahr. Die Rücknahmequote bei Knopfzellen liegt nur bei etwa 10 % der Verkaufsmenge. Der Quecksilbergehalt einer einzigen Knopfzelle kann ausreichen, um 800.000 Liter Wasser über den Trinkwassergrenzwert hinaus zu belasten.

Biogas

  • Nach Angaben des Fachverbandes Biogas e.V. reicht der Dung von vier Kühen aus, um ein Haushalt ein ganzes Jahr mit Strom zu versorgen. Das Energiepotential beträgt ca. 3.500 kWh. Damit könnte ein Pkw 4.480 Kilometer weit fahren.[8]

Sonstiges

  • Allein in Münsterland werden jährlich rund 30 Millionen Hähnchen produziert. [9]
  • Manche Alpenflüsse haben seit der Einführung von Schneekanonen zwei Drittel ihres Wassers verloren. [10]
  • Schneekanonen: Um ein Hektar Skipiste mit 30 cm Schnee zu bedecken, braucht man eine Million Liter Wasser. [11]
  • Dioxine: Der größte Teil der Dioxine wird über die Milch aufgenommen. Und nur etwa 8 Prozent über Eier. [12]
  • Vegetarier haben gegenüber Fleischessern nicht unbedingt eine bessere Ökobilanz, wenn in ihrem Speiseplan überwiegend Milcherzeugnisse dominieren. Die Herstellung eines Kilogramms Käse setzt rund 8.340 g CO2 frei. Zum Vergleich: zur "Erzeugung" von einem Kilogramm Rindfleisch werden 6.430 CO2 freigesetzt. [13]
  • Im Vergleich zum Jahr 1950 stieg der Papierverbrauch um das Siebenfache an (Stand 2011). Deutschland liegt mit seinen 230 Kilo Papier, die jeder Bundesbürger statistisch pro Kopf verbraucht, viermal über dem Weltdurchschnitt. [14][15]
  • In Küstenregionen um die großen Hafenstädte wird die Luft deutlich stärker durch die Schiffe als durch Autoabgase belastet. [16] Im Gegensatz zu Autos fahren Schiffe gewöhnlich mit Restöl, dessen Schwefelgehalt mehrere tausend Mal höher ist als der von gewöhnlichem Dieselkraftstoff. [17]
  • Nach dem PS-Knick von 2009 steigen die Verkaufszahlen für Autos mit viel PS wieder an: im Januar 2011 hatte ein Neuwagen im Schnitt 133,6 PS unter der Haube, 2010 waren es noch 130,5 PS und 2009 waren es nur noch 118 PS. [18]
  • Eine Plastiktüte hält durchschnittlich 100 bis 400 Jahre, bevor sie verrottet. Selbst danach wird sie nicht vollständig biologisch abgebaut, sondern zerfällt nur in kleinere Teile.[19]
  • Jedes Jahr werden in den Industrieländern so viele Lebensmittel weggeworfen, wie sie in den Entwicklungsländern produziert werden.[20]
  • Der erste einer Universität zugeordnete botanische Garten wurde 1543 im italienischen Pisa gegründet.[21]

Quellennachweise


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